Entwicklungszusammenarbeit Oberösterreichs 2012   

erstellt am
28. 06. 12

Bilanz 2011 und Projekte
Linz (lk) - Bereits zum zweiten Mal fand am 27.06. das Partnertreffen mit den wichtigsten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit Oberösterreichs auf Einladung von Entwicklungsreferent LH Dr. Josef Pühringer statt. Aus diesem Anlass kommt auch die Geschäftsführerin der Austrian Development Agency (ADA) Frau Botschafterin Mag.ª Brigitte Öppinger-Walchshofer zu dem gemeinsamen Roundtable mit den NGOs nach Linz.

Zusätzlich wird auch noch die Infobox der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit in Linz präsentiert und im Landhaus sowie im Dienstleistungszentrum aufgestellt.

Reden wir über Entwicklung
Die Austrian Development Agency ist seit Oktober 2011 mit der Ausstellung "Infobox der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit" in Österreich unterwegs, um das Gespräch über Entwicklung bei Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie bei Interessierten anzustoßen. Von 27. Juni bis 27. Juli 2012 macht die Infobox Station in Linz.

Über die Infobox - Gehen Sie auf Entdeckungsreise
Vom Kosovo über Mosambik bis nach Nicaragua führt eine virtuelle Reise in zehn Länder auf vier Kontinenten. Mit Kurzfilmen und Impressionen von erfolgreichen Projekten und Programmen sowie den Menschen dahinter wird gezeigt, dass Entwicklungszusammenarbeit wirkt. Ein interaktives Quiz lädt dazu ein, das Wissen über Entwicklung zu testen. Die virtuelle Reise ist auch online auf http://www.entwicklung.at/weltreise/ zu besuchen.

Bisher war die Ausstellung bei der Entwicklungstagung in Krems, beim Tag der offenen Tür im Außenministerium (Wien), in der Wirtschaftskammer Österreich (Wien), in der Bibliothek des C3:Centrums für internationale Entwicklung (Wien), im Wiener Rathaus, im Parlament, bei der Bund/Länder-ExpertInnenkonferenz Entwicklungszusammenarbeit in Hainburg, im Chiemseehof in Salzburg und an der Universität Innsbruck zu Gast und fand bei den Besucherinnen und Besuchern großen Anklang. In Linz lädt die Infobox von 27. Juni bis 6. Juli 2012 im Landhaus und von 9. bis 27. Juli 2012 im Landesdienstzentrum zur Entdeckungsreise.


Strategie der Entwicklungszusammenarbeit in Oberösterreich
Entwicklungszusammenarbeit ist in Oberösterreich im Regierungsprogramm 2009 - 2015 verankert:

Durch Unterstützung von nachhaltigen Projekten mit Oberösterreichbezug wollen wir im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit die Lebensverhältnisse in ausgewählten Regionen der Dritten Welt spürbar verbessern und ein Bewusstsein in der oberösterreichischen Bevölkerung für Entwicklungszusammenarbeit und Fairen Handel entwickeln.

Oberösterreichische Entwicklungszusammenarbeit in Zahlen
2011 wurde in Oberösterreich im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Internationale Hilfsmaßnahmen rd. 115 Projekte verwirklicht, mit einem Budgetvolumen von 1,2 Mio. Euro.



Oberösterreich fördert Auslandseinsätze
Das Land Oberösterreich unterstützt gezielt Auslandseinsätze von Jugendlichen, Studenten und sozial Engagierten in Entwicklungshilfeländern. 33 Personen wurden bei einem Auslandseinsatz bei einem Entwicklungshilfeprojekt finanziell unterstützt. Es braucht ohnedies ein ordentliches Maß an Idealismus, um ein Jahr oder mehrere Monate freiwillig bei einer EZA-Organisation im Einsatz zu sein. Das Land Oberösterreich unterstützt hier wesentlich den Aufwand des Entwicklungshilfeeinsatzes, nach folgenden Kriterien:

Je nach Aufenthaltsdauer werden Beihilfenbeträge als Spende gewährt:
2 bis 5 Monate 500 Euro
6 Monate 600 Euro
7 Monate 700 Euro
8 Monate 800 Euro
9 Monate 900 Euro
10 Monate 1.000 Euro
11 Monate 1.100 Euro
12 Monate 1.200 Euro


Budget EZA und Internationale Hilfsmaßnahmen
Seit dem Beginn der Entwicklungshilfe in Oberösterreich stieg das Budget kontinuierlich von 21.000 Euro im Jahr 1965 auf 1.100.000 Euro im Jahr 2012. Für Internationale Hilfsmaßnahmen stehen 260.000 Euro zur Verfügung.

Aktion Fair Play mit den oberösterreichischen Schulen
Besonders wichtig ist die Meinungsbildung in der oberösterreichischen Bevölkerung und bei Kindern und Schülern. Daher gibt es die Aktion Fair Play unter dem Titel "Oö. Schulen engagieren sich für eine gerechte Welt". Jene Gelder, die die Schülerinnen und Schüler aus Eigeninitiative für konkrete Projekte sammeln, werden vom Land Oberösterreich bis zu 2.000 Euro verdoppelt. In den Jahren 2006 bis 2012 konnten bereits 234 Schulprojekte im Rahmen der Aktion Fair Play unterstützt werden.

Alleine 2011 wurden 41 Schulprojekte mit rd. 46.000 Euro unterstützt.
Oberösterreichische Entwicklungshilfe ist messbar - Wirkungskennzahlen für Entwicklungshilfe
Oberösterreich hat sich klare Richtlinien für die Unterstützung von Entwicklungshilfeprojekten gegeben. Die Richtlinien wurden dahingehend adaptiert, dass bei den Projekten auch angegeben werden muss, wie viel Personen durch die jeweiligen Projekte profitieren. Das Wirkungsziel lautet: Pro 1.000 Euro Beihilfe des Landes sollen die Lebensverhältnisse von rd. 100 Personen in ausgewählten Regionen der Dritten Welt spürbar verbessert werden.

Mit dem Entwicklungshilfebudget 2011, mit rd. 1,2 Mio. Euro, müsste daher die Situation von rd. 120.000 Personen verbessert werden. Dieses Ziel wurde weit überschritten und durch die verschiedenen Projekte konnte rd. 470.000 Personen geholfen werden bzw. profitieren diese von den oberösterreichischen EZA-Maßnahmen.

Weitere Öffentlichkeitsarbeit und weitere Aktivitäten 2012

  • Entwicklungspolitischer Dialog am 13. September 2012 im Schlossmuseum
  • Am 13. September 2012 findet der nächste Entwicklungspolitische Dialog statt. Als Referenten konnten bereits gewonnen werden: Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fair Trade sowie der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenlandsbank Niederösterreichs Peter Püspök, der nun der Vorstandsvorsitzende von Oikocredit Austria ist. Es handelt sich hier um Mikrokredite für Projektpartner in EZA-Ländern. Weiters wird Frau Hildegard Enzenhofer über ihre Projekte in Palästina berichten.
  • Genusswelten im Park bei der Messe Wels
  • Im Rahmen der Messe Wels findet wieder eine Präsentation der heimischen Genusslandproduzenten statt. Um hier aber auch bewusst auf die Fair Trade-Produktion, vor allem von jenen Produkten aufmerksam zu machen, die in Österreich nicht produziert werden können, wird ein eigener Pavillon mit fair gehandelten Produkten aus EZA-Ländern gestaltet.
  • EZA-Frühstück mit der oberösterreichischen Wirtschaft am 16. Oktober 2012
  • Am 16. Oktober 2012 wird mit der oberösterreichischen Wirtschaft ein EZA-Frühstück im Landhaus stattfinden. Dort sollen vor allem die Möglichkeiten einer Wirtschaftspartnerschaft erläutert werden. Die ADA bietet verstärkte Möglichkeiten einer Wirtschaftspartnerschaft an. Bis zu 200.000 Euro können hier Firmen im Rahmen von Wirtschaftspartnerschaften bekommen. Machbarkeitsstudien werden bis zu 20.000 Euro unterstützt. Es gibt bereits jetzt sehr gute Projekte, wie z. B. von Maler Otto Hirsch, der WDL der Energie AG oder OÖ Wasser, der MIVA bzw. BBM - Beschaffungsbetrieb der MIVA.
  • EZA-Tag in den oberösterreichischen Landeseinrichtungen

Noch heuer soll bei allen oberösterreichischen Landeseinrichtungen, die mit einer Betriebsküche versehen sind, ein eigener EZA-Tag stattfinden, wo EZA-Organisationen ihre Produkte zum Verkauf anbieten.

Buch über alle bisherigen oberösterreichischen Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer
Die zuständige Fachabteilung arbeitet derzeit intensiv an einer Dokumentation und einem Buch über alle bisher im Einsatz gewesenen oberösterreichischen Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer. Mehr als 400 Personen waren seit den 60er-Jahren mittlerweile im Auslandseinsatz. Eine Dokumentation soll diese bisherigen Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer auflisten. Weiters werden rd. 100 persönliche Geschichten von Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfern in diesem aufgenommen. Es handelt sich hier um sehr beeindruckende Zeitzeugnisse aktiver gelebter Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Buch wird im November 2012 erscheinen.

Weitere Aktivitäten Oberösterreichs im EZA-Bereich

  • Oberösterreich war eines der ersten Bundesländer, das den Global Marshall Plan für eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft in der Oberösterreichischen Landesregierung beschlossen hat (2005).
  • Oberösterreich ist das erste Bundesland, das im ganzen Landesdienst Fair Trade Bio-Kaffee einsetzt (10 Kaffeetrinker/innen sichern mit ihrem Jahreskonsum das Einkommen für eine Kaffeebauernfamilie).
  • Der Bioanteil in den Landesküchen wird ausgebaut (Zum Teil liegt dieser bereits bei 30 %).
  • Oberösterreich hat mittlerweile 16 Klimabündnisgemeinden, die vom Entwicklungshilferessort gezielt unterstützt werden.


Vorraussetzung für die Gewährung einer Unterstützung aus dem Entwicklungshilferessort
Vorraussetzung für die Förderung eines Projektes ist dessen deutlicher Bezug zum Bundesland Oberösterreich. Das heißt, unterstützt werden oö. Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer sowie private Initiativen oder Aktionen, die von oö. Pfarren, Vereinen und anderen Organisationen getragen werden. Diese Organisationen aber auch Einzelpersonen sind Partner des Landes Oberösterreichs und bürgen für die Qualität der Projektumsetzung.

Die vorrangigsten Ziele der Entwicklungspolitik sind die Bekämpfung von Armut in den Entwicklungsländern, die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sowie die Gestaltung lebenswerter Rahmenbedingungen in der Dritten Welt, insbesondere die Trinkwasserversorgung, die Grundschulausbildung, die Verbesserung der Gesundheit der Mütter sowie die Berücksichtigung der Millenniumsziele.

Ziel der Förderung: Gewährung eines finanziellen Beitrages zu den Kosten von Entwicklungshilfeprojekten, für Hilfsmaßnahme vor Ort, zu den Einsatzkosten oberösterreichischer Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer für Auslandsaufenthalte in Entwicklungshilfeländern sowie Unterstützung von Vereinen für Entwicklungshilfezusammenarbeit in Oberösterreich.

     
Informationen: http://    
     
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