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Nach dem Ministerrat |
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erstellt am
19. 06. 12
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Faymann:
Stabilität in der Eurozone sichern, Wachstum und Beschäftigung ins Zentrum rücken
Politische Einigung in Gesundheitsreform wichtiger Schritt in der Verwaltungsreform
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann unterstrich am 19.06. im Pressefoyer nach dem Ministerrat
seine Erwartung, dass es "die Entscheidung der griechischen Bevölkerung ermöglicht, eine pro-europäische
Regierung zu bilden und dass das, was an Bedingungen festgelegt wurde, eingehalten wird". Immer mehr Menschen
würden den Zusammenhang zwischen dem, was Österreich wirtschaftlich leistet, und der Situation in Südeuropa
erkennen, nicht nur jene, die an ihrem Arbeitsplatz davon betroffen sind. Würden Aufträge wegfallen,
würde dies "verheerende wirtschaftliche und menschliche Katastrophen" nach sich ziehen. "Unser
gemeinsames Interesse ist jetzt, für den Europäischen Rat alles, was - unter der Voraussetzung, dass
der eingeschlagene Pfad eingehalten wird - die Stabilität sichert sowie viele Initiativen für Wachstum
und Beschäftigung vorzubereiten", betonte der Kanzler.
Die Antwort auf die Frage, Griechenland für seine Reform- und Konsolidierungsvorhaben mehr Zeit zu geben,
sei noch eingehender zu diskutieren, sobald das Programm einer neuen Regierung vorliege. "Wir müssen
grundsätzlich raus aus dem Gegensatz 'Sparen oder Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit'", sagte der
Kanzler, beides sei notwendig. Reformen zur Wettbewerbsfähigkeit etwa bräuchten länger Zeit als
bis zum nächsten EU-Gipfel. Alle Länder, die investieren wollen, seien zu unterstützen, dafür
müsse aber auch Vertrauen für die Investoren geschaffen werden.
Zum Fortschritt bei der Gesundheitsreform sagte der Bundeskanzler am Dienstag, dass die politische Vereinbarung
zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung ein "konstruktiver Schritt in der Verwaltungsreform"
sei. Es sei gelungen, die oft gegensätzliche Haltung von Bund und Ländern in eine gemeinsame zu führen.
Zwischen Spitälern und niedergelassenen Ärzten werde es in Zukunft eine gemeinsame finanzielle Steuerung
geben, sagte der Kanzler. "Die Punktation ist der erste wichtige Schritt", so Faymann, der betont, dass
in allen Bereichen der Verwaltung - in der Bildung, bei der Verwaltungsgerichtsbarkeit und eben auch im Gesundheitsbereich
- ein Vorankommen erkennbar sein soll.
Dem Ministerrat wurde heute der Sicherheitsbericht für das Jahr 2011 vorgelegt, der besagt, dass die Verbrechensaufklärungsraten
gestiegen sind. |
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Spindelegger: Griechisches Wahlergebnis gibt Anlass zur Hoffnung
Diskussion über Weiterentwicklung der EU offen führen – Arbeitspapier von zehn
EU-Außenministern erster Schritt
Wien (övp-pd) - "Wir haben in Griechenland ein Wahlergebnis, das Hoffnung gibt – den Menschen
in Griechenland selbst, aber auch uns", so Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger, der nach
dem Ministerrat, auf eine baldige stabile Regierung hofft, mit der sich zwei wesentliche Schritte ergeben: "Einerseits
ein ambitioniertes Programm, um in Griechenland Reformen so durchzuführen, dass sie bei den Menschen auch
wieder Vertrauen schaffen. Um dort zu investieren und so die Wirtschaft in Gang zu bringen. Andererseits, dass
wir als EU auch volle Unterstützung dieses Kurses geben. Und wir zeichnen auch schon in Ansätzen ein
Bild, wo es mit dieser Union hingehen muss." Das alles werde nicht von heute auf morgen gehen, "aber
es gibt ein klares Programm für Griechenland bis 2020, wie man wieder auf gesunde Beine kommt – Details werden
wir festlegen, wenn wir eine stabile griechische Regierung als Ansprechpartner haben".
Zum Thema Weiterentwicklung der EU würden derzeit etwa Begriffe wie "Fiskalunion" diskutiert – die
Übertragung von mehr Befugnissen nach Brüssel zugunsten einer gemeinsamen Wirtschafts- und Fiskalpolitik.
"Damit muss man vorsichtig sein, denn nicht alle Mitgliedsländer wollen das. Klar ist aber, dass auch
wir für Diskussionen offen sein müssen", so der Vizekanzler, der insbesondere ein Arbeitspapier
von zehn Außenministern der EU hervorhebt, das sich mit wichtigen Zukunftsaspekten der Union beschäftigt:
"Da sind viele Themen angesprochen. Von stärkerer gemeinsamer Kontrolle der Außengrenze über
mehr Einbindung der europäischen Bürger in Entscheidungsprozesse bis hin zu einem Wachstumsfonds, um
Klein- und Mittelbetriebe stärker zu unterstützen und Innovation als Schwerpunkt zu erkennen." Gemeinsam
mit vielen anderen seien das Vorschläge, die beim kommenden EU- Gipfel helfen, ein Bild zu zeichnen, wie eine
auf Dauer stabile Europäische Union aussehen kann. "Das ist die große Herausforderung und da ist
dieses Arbeitspapier eine wertvolle Initiative, welche die Diskussion belebt, konkrete Vorschläge auf den
Tisch legt und damit einen ersten Schritt für die zukünftige Gestaltung der EU setzt", so Spindelegger
abschließend. |
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Strache: Österreich-Verräter wollen Verfassung und Parlament im Juli aushebeln!
Am Freitag findet eine weitere Präsidiale statt, da heute keine Einigung für
den Verfassungsausschuss und die Sondersitzung zu ESM und Fiskalpakt erzielt wurde
Wien (fpd) - "Die Österreich-Verräter und Verweigerer der direkten Demokratie haben
sich beim ESM zusammengekettet und wollen Parlament und Verfassung im Juli aushebeln", empörte sich FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache am 19.06. nach der Sitzung der Präsidiale über SPÖ, ÖVP und Grüne.
In der Präsidialsitzung wurde aufgrund des Widerstands der FPÖ lediglich der Fahrplan für das Transparenzgesetz
festgelegt - vorbehaltlich der schriftlichen Zusage von SPÖ und ÖVP, dass es zu keinen Ergänzungen
der Tagesordnung kommt, berichtete Strache. Am Freitag findet eine weitere Präsidiale statt, da heute keine
Einigung für den Verfassungsausschuss und die Sondersitzung zu ESM und Fiskalpakt erzielt wurde, mit Ausnahme
eines öffentlichen Hearings im Plenum, das die FPÖ durchsetzen konnte.
"Wenn am Freitag ebenfalls keine Einigung erzielt wird, setzt Nationalratspräsidentin Prammer die Juli-Termine
fest - aber ohne unsere Zustimmung", kritisierte Strache, der betonte, dass sich die FPÖ sicher nicht
zum Mittäter bei der geplanten Abschaffung der Zweiten Republik mache. Ohne die verbindliche Zusage einer
Volksabstimmung und ohne ausführliche Ausschussberatungen werde die FPÖ keinem ESM-Nationalratsfahrplan
zustimmen. |
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Bucher: VP-Spindelegger ist direkte Demokratie nichts wert
No-Bail-out-Klausel im EU-Vertrag macht Volksabstimmung über ESM und Fiskalunion zwingend
notwendig
Wien (bzö) - "Der Rückzieher von ÖVP-Obmann Spindelegger in Sachen Volksabstimmung
über eine EU-Fiskalunion beweist, dass der ÖVP die direkte Demokratie nichts wert ist. Spindelegger,
Fekter und Co sind nur mehr EU-hörig. Die Menschen in Österreich, die sie eigentlich vertreten sollten,
sind ihnen mittlerweile völlig egal. Offensichtlich haben SPÖ und ÖVP panische Angst vor der Meinung
der Österreicherinnen und Österreicher über ihre falsche Politik", kritisiert BZÖ-Chef
Klubobmann Josef Bucher.
Bucher erinnert in diesem Zusammenhang an die No-Bail-out-Klausel im EU-Vertrag, die eindeutig besagt, dass ein
EU-Land für die Verbindlichkeiten eines anderen EU-Landes nicht haftet. "Mit dem von SPÖ, ÖVP
und Grünen im Parlament beschlossenen Teufelswerk ESM übernimmt Österreich Zahlungsverpflichtungen
von über 40 Milliarden Euro für EU-Pleiteländer und finanzmarode Banken. Wenn Faymann und Spindelegger
da keine Volksabstimmung durchführen, wann dann?", fragt der BZÖ-Chef.
"Einmal mehr zeigt sich, dass es völlig sinnlos ist, mit der ÖVP über mehr direkte Demokratie
zu verhandeln, da sie es sowieso nicht ernst meint und nur eine Politik des Täuschens und Tarnens betreibt.
Wenn Spindelegger nicht über ESM beziehungsweise Fiskalunion in Österreich abstimmen lässt, dann
hat er jegliche Berechtigung verloren, das Wort Demokratie überhaupt in den Mund zu nehmen", so Bucher.
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