Wien (apa/tp) - Reges Interesse verzeichnete die Tourismus Community Austria am Abend des 20.06. im Haus
der Musik in Wien: Mehr als 100 Gäste aus Tourismus, Kommunikation, Marketing und anderen Branchen fanden
sich ein, um sich intensiv mit Fragen der Markenbildung Österreichs auseinanderzusetzen. Vor allem touristisch
verfüge Österreich über eine starke und durchaus positiv besetzte Außenwahrnehmung. Die globalisierte
Welt von heute stelle aber gerade ein kleines Land politisch und wirtschaftlich vor neue Herausforderungen, so
der Tenor. Die eigenen Stärken als solche zu erkennen, diese weiter auszubauen und dadurch das eigene Profil
zu schärfen, scheint das Gebot der Stunde.
Sektionschefin Elisabeth Udolf-Strobl vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, stellte die
Kerninhalte des jüngst initiierten Prozesses "Nation Branding Österreich" vor: "Es geht
nicht um ein neues Logo, auch nicht um eine Image- oder Werbekampagne. Es geht darum, etwas Unverwechselbares zu
schaffen, das alle Menschen vor Augen haben, wenn sie an Österreich denken." Österreich verfüge
zwar in der Außenwahrnehmung über ein extrem stabiles Bild, werde sonst aber als eher passiv und wenig
kreativ gesehen. Das soll sich, wenn es nach diesem Regierungsprojekt geht, ändern. Udolf-Strobl: "Das
Ziel ist die Definition der wettbewerbsfähigen Identität Österreichs. Das Ergebnis, das wir im April
2013 erwarten, wird zeigen, was verändert werden muss."
Im Anschluss diskutierten Petra Stolba (Österreich Werbung), Michael Frank (Journalist) und Helmut Zolles
(Tourismusberater) mit Moderator Thomas Karabaczek (APA) die Herausforderungen rund um Image und Marke des Standorts
Österreich. Die Österreich Werbung hat in einem einjährigen systemischen Prozess den Markenkern
aus touristischer Sicht definiert und arbeitet seitdem an der Implementierung. "Im Tourismus haben wir festgestellt,
dass wir Geschichten erzählen können, über Gastfreundschaft beispielsweise oder den Brückenkopf
Ost-West", erklärte Stolba. Michael Frank, als langjähriger Korrespondent der Süddeutschen
Zeitung ein profunder Österreich-Kenner, warnte davor, die Marke Österreich auf Weniges zu reduzieren:
"Ein Brandzeichen wird man nicht mehr los, und Debatten über die Identität zählen zu den schwierigsten
überhaupt. Wahrscheinlich besteht die Kunst darin, die Dinge relativ diffus zu lassen, ohne dass sie dadurch
banal wirken." Ein kleines Land muss jedenfalls einiges tun, um sich in einer kompetitiven Wirtschaft Gehör
zu verschaffen, so die Meinung des langjährigen ehemaligen Direktors der Österreichischen Fremdenverkehrswerbung,
Helmut Zolles: "Markenbildung ist ein unglaublich langwieriger Prozess. Man sollte einen solchen Prozess aber
entspannt angehen", dennoch sprach er dafür, "wieder Welterfolge zu schaffen, die prägen letztlich
das Image eines Landes". In diesem Punkt waren sich die Experten einig: Welterfolge, egal ob auf dem Gebiet
der Wirtschaft, Wissenschaft, der Kultur oder des Sports, wirken sich sehr positiv auf das Image aus.
TCA - Tourismus Community Austria
Die TCA ist ein gemeinsames Projekt der APA-OTS Tourismuspresse und der pro.media kommunikation. Getragen von Big
Playern der Tourismusbranche (Österreich Werbung, Kohl & Partner, WKÖ-Bundessparte Tourismus und
Freizeitwirtschaft) bietet sie eine unabhängige professionelle Plattform für innovativ denkende und handelnde
Touristikerinnen und Touristiker. Im Rahmen der Initiative können die Teilnehmer und Partner umfassenden Gedankenaustausch
pflegen, Netzwerkkontakte knüpfen und sich mit wichtigen Zukunftsthemen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft
auseinandersetzen. |