Rio de Janeiro (bmeia) - „Rio+20 war ein Schritt in die richtige Richtung. Viele weitere Schritte werden
aber noch notwendig sein“, resümierte Staatssekretär Wolfgang Waldner beim Rio+20 Umwelt- und Entwicklungsgipfel.
„Es ist offensichtlich, dass wir in den Bereichen Umwelt, Klima und in der nachhaltigen Entwicklung global noch
große Herausforderungen zu bewältigen haben. Das Abschlussdokument der Konferenz ist aber das Resultat
eines internationalen Interessensausgleichs und stellt damit natürlich einen Kompromiss dar“, so der Staatssekretär.
“Die EU trat schon im Vorfeld sehr ambitioniert und visionär auf. Einige, wenn auch nicht alle EU Ziele und
Erwartungen wurden Dank unseres gemeinsamen Engagements aufgegriffen. Die EU hat daher geschlossen für das
Abschlussdokument gestimmt“, so Waldner.
Der Staatssekretär hielt in seiner Abschlussrede vor dem UN Plenum fest, dass auch Österreich gerne einen
noch ambitionierteren Text gesehen hätte. Allerdings sei in Rio die Basis für weitere Prozesse zur nachhaltigen
Entwicklung geschaffen worden und die internationale Staatengemeinschaft hätte sich zum Beispiel darauf geeinigt
die Initiative des VN Generalsekretärs „Sustainable Energy for all“ zu unterstützen und Sustainable Development
Goals (SDGs) in Ergänzung zu den Millenium Development Goals (MDGs) in den nächsten zwei Jahren auszuarbeiten.
„Es war wichtig, dass das internationale Bewusstsein wieder auf die Themen Umwelt und nachhaltige Entwicklung gelenkt
wurde. Die tausenden Menschen, die sich hier in Rio versammelten sind alle wichtige Multiplikatoren für die
Weiterentwicklung von Prozessen zur nachhaltigen Entwicklung, der Umsetzung der MDGs, die Erarbeitung der SDGs,
der Implementierung dieser Ziele und der Förderung von Green Economy“, betonte Waldner.
Green Economy ist nunmehr anerkannt als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Dadurch können natürliche
Ressourcen nachhaltig genutzt und Ressourceneffizienz erhöht werden.
Eine Reform der Umwelt- und Nachhaltigkeitsinstitutionen ist dringend notwendig. Daher wurden in Rio wichtige Schritte
zur Stärkung von UNEP und zur Einsetzung eines hochrangigen Forums zur nachhaltigen Entwicklung eingeleitet.
Während der Konferenz hat sich Staatssekretär Waldner aktiv an zahlreichen Veranstaltungen zu Energie
und Entwicklungsthemen beteiligt. Gemeinsam mit dem peruanischen Staatspräsidenten hat er einen „Mountain
Pavillon“ eröffnet, eine von Österreich mitgetragene internationale Expertenstudie zu „Global Energy
Assessment“ vorgestellt, an hochrangigen Diskussionsrunden zu nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit teilgenommen,
Vertreter von Zivilorganisationen getroffen sowie bilaterale Arbeitstreffen mit Außen- und Umweltministern
aus Bhutan, Sudan, Afghanistan und Burkina Faso geführt.
„Österreich wird sich in dem Prozess nach Rio weiterhin aktiv mit seiner Expertise in den Bereichen Energie,
Wasser, Ernährungssicherheit einbringen, besonders weil wir in vielerlei Hinsicht als vorbildlich im Umweltbereich
anerkannt sind und umweltfreundliche Technologien „Made in Austria“ weltweit gefragt sind“, betonte der Staatssekretär.
Besonders erneuerbare Energien wären für Österreich ein Eckpfeiler der Energiepolitik. Gegenwärtig
sei ein Drittel des Energieverbrauchs in Österreich durch erneuerbare Energien abgedeckt und so teilt Österreich
seine Expertise auf diesem Gebiet mit anderen Ländern, so auch bei ganz konkreten Projekten der Entwicklungszusammenarbeit
in Lateinamerika, Afrika und Asien. |