Schmidjell bei Eröffnung der Diakonie-Dialoge zum Thema "Normal ist zu vergessen"
im Bildungshaus St. Virgil
Salzburg (lk) - "Demenzkranke Menschen haben häufig mehr Fähigkeiten, als wir ihnen
zutrauen. Auch in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit können sie mitteilen, was ihnen wichtig ist,
was sie wollen und was nicht. Und selbst schwerst demenzkranke Menschen haben noch immer ein subjektives Erleben.
Dieser andere Blick auf die Alzheimerkrankheit legt nahe, dass wir Menschen mit Demenz als Personen ernst nehmen
müssen und dass wir ihnen Selbstbestimmung zugestehen sollten, solange sie dazu noch irgendwie in der Lage
sind." Dies betonte Gesundheitsreferentin Landesrätin Mag. Cornelia Schmidjell am 22.06. im Bildungshaus
St. Virgil bei der Eröffnung der Diakonie-Dialoge zum Thema "Normal ist zu vergessen – Begleitung und
Förderung von Menschen mit Demenz".
Dass die Würde des Menschen unantastbar sei, gelte deshalb auch für Demenzkranke. "Sie haben",
so Schmidjell, "einen Anspruch auf ein unterstützendes Lebensumfeld, das ihnen ermöglicht, ihre
von Demenz bestimmte Art des Lebens zu leben. Sie haben auch einen Anspruch auf Betreuung und Pflege und das Recht
auf Selbst- oder zumindest Mitbestimmung." Zum Recht Demenzkranker auf Betreuung und Pflege gehöre auch
die Unterstützung von betreuenden Angehörigen.
"Die Pflege demenziell erkrankter Menschen verlangt den Pflegenden enormes Fachwissen und viel Einfühlungsvermögen
ab. Ziel der heutigen Veranstaltung ist es, Informationen zu vermitteln, die es ermöglichen, sich in der Welt
demenziell erkrankter Personen noch besser zurecht zu finden und diesen Personen eine individuell abgestimmte Versorgung
und Förderung zu ermöglichen", erklärte Landesrätin Schmidjell. |