Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten steht im Mittelpunkt
Bregenz (vlk) - Die erfolgreiche Bewältigung der bestehenden Herausforderungen
erfordert die Zusammenarbeit aller Beteiligten und konstruktive Reformschritte, betonten Landeshauptmann Markus
Wallner und Gesundheitslandesrat Christian Bernhard am 19.06. im Pressefoyer. "Dass wir sowohl für die
künftige Finanzierbarkeit des Systems als auch für die Arbeitsbedingungen von Ärzten und Spitalsbediensteten
Verbesserungen erzielen müssen, steht außer Frage. Ebenso klar ist aber, dass wir in der medizinischen
Versorgung von einem hohen Niveau ausgehen können", so Wallner und Bernhard.
Das Land ist seit vielen Jahren Vorreiter in den Bereichen Vorsorge, Prävention (Krankheitsverhütung)
und Gesundheitsförderung. "Um diesen Befund auch in Zukunft noch treffen zu können, ist es ein Gebot
der Stunde, Vorbeugung und Gesundheitsförderung weiterhin stark zu betonen. Eine umfassende Gesundheitsvorsorge,
Früherkennung von Krankheiten und die Vermeidung von Unfällen spielen nicht nur für den Gesundheitszustand
eines jeden Einzelnen eine große Rolle, sondern haben auch einen kostendämpfenden Effekt im Gesundheitssystem",
skizzierte der neue Gesundheitslandesrat die Schwerpunkte seiner Arbeit.
Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten zählt
"Zufriedene Patientinnen und Patienten" – so formuliert Gesundheitslandesrat Bernhard seine wesentliche
Zielvorstellung. Das erfordert zunächst eine Intensivierung der Patientenedukation, also der Aufklärung
über die Versorgungspyramide - LR Bernhard: "Eine wichtige Maßnahme dafür ist die Ärztebereitschaftsnummer
141, die ab 1. Oktober 2012 in Betrieb gehen wird." Außerdem müsse das Bewusstsein um die Bedeutung
der Gesundheitsvorsorge gestärkt werden, so Bernhard: "Die Prävention soll ein integrierter Bestandteil
aller Lebensbereiche werden: in den Familien, in den Kindergärten und Schulen, an den Arbeitsplätzen
und in der Freizeit." Beispiele dafür sind das Gratis-Kinderimpfkonzept sowie die Bewegungs- und Ernährungsprogramme.
Als weitere Schwerpunkte nannten Wallner und Bernhard
- die Gehaltsreform und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Spitälern
- Schaffung von Anreizen für angehende Ärztinnen und Ärzte: Vorbereitungskurse für den Aufnahmetest
an den Unis, Einführung eines Stipendienmodells für besonders qualifizierte Medizin-Studierende
- Ausweitung der Ausbildungskapazitäten bei der Pflege
- Weitere bauliche Investitionen in eine moderne, hochwertige Spitalsinfrastruktur in Vorarlberg
Auch Bund muss Mittel bereitstellen
Zu den wichtigen Projekten, die nur mit Unterstützung und Mitfinanzierung des Bundes verwirklicht
werden können, zählt die Einrichtung von Lehrpraxen zur Ausbildung von Allgemeinmedizinern. Landeshauptmann
Wallner und Landesrat Bernhard werden beim Bund und den Sozialversicherungsträgern einen neuerlichen Vorstoß
unternehmen, damit die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Das Land Vorarlberg ist zur Mitfinanzierung
bereit.
Modellregionen, um Neues auszuprobieren
Zugleich bekräftigte Landeshauptmann Wallner erneut den Vorschlag zur Einrichtung von Pilot- oder
Modellregionen im Gesundheitsbereich. Die Überlegung: Neuerungen zuerst im kleineren, überschaubaren
Raum umsetzen, um sie dort auf ihre Praxistauglichkeit zu testen und erst dann aus den gewonnenen Erfahrungen bundesweite
Reformen verwirklichen. Vorarlberg und Niederösterreich wollen als Best-practice-Beispiele aufzeigen, wie
Planung, Steuerung und Finanzierung des Spitalsbereiches und der niedergelassenen Ärzte in einer Hand konzentriert
werden können.
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