Klagenfurt (stadt) - Die Landeshauptstadt Klagenfurt präsentierte sich am vergangenen Wochenende in
der Partnerstadt Dessau-Roßlau. Mit Reindling, Obstler und umfangreichem Infomaterial wurde den Besuchern
des 16. Sachsen-Anhalt-Tages der Wörthersee schmackhaft gemacht.
Seit 16 Jahren wird in dem neuen deutschen Bundesland der Sachsen-Anhalt-Tag gefeiert. Und das immer in einer anderen
Stadt. Heuer war Klagenfurts Partnerstadt Dessau-Roßlau (Roßlau wurde vor einigen Jahren in Dessau
eingemeindet) an der Reihe. Als offizieller Vertreter der Landeshauptstadt nahm Stadtrat Gerhard Reinisch an den
Festivitäten teil.
Der Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau, Klemens Koschig, hatte erstmals alle Partnerstädte eingeladen,
die sich im Rahmen des Festes auch präsentieren konnten. Am Klagenfurt-Stand gab es aber nicht nur jede Menge
Prospektmaterial, sondern auch Kärntner Reindling und ein Schnapserl, was bei den Besuchern sehr gut ankam.
Auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, ließ sich den Reindling schmecken.
Für ihn hatte die Festveranstaltung noch eine ganz besondere Bedeutung, feiert man doch heuer auch 800 Jahre
Sachsen-Anhalt. Ihren Beitrag zum Fest hat auch die Kindervolkstanzgruppe Klagenfurt geleistet, die zwei tolle
Bühnenauftritte absolvierte und von den Dessauern mit viel Applaus belohnt wurde.
Beim Sachsen-Anhalt-Tag wird der Bevölkerung ein Fest zum Mitfeiern geboten. Bei einem großen Festumzug
wurde die Geschichte des Landes dargestellt, öffentliche Einrichtungen präsentiert und viele Showstars
auf die diversen Bühnen gebeten. Insgesamt wurden rund 300.000 Besucher gezählt, der Kärntner Reindling
war also bald weg.
Die ersten Kontakte zwischen Dessau und Klagenfurt gab es 1970. Städtepartnerschaften mit einem Land hinter
dem "Eisernen Vorhang" waren damals noch ein Ding der Unmöglichkeit, deshalb wurde auf kommunaler
Ebene eine Kooperation als Zeichen des guten Willens aufgebaut. 1972 erfolgte der erste offizielle Besuch von Bürgermeister
Hans Ausserwinkler in Dessau. Unter Bürgermeister Leopold Guggenberger gab es dann zahlreiche gegenseitige
Besuche. Nach der Wende 1989 konnten dann auch viele Dessauer erstmals die Partnerstadt Klagenfurt besuchen, von
der sie bisher nur gelesen oder gehört hatten.
"Die Entscheidung der damaligen Stadtväter, Kontakte auch in den Ostblock aufzubauen, war weise und richtig",
sagte Stadtrat Gerhard Reinisch. "Was früher nun in bescheidenem Rahmen möglich war, hat sich nach
der Wiedervereinigung intensiviert und ist in den 42 Jahren zu einer richtigen Freundschaft angewachsen",
so Reinisch, der Oberbürgermeister Klemens Koschig recht herzlich zum gelungenen 16. Sachsen-Anhalt-Tag gratulierte. |