StR Oxonitsch: Erstmals ein Campus für Null-bis 14-Jährige!
Wien (rk) - Parallel zum neuen Hauptbahnhof ist derzeit im Süden des Areals der neue Stadtteil "Sonnwendviertel"
bzw. im Norden die neue Geschäftsadresse "Quartier Belvedere" im Entstehen. Im Sonnwendviertel,
in dessen Zentrum der 8 Hektar große Helmut-Zilk-Park liegt, wird bis Herbst 2014 ein neuer Bildungscampus
Hauptbahnhof gebaut, für den am 21.06. der offizielle Startschuss fällt.
Auf 20.000 Quadratmetern Grundfläche wird die neue Bildungsadresse in Favoriten 11 Kindergarten-Gruppen, eine
17-klassige Ganztagsvolksschule und - erstmals in Wien! - auch eine 16-klassige Ganztagshauptschule beherbergen.
Insgesamt werden um die 1100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 14 Jahren und etwa 200 PädagogInnen
und Verwaltungspersonal den neuen Bildungsstandort bevölkern. Eröffnet wird der Bildungscampus im Herbst
2014, also zeitgerecht für die ersten neuen BewohnerInnen des Sonnwendviertels in ihren 1160 Wohnungen. (Endausbau:
5000 Wohnungen für ca. 13.000 Personen)
"Wir wollen hier für Kinder eine Umgebung schaffen, in der Lernen und Freizeit ideal kombiniert werden
können", betont Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. "Das Besondere an diesem Standort ist, dass
hier erstmals ein Campus für Null-bis 14-Jährige entsteht."
"Ich freue mich, dass wir jetzt im 10. Bezirk nach dem Campus Monte Laa für unsere Kinder eine weitere
derartige Bildungseinrichtung bekommen, die räumlich und organisatorisch das beste Bildungsangebot ermöglicht",
betont Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner.
"Miteinander" und "Drinnen" & "Draußen" stehen im Mittelpunkt
Bemerkenswert ist vieles am neuen Bildungscampus. Erstmals wurden bereits im Architektur-Wettbewerb (2009) gleichberechtigt
zu technischen Anforderungen moderne pädagogische Inhalte berücksichtigt. Das Resultat: Die als Ganztagsschulen
geführten Bildungseinrichtungen sind wesentlich harmonischer miteinander verknüpft, als wie dies anderswo
überhaupt möglich ist. Ziel ist es, dass der neue Campus idealerweise möglichst viele Synergien
im Miteinander schafft, zugleich aber auch genügend Rückzugsorte bzw. Räumlichkeiten für Kreativität
bereitstellt. Wesentlich ist beim neuen Bildungscampus auch die Verknüpfung von "Drinnen" und "Draußen":
So kann jede Klasse und Gruppe - bei entsprechendem Wetter - die Bildungseinheit problemlos ins Grüne verlagern!
Im Kindergarten werden je 2 oder 3 Gruppen zur nächstgrößeren Organisationseinheit, dem "Cluster"
zusammengefasst. Dadurch wird im Sinne des Wiener Bildungsplanes der "offene Betrieb" unterstützt,
bei dem sich die Kinder nicht ausschließlich in ihrer Stammgruppe aufhalten, sondern ihnen der gesamte Kindergarten
zur Verfügung steht. Die Struktur des Projektes ermöglicht es den Kindern sehr gut, allmählich mit
dem ganzen Gebäudekomplex vertraut zu werden, auch Bereiche kennenlernen, die der Schule zugeordnet sind und
sich darin selbständig und sicher bewegen. Entsprechend den Prinzipien des Wiener Campusmodells wird so der
Übergang vom Kindergarten zur Schule erleichtert und allgemeine Räume und Einrichtungen können von
allen Kindern synergetisch genutzt werden.
Der geplante Ganztagsschulbetrieb in verschränkter Form, bei dem über den Tag verteilt Lern- und Freizeitphasen
wechseln, sowie zukunftsweisende pädagogische Prinzipien wie individuelle Förderung, Arbeiten in unterschiedlichen
Gruppengrößen, selbstorganisiertes und offenes Lernen sowie Projektunterricht zum Tragen kommen sollen,
sind Grundlage für diesen Schulneubau.
Enge und effiziente Zusammenarbeit mit Dienststellen der Stadt Wien
Insgesamt nahmen an dem europaweit stattgefundenen Wettbewerb 109 Büros teil. Sieger ist das Wiener
Architekturbüro PPAG. In den letzten Monaten wurden in intensiver Zusammenarbeit mit den entsprechenden Dienststellender
Stadt Wien (MA 10 Wiener Kindergärten; MA 56 Wiener Schulen; MA 34 Bau- und Gebäudemanagement) die diversen
Details für die konkrete Umsetzung vorbereitet. Insgesamt werden hier 79 Mio Euro investiert.
Bildungscampus: Wichtiger Bestandteil für das neue Sonnwendviertel
Der neue Bildungscampus ist wichtiger Bestandteil des Gesamtprojektes Sonnwendviertel. Bis 2019/20 entsteht zwischen
Hauptbahnhof und Absberggasse auf einer Fläche von etwa 30 Hektar das Sonnwendviertel. Insgesamt werden hier
5000 Wohnungen, rund um den zukünftigen Helmut-Zilk-Park, von verschiedenen Bauträgern errichtet. Dort,
wo noch vor drei Jahren Eisenbahnschwellen und Gleise des ehemaligen Südbahnhofes lagen, setzt die Stadt Wien
ein ambitioniertes Stadterweiterungsprojekt um. Ob Straßenbau, Ver- und Entsorgung oder die (erstmalige)
Errichtung zweier Brücken zur Verbindung von Favoriten mit dem 3. Bezirk: Insgesamt investiert die Stadt Wien
rund 500 Millionen Euro für die urbane Erschließung dieses zentral gelegenen Gebietes. Zusammen mit
dem neuen Hauptbahnhof (Teileröffnung: Dez. 2012) und dem "Quartier Belvedere" entlang des Wiedner
Gürtels/Arsenalstraße/zukünftige Alfred-Adler-Straße/Sonnwendgasse entsteht in den kommenden
Jahren ein weiteres attraktives Stadtgebiet in Favoriten mit großer Ausstrahlungskraft für die gesamte
Stadt. |