Innsbruck (universität) - Die Innsbrucker Quantenphysik ist bereits seit Jahren eine sehr erfolgreiche
Brutstätte für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das bestätigt einmal mehr die Verleihung eines
ERC Starting Grants an den Theoretiker Guido Pupillo. Der ehemalige Mitarbeiter von Peter Zoller ist seit kurzem
Professor an der Universität Straßburg.
Der Quantentheoretiker Guido Pupillo erhielt vor kurzem die Zusage für einen ERC Starting Grant mit einem
Fördervolumen von bis zu 1,5 Millionen Euro für seine Forschungen zur Physik kalter Gase von Atomen und
Molekülen mit starken elektrischen Dipolmomenten. Der gebürtige Italiener studierte in Bologna Physik,
erwarb an der Universität Maryland in den USA ein Doktorat und kam 2005 an das Institut für Quantenoptik
und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Hier forschte
er in der Arbeitsgruppe von Prof. Peter Zoller zu Quantenphänomenen in Vielteilchensystemen und wirkte an
zahlreichen Arbeiten mit, die in renommierten Fachzeitschriften wie Science und Nature veröffentlicht wurden.
In dieser Zeit habilitierte sich Pupillo an der Universität Innsbruck. Ende des Vorjahres wurde er Professor
an der Universität Straßburg und Leiter eines eigenen Forschungslabor am Institut de Science et d'Ingénierie
Supramoléculaires, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Universität Straßburg und des
Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS). „Während andere Forschungseinrichtungen ERC Preisträger
aus dem Ausland einkaufen müssen, produzieren wir diese am laufenden Band“, zeigt sich Peter Zoller stolz.
„Die Einwerbung dieser hochkarätigen Forschungspreise ist eine klare Bestätigung für die hohe Qualität
und das internationale Ansehen unser Forscherinnen und Forscher.“
Innsbrucker „Quantenschule“
Die Auszeichnung von Guido Pupillo mit dem höchsten Preis für Nachwuchsforscher in Europa reiht
sich ein in eine lange Folge von Preisen für Jungforscherinnen und Jungforscher aus der Schule der Innsbrucker
Quantenphysik. In den vergangenen Jahren erhielten Hanns-Christoph Nägerl und Markus Hennrich (2011) sowie
Francesca Ferlaino und Gregor Weihs (2010) einen ERC Starting Grant. Sebastian Diehl und Peter Rabl (2011), Barbara
Kraus und Florian Schreck (2010), Francesca Ferlaino (2009), Otfried Gühne (2007), Hartmut Häffner und
Piet Schmidt (2006) sowie Hanns-Christoph Nägerl (2003) wurden mit dem begehrten österreichischen START-Preis
ausgezeichnet. Für die hervorragende Ausbildung dieser jungen Forscherinnen und Forscher sorgen unter anderem
die beiden Wittgenstein-Preisträger Rudolf Grimm und Peter Zoller sowie der ERC Advanced Grantee Rainer Blatt.
Wie Guido Pupillo sind die Schülerinnen und Schüler der Innsbrucker Quantenphysik in der internationalen
Forschungswelt heiß begehrt. Über 20 von ihnen wurden in den vergangenen Jahren auf Professuren in Deutschland,
Frankreich, Spanien, Australien, den USA und China berufen. |