Wien (nöwpd) - Unter den hohen Treibstoffkosten stöhnen nicht nur die Autofahrer. Auch der Personenschifffahrt
auf der Donau - der sogenannten "Weissen Flotte" - machen die stark gestiegenen Dieselpreise schwer zu
schaffen. "Heuer im April mussten wir für den Sprit um 20 Prozent mehr bezahlen als im Vergleichsmonat
2011, gegenüber 2010 war es sogar um die Hälfte mehr", teilt Birgit Brandner-Wallner, Geschäftsführerin
der Brandner Schiffahrt GmbH aus Wallsee, dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit. Bei den Ausflugsschiffen,
die üblicherweise Tanks mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Litern mit sich führen, gehe die Treibstoffkosten-Explosion
gehörig ins Geld.
In dasselbe Horn wie seine Branchenkollegin stößt auch Wolfgang Hanreich, Geschäftsführer
der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH, die auf der Donau eine Flotte mit sechs Schiffen und die zwei Twin-City-Liner
zwischen Wien und Bratislava betreibt. "Die momentane Spritpreisentwicklung kostet uns einen sechsstelligen
Betrag im Jahr", gibt Hanreich bekannt. Die gestiegenen Kosten können man jedoch kaum an die Kunden weitergeben,
"da wir die Kalkulation ja stets schon Monate im Voraus machen müssen."
Weil auf der Donau auch die flussabwärts fahrenden Schiffe nur gegen die Strömung an den Stationen anlegen
dürfen, rinnen besonders bei den erforderlichen Wendemanövern empfindliche Beträge vom Tank in den
Maschinenraum. "Auch der 2.000 PS-starke Twin City-Liner, der auf bis zu 70 km/h beschleunigt, benötigt
natürlich entsprechend viel Treibstoff", erklärt Hanreich. Birgit Brandner-Wallner und er unterstreichen
indes unisono, dass alle Schiffsmotoren, die die "Weisse Flotte" in Österreich antreiben, zu den
modernsten, sparsamsten und schadstoffärmsten ihrer Art zählen. |