Österreichisches Projekt arbeitet an Schwungradspeicher für Serien-E-Fahrzeuge   

erstellt am
20. 06. 12

Linz (clusterland) - Mit dem Schwungradspeicher des e-tron quattro hat Audi als dreifach-Sieger von Le Mans eine Technologie ins Rennen gebracht, die bald auch in Serienfahrzeugen mit Elektroantrieb Anwendung finden könnte. Die Technische Universität Graz arbeitet im Elektromobilitätsprojekt CMO (Clean Motion Offensive) des oberösterreichischen Automobil-Clusters an einem Schwungradspeicher für die Serienproduktion.

An der Grazer Universität entwickeln Techniker seit einigen Monaten einen (Flywheel). Das Besondere an dieser Technologie ist, dass das Flywheel die Energie, die beim Bremsen freigesetzt wird, kurzzeitig speichern kann und beim Beschleunigen aus dem Stand oder aus der Kurve Spitzenenergien zur Verfügung stehen. Die Innovation am Flywheel ist die Realisierung eines Energiespeichers, der klein und kompakt ist und aus günstig verfügbaren Materialien gefertigt ist und trotz der hohen mechanischen und elektrischen Beanspruchungen in mobilen Anwendungen eine hohe Lebensdauer erreicht. Derzeit wird der Prototyp produziert, im Sommer gibt es erste Praxistests.

Zwischenspeicher bringt Energie zurück
Bei jedem Bremsvorgang geht Energie in Form von Wärme verloren. Nicht so mit einem Schwungradspeicher. Dieser nimmt die Energie kurzzeitig auf und gibt sie beim Beschleunigen des Elektrofahrzeuges wieder an das Antriebssystem ab. Das Flywheel ist von der Leistungsdichte her optimal für den Einsatz in Individualfahrzeugen als hocheffizienter Kurzzeit-Energiespeicher sowie zur Abdeckung auftretender Leistungsspitzen geeignet (Boost-Funktion). Der Einsatz des Flywheels verlängert die Lebensdauer einer E-Fahrzeug-Batterie deutlich und erhöht die Reichweite besonders im Stop-And-Go-Verkehr.

Die Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich dabei auf die mechanische Belastbarkeit des Rotors und der Lager und auf die Reduktion von Verlusten. Der Motor/Generator muss außerdem mit einer geeigneten Leistungselektronik versehen werden. Für diese Steuerung wird an der TU Graz das grundlegende Konzept erstellt. Alle Designs werden dabei in Relation zu den elektrischen bzw. mechanischen Anforderungsprofilen betrachtet, die im realen Betrieb eines E-Fahrzeugs auftreten. Im oberösterreichischen Testträgerfahrzeug, das für das CMO-Projekt als fahrendes Labor dient, wird die Flywheel Technologie auf Herz und Nieren geprüft. Die gewonnenen Daten aus den Testfahrten liefern wichtige Erkenntnisse über die Alltagstauglichkeit der Entwicklung.

Der Automobil-Cluster der Clusterland Oberösterreich GmbH ist Initiator und Koordinator des Leuchtturmprojektes für Elektromobilität "Clean Motion Offensive". Das Projekt wird vom Klima- und Energiefonds gefördert.
     
Informationen: http://www.clusterland.at    
     
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