Mutatis Mutandis   

erstellt am
29. 06. 12

Gruppenausstellung kuratiert von Catherine David von 29.6.-2.9.2012 in der Secession
Wien (secession) - Mutatis Mutandis versammelt eine Reihe von Werken, die die komplexen Beziehungen zwischen aktuellen Geschehnissen, Materialität, Geschichte und Erinnerung ausloten und mögliche Re-Präsentationen vorstellen. Diskontinuierliche Erzählungen sowie formale und mentale Strategien zur Neuaufbereitung von Informationen und Bildern dienen dabei der Auseinandersetzung mit der Funktionsweise sichtbarer und unsichtbarer Strukturen und Netzwerke. Ebenso hinterfragen sie durch ihren bisweilen paradoxen Gebrauch moderner und traditioneller Medien das komplexe Geflecht heutiger Subjektivitäten.

Geboren 1969 im Iran, lebt und arbeitet in Rotterdam (NL).

Babak Afrassiabi verwendet als bildender Künstler unterschiedliche Formate wie Video, Objekte und Text. Häufig arbeitet er gemeinsam mit Nasrin Tabatabai, mit der er auch ein zweisprachiges Magazin in Farsi und Englisch herausgibt. Unter dem Namen Pages realisieren Afrassiabi und Tabatabai seit 2004 Projekte, die auf Recherchen zu den historischen Bedingungen von Politik und kultureller Produktion basieren und untersuchen, wie Kunst diese neu formuliert.

Ihr Film Thicker than Paint Thinner beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt von einem ehemaligen Drogenabhängigen namens Hossein, der zum Revolutionär geworden ist und wenige Monate vor der islamischen Revolution 1979 das Rex-Kino in Abadan (Iran) in Brand steckt; fast 400 Menschen kommen dabei ums Leben. Der Film nimmt ebenso Bezug auf Seyyed, die Hauptfigur in dem Film Gavaznha (Masoud Kimiai, 1974), welcher zur Zeit des Vorfalls im Kino lief. Dieser Film im Film handelt ebenfalls von einem Drogenabhängigen, der sich politisch gegen das Regime engagiert und bei einem Schusswechsel mit der Staatspolizei ums Leben kommt. Der Film bleibt bruchstückhaft und springt zwischen Erinnerungsfetzen hin- und her, die durch die Figur Hosseins und seinen Kassettenrekorder zusammengehalten werden. Thematisch geht es um Geschichte, Märtyrertum, Wahrheit und das politisch Unbewusste des iranischen Kinos.

Ausstellungen (Auswahl): 2012 transmediale 2012, Berlin (DE); 2011 12. Internationale Istanbul Biennale, Istanbul (TR); Melanchotopia, Witte de With, Rotterdam (NL); Pages: Two Archives, Badischer Kunstverein, Karlsruhe (DE)

Mit: Babak Afrassiabi, Edgar Arceneaux, Hany Armanious, Louidgi Beltrame, Elisabetta Benassi, Andrea Branzi, Luke Fowler, Suzanne Treister
     
Informationen:
http://www.secession.at
http://www.pagesproject.net
   
     
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