Sichere Wege für Burgenlands Schulkinder   

erstellt am
28. 06. 12

Schüler der Gemeinde Jois erhalten Schulwegpläne
Jois (blms) - Wo lauern auf dem Schulweg die Gefahren im Straßenverkehr? Kinder, Eltern und Schulleiter der Volksschulen des Bezirkes Neusiedl am See haben den Versuch unternommen, Antworten auf diese komplexe Frage zu finden und erarbeiteten gemeinsam im Schuljahr 2011/12 Gefahrenstellen in ihren Gemeinden. Landeshauptmann Hans Niessl und DI Thomas Leiter, KFV-Landesstellenleiter Burgenland, konnten am 28.06. der Siegerschule Jois, im Rahmen eines Schulfestes mit Helmi & Co, Schulwegpläne für ihre Gemeinde übergeben.

Der alltägliche Straßenverkehr stellt hohe Ansprüche an alle Verkehrsteilnehmer. Kenntnisse der allgemeinen Verkehrsregeln, ständige Aufmerksamkeit und vorausschauendes Denken wird auch von den Fußgängern erwartet. Die Kinder sind als schwächsten Verkehrsteilnehmer dazu aber nicht immer in der Lage. Wo Erwachsene schon Schwierigkeiten haben, sich zu Recht zu finden, wird es für Kinder bereits gefährlich. „Der Schulweg ist für viele Kinder nämlich der erste Weg, den sie als Fußgänger alleine gehen und damit ihre gewohnte Umgebung verlassen. Gerade beim täglichen Weg in die Schule kommt es deshalb oftmals zu gefährlichen Situationen“, erklärte dazu Landeshauptmann Hans Niessl.

Durchschnittlich verunglücken rund 60 Kinder im Jahr auf Burgenlands Straßen. Insgesamt 10 Schüler wurden im Jahr 2011 im Burgenland bei Unfällen am Schulweg verletzt. Um den sichersten Schulweg bestreiten zu können, hat das KFV gemeinsam mit dem burgenländischen Landesschulrat und der Unterstützung von Landeshauptmann Hans Niessl im Schuljahr 2011/2012 die Verkehrssicherheitskampagne „Kindersicherer Schulweg“ mit dem Projekt-Wettbewerb „Ohne Euch kein Plan“, zur Erstellung von Schulwegplänen im Bezirk Neusiedl am See, durchgeführt. Als Sieger ging die Volksschule Jois hervor.

Das KFV veranstaltete im Auftrag der Burgenländischen Landesregierung bereits zum zweiten Mal im Rahmen der Verkehrssicherheitskampagne „Kindersicherer Schulweg“, den Wettbewerb „Hast du einen Plan? – Schulweg mit Köpfchen geplant“. Heuer wurde die Sicherheitskampagne für alle Volksschulen des Bezirkes Neusiedl am See ausgeschrieben. Durch die Unterstützung der Schulleitung, der Eltern und der Schüler konnten neue Erkenntnisse in der Verkehrssicherheit gewonnen werden. Insgesamt haben aus dem Bezirk 13 Schulen teilgenommen. Durch individuell entwickelte Gemeindepläne wurde die Schulleitung, Eltern und Kinder im Straßenverkehr unterstützt: Die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten täglichen Schulwege wurden unter die Lupe genommen. Dabei konnten auch gleich Problem- und Gefahrenstellen angeführt werden, die bereits aufgefallen sind.

„Am wichtigsten dabei war, diese Wege nicht aus der Sicht der Erwachsenen zu analysieren, sondern die Kinder aktiv mit einzubeziehen“, so DI Thomas Leiter, KFV-Landesstellenleiter Burgenland. In der Schulklasse beschäftigten sich Lehrer und Schüler gemeinsam mit dem Thema Sicherheit am Schulweg und konnte ihrer Phantasie und Kreativität in Form von Bildgeschichten, Kollagen und dergleichen freien Lauf lassen. Auch eigene Klassenschulwegepläne konnten entworfen werden.

„Dieser engagierte Einsatz für die Verkehrssicherheit musste belohnt werden. Dem Gewinner winkten die Erstellung eines professionellen Schulwegplans sowie ein Helmi-Fest für die ganze Schule. Heuer ging die Volksschule Jois als Sieger hervor“, ergänzte Leitner. „Mit dem Schulwegplan können die Eltern die sichersten Schulwege bereits für das kommende Schuljahr 2012/13 mit ihren Kindern einüben. Am Plan sehen sie auf einem Blick, an welchen Stellen das Queren der Straße am sichersten möglich ist und welche Stellen die Schüler lieber meiden sollten“, führte Niessl aus.

Das eigentliche Ziel muss sein, dass Kinder möglichst bald den Weg ohne erwachsene Begleitperson bewältigen können. Es ist wichtig, Kinder nach einer ausgiebigen Übungsphase auch alleine gehen zu lassen. Das „Mama & Papa-Taxi“ sollte eher die Ausnahme, als die Regel sein, denn nur so können Kinder lernen, mit Situationen im Straßenverkehr umzugehen und sich richtig zu verhalten. „Jeder Unfall mit einem Kind ist ein Unfall zu viel. Sichere Schulwege müssen oberste Priorität haben“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl abschließend.
     
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