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Wirtschaftsbericht Österreich 2012 |
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erstellt am
09. 07. 12
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Mitterlehner:
Österreich ist trotz eines schwierigen Umfeldes auf Wachstumskurs
Wirtschaftsminister will Exporte in neue Märkte unterstützen und Innovationsführerschaft
bei Produkten und Dienstleistungen forcieren
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierte am 09.07. in der Wiener
Hofburg gemeinsam mit Finanzministerin Maria Fekter, Infrastrukturministerin Doris Bures und Sozialminister Rudolf
Hundstorfer den Wirtschaftsbericht Österreich 2012. "Unsere Wirtschaft ist trotz eines schwierigen internationalen
Umfeldes auf Wachstumskurs und hat sich gut behauptet. Österreich hat gezeigt, dass man die notwendige Budgetkonsolidierung
sehr wohl mit einem Wachstumskurs verbinden kann, ohne neue Schulden einzugehen", sagte Mitterlehner. "Wir
wachsen laut Wifo heuer das 11. Jahr in Folge schneller als die Eurozone und liegen auch bei der Beschäftigung
im Spitzenfeld. Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise bleibt die Zukunft aber angespannt und dürfen die guten
Daten kein Anlass für tatenlose Selbstzufriedenheit sein. Daher müssen wir die Innovationsführerschaft
unserer Wirtschaft in allen Bereichen forcieren und gleichzeitig auf neue Märkte setzen, um weiterhin erfolgreich
zu sein", so Mitterlehner
Diversifikationsstrategie bei Exporten gut unterwegs
Im Export, aus dem 60 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung resultieren, sind die Lieferungen
in Länder außerhalb der Europäischen Union in den ersten vier Monaten 2012 stark gestiegen, in
die EU stagnieren sie. "Wir wollen daher die Abhängigkeit von Europa schrittweise weiter reduzieren und
uns mehr auf die Wachstumsmärkte in Übersee konzentrieren. Wir müssen mit neuen Produkten und Dienstleistungen
dorthin gehen, wo weltweit das größte Wachstum ist", betonte Mitterlehner unter Verweis auf die
Schwerpunkte der Internationalisierungsoffensive.
Daher stellt das Wirtschaftsministerium der Außenwirtschaft Austria 35 Millionen Euro für die Offensive
"go international" zur Verfügung. "Die damit forcierte Diversifikations-Strategie ist auf einem
guten Weg", so Mitterlehner. Allein seit 2008 ist der Exportanteil der Übersee-Märkte um zwei Prozentpunkte
auf 18,5 Prozent im Vorjahr gestiegen. In den ersten vier Monaten waren es sogar schon 19,4 Prozent, wobei Asien
bereits 9,1 Prozent der Gesamtexporte einnimmt. Auch bei den Produkten und Dienstleistungen laufe die Diversifikations-Strategie
gut. "Wir setzen erfolgreich auf Öko-Innovationen und forcieren den Export von wissensintensiven Dienstleistungen,
um Österreich verstärkt als Know-how Zentrum zu etablieren", sagte Mitterlehner.
Innovationsführerschaft stärken, Fachkräftebedarf sichern
"Zwei Drittel unseres Wachstums gehen auf Forschung, Innovation und neue Technologien zurück.
Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir daher die Innovationsführerschaft stärken",
so Mitterlehner weiter. Um die privaten Innovationsausgaben zu forcieren, setzt Mitterlehner neben dem Förder-Portfolio
der FFG und der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) auf die Forschungsprämie sowie den 2012 erweiterten
Steuerbonus für Auftragsforschung, was gerade den für Österreichs Wirtschaft so wichtigen Klein-
und Mittelbetrieben nützt. "Aufgrund der höheren EU-Eigenkapitalvorschriften für Banken und
der Basel-III-Regularien wollen wir zudem die Versorgung von innovativen Unternehmen mit Risikokapital ausbauen",
betonte Mitterlehner.
Als wesentlichen Schwerpunkt nannte Mitterlehner zudem die duale Berufsausbildung. "Überall dort, wo
es wie in Österreich ein praxisnahes Ausbildungssystem gibt, ist die Jugendarbeitslosigkeit relativ niedrig.
Wir wollen daher die Lehre noch attraktiver machen, die Treffsicherheit bei der Lehrberufswahl erhöhen und
die Drop-Out-Zahlen verringern", so Mitterlehner. Eine wichtige Maßnahme dafür ist das im Herbst
startende neue Coaching-Programm für Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe. Bezüglich des Fachkräftebedarfs
verwies Mitterlehner auch auf die steigende Bedeutung einer familienfreundlichen Ausrichtung. "Angesichts
des demographischen Wandels, müssen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessern. Daher bauen
wir einerseits die Kinderbetreuungsplätze aus und wollen andererseits die Unternehmen stärker involvieren,
zum Beispiel mit dem neuen Berufundfamilie-Index zur Messung der Familienfreundlichkeit im Internet", so Mitterlehner.
Energie effizienter einsetzen, Versorgungssicherheit stärken
Für Mitterlehner ist darüber hinaus insbesondere der Energiebereich ein Schlüsselfaktor für
die Wettbewerbsfähigkeit. "Daher wollen wir bis 2020 das Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch entkoppeln.
Neben dem gut laufenden Ausbau der Erneuerbaren Energien müssen wir künftig vor allem Energie effizienter
einsetzen und thermische Sanierungen im öffentlichen und privaten Bereich forcieren", nannte Mitterlehner
die wesentlichen Herausforderungen. "Wichtig ist auch, dass die Energie-Infrastruktur verbessert wird, um
die Versorgungssicherheit Österreichs langfristig zu gewährleisten."
Über den Wirtschaftsbericht Österreich 2012
Der Wirtschaftsbericht Österreich 2012 wurde unter Federführung des Wirtschaftsministeriums verfasst.
Wesentliche Beiträge und Informationen kommen von Wirtschafts- und Finanzministerium und den weiteren Ressorts
der Bundesregierung sowie von der Europäischen Kommission, OECD, WIFO, IHS und der Bundeswettbewerbsbehörde.
Darüber hinaus werden in einem gesonderten Kapitel Analysen von renommierten heimischen Ökonomen aus
der Wissenschaft sowie der wichtigsten Banken dargestellt. Weitere Gastbeiträge kommen unter anderem auch
von EU-Kommissar Olli Rehn und OECD-Generalsekretär Angel Gurria. |
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Hundstorfer: "In die Menschen investieren statt alimentieren"
Ausbildungsverpflichtung für Jugendliche ab 2015 denkbar - Altersgerechte und gesundheitsfördernde
Arbeitswelt - Hohe Beschäftigung bringt Mehreinnahmen
Wien (sk) - Der Wirtschaftsbericht 2012 stellt Österreich in Sachen Wachstum und Beschäftigung
ein gutes Zeugnis aus. "Wir haben den höchsten Beschäftigungsstand seit es die Zweite Republik gibt.
Ziel unserer Politik ist und bleibt, in die Menschen zu investieren anstatt zu alimentieren", sagte Sozialminister
Rudolf Hundstorfer. Bereits den 17. Monat in Folge weist Österreich die geringste Arbeitslosigkeit und die
zweitgeringste Jugendarbeitslosigkeit in der EU auf.
Damit sind insbesondere für Jugendliche die Rahmenbedingungen in Österreich besonders gut. "Wir
müssen die duale Ausbildung weiterhin forcieren. Für Jugendliche, die nicht genau wissen, was sie machen
wollen, bieten wir ein Jugendcoaching direkt am Schulstandort an. Ein Lehrlingscoaching gibt es auch. Außerdem
überlegen wir eine Ausbildungsverpflichtung für junge Menschen einzuführen, womit auch ein Recht
auf Ausbildung einhergehen würde. Dafür brauchen wir aber noch Vorbereitungszeit", so Sozialminister
Hundstorfer, der sich eine Ausbildungsverpflichtung für Jugendliche ab 2015 vorstellen kann.
Als zentrale Herausforderung der Zukunft sieht Hundstorfer vor allem die Integration bzw. Re-Integration älterer
Menschen - Stichwort Generation 50plus - in die Arbeitswelt. 40 Prozent aller Pensionsantritte würden derzeit
aus der Arbeitslosigkeit oder aus einer Krankheitssituation heraus passieren. "Hier braucht es einen Mentalitätswandel,
bei dem alle Beteiligten gefordert sind: sowohl Arbeitnehmer als auch die Unternehmen. Wir dürfen die Altersstruktur
nicht als Belastung, wir müssen sie als Chance sehen", betonte der Sozialminister, der den gegenwärtigen
demografischen Prozessen mit neuen Arbeitszeitmodellen sowie einer gesundheitsfördernden und altergerechten
Gestaltung der Arbeitswelt begegnen möchte. Ziel sei u.a. eine Reduktion der I-Pensionsantritte sowie eine
Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters. Auch die "aktive und positive Gestaltung von Migration"
sei unabdingbar, um geburtenschwache Jahrgänge wirtschaftlich und gesellschaftlich auszugleichen.
Der hohe Beschäftigungsgrad produziert etwa Mehreinnahmen in der Höhe von 839 Millionen Euro für
die Pensionsversicherung und über 250 Millionen Euro für die Arbeitslosenversicherung, berichtete Hundstorfer
weiters. Dieser erfreuliche Umstand sei "den guten Rahmenbedingungen, dem funktionierenden Sozialstaat und
der funktionierenden Wirtschaft in Österreich" geschuldet. "Klar ist natürlich nach wie vor,
dass jeder Arbeitslose einer zu viel ist", sagte Hundstorfer. |
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Fekter: Müssen Reformschwung nutzen um Defizit weiter abzubauen
Mit der richtigen Balance zwischen Budgetkonsolidierung und wachstumsfördernden Impulsen
Vertrauen in der Eurozone wiederherstellen
Wien (bmf) - „Die neuesten wirtschaftlichen Daten zeigen, dass Österreich auf dem richtigen
Weg ist und für den internationalen Wettbewerb bestens gerüstet ist. Wir stehen im Vergleich zu vielen
anderen europäischen Staaten wesentlich besser da“, erklärte Finanzministerin Dr. Maria Fekter bei der
Präsentation des Wirtschaftsberichts der österreichischen Bundesregierung.
Dennoch dürfe man aber nicht die Hände in den Schoß legen. Man müsse vielmehr weiterhin alles
daran setzen, die ambitionierten budget- und wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen. „Wir müssen unseren
Konsolidierungspfad konsequent weiter gehen. Unser Motto lautet daher: Strukturelle Konsolidierung und Reformen“,
so Fekter. Im Detail bedeutet das die Korrektur des übermäßigen Defizits bis 2013, die Erreichung
eines ausgeglichenen Budgetsaldos bis 2016 sowie die Senkung der Staatsschuldenquote auf unter 60 % des BIP bis
2020. Darüber hinaus werden die Strukturreformen in den Bereichen Pensionen, Gesundheitspolitik, öffentliche
Verwaltung, Förderungen und Arbeitsmarkt zielstrebig fortgesetzt sowie die Investitionen in Bildung, Universitäten,
Forschung & Entwicklung und Infrastruktur für Wachstum und Beschäftigung weiter forciert. „Die richtige
Balance zwischen Budgetkonsolidierung und wachstumsfördernden Impulsen ist entscheidend. Aber Wachstumspolitik
und solide Finanzen schließen sich nicht aus. Ganz im Gegenteil: Wer vernünftig spart schafft die Basis
für nachhaltige Investitionen“, betonte die Finanzministerin.
Auch auf europäischer Ebene müsse sich Österreich weiterhin aktiv in die Diskussionen über
die Zukunft Europas einbringen. Das betreffe vor allem das Forcieren der Finanztransaktionssteuer sowie einer Banken-
und Fiskalunion. „Europa muss mit einer starken Stimme sprechen um in der Welt gehört zu werden. Den Klang
dieser Stimme werden wir im Sinne Österreichs mitgestalten“, bekräftigte Fekter.
„Der Wirschaftsbericht 2012 zeigt, dass wir in die richtige Richtung gehen. Mein Fazit: Wir müssen auch in
Zukunft dafür sorgen, rechtzeitig die nötigen Handlungsspielräume zu erarbeiten, um auf zukünftige
Krisen angemessen reagieren zu können. Gemeinsam müssen wir an einer wirtschaftlich stabilen und in Frieden
geeinten Europäischen Union weiterarbeiten. Nur so können wir Österreich und Europa nachhaltig stärken“,
schloss Finanzministerin Fekter. |
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Bures: Positive Effekte der Wachstumspolitik seit 2008 werden sichtbar
Künftiger Schwerpunkt u.a. auf Markteinführung für neue Technologien aus
Österreich
Wien (sk) - Dass Österreich bei Wachstum und Beschäftigung besser dastehe als die meisten
übrigen EU-Länder führt Infrastrukturministerin Doris Bures v.a. auch auf die aktive Wachstumspolitik
der Regierung seit 2008 durch Konjunktur- und Wachstumspakete zurück, wie sie am 09.07. bei der Präsentation
des Wirtschaftsberichtes 2012 betonte. Sie sprach sich dafür aus, dass die Investitionen in Forschung, Entwicklung
und Innovation verlässlich und Finanzierungszusagen der öffentlichen Hand langfristig sein müssen,
um erfolgreiche Ergebnisse zu zeigen. Investitions-Schwerpunkte für Forschung und Entwicklung setzt die Regierung
in den Bereichen Mobilität, Energie, IKT und Produktionstechnologien. Künftig müsse es noch stärker
darum gehen, die Markteinführung innovativer Technologien zu fördern.
Der Wirtschaftsbericht zeige, dass in Österreich die Verknüpfung zwischen sinnvollem Sparen und intelligenten
Investitionen gelungen ist, so die Ministerin. Trotz Konsolidierung habe die Regierung Konjunkturpakete geschnürt
und in Infrastruktur, angewandte Forschung, Bildung und Beschäftigung investiert. Durch arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen und diese Wachstumspakete "konnte sich Österreich von der Negativspirale in Europa absetzen".
Dass kluge Investitionen kurz- und langfristige Effekte haben, illustrierte die Ministerin am Beispiel von Investitionen
in die ökologische Infrastruktur: "Es ist allemal besser, in Ökologie statt in Arbeitslosigkeit
zu investieren; es ist allemal besser, jetzt in die ökologische Infrastruktur zu investieren, als dass später
unsere Kinder und Enkelkinder keine Luft zum Atmen haben."
Für Bures sind die Investitions-Schwerpunkte auf Mobilität, Energie, IKT und Produktionstechnologien
richtig und auch für die nächsten Jahre gültig. Ein Problem sei allerdings, dass Österreich
zwar sehr erfolgreich sei, junge Unternehmer und auch die Leitindustrie bei der Entwicklung neuer Ideen zu fördern
- und 90 Prozent davon werden auch technisch umgesetzt - es aber schwierig werde, wenn es um die Markteinführung
geht. Deshalb setzt man auf eine neue Förderschiene, die junge Unternehmer unterstützt, einen Prototyp
zur Marktreife zu bringen; u.a. auch durch die Bereitstellung von Risikokapital, informierte Bures. Die Ministerin
wird dieses neue Angebot noch vor dem Herbst präsentieren. |
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Lichtenecker: Zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung mit Grünen Investitionen sichern
Grüne: Maßnahmen der Bundesregierung greifen zu kurz, Österreich droht
im Mittelmaß zu versinken
Wien (grüne) - "Es ist auffällig, dass Österreich in den Bereichen Forschung,
Innovation und Wettbewerbsfähigkeit immer mehr an Boden verliert. Erst vergangene Woche ist Österreich
im ,Global Innovation Index (GII)' um drei Plätze auf Rang 22 abgerutscht. Auch der "Innovation Union
Scoreboard 2011" der Europäischen Union zeigt auf, dass Österreich - entgegen den Zielen des Regierungsprogramms
und der beschlossenen Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) - nicht zu den "Innovation
leadern" aufschließen kann, sondern im Mittelfeld steckenbleibt.", kommentiert Ruperta Lichtenecker,
Wirtschaftssprecherin der Grünen, die Präsentation des Wirtschaftsberichtes 2012.
Angesichts der schleppenden Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung sind Zukunftsinvestitionen im Bereich Forschung,
Bildung, Energieeffizienz wichtiger denn je. Genauso verhält es sich mir der Ökowirtschaft: "Diese
Investitionen sind die Motoren für eine zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung und schaffen Grüne
Arbeitsplätze", sagt die Grüne Wirtschaftssprecherin.
"Es ist zwar erfreulich, dass Bundesminister Mitterlehner und Bundesministerin Bures die Bedeutung von Forschung
und Innovation für den Wissens- und Wirtschaftsstandort Österreich erkannt haben, aber umso erstaunlicher
ist es, dass die entsprechenden Maßnahmen und Initiativen dermaßen mager ausfallen", kritisiert
Lichtenecker und fordert: " Zur Umsetzung der FTI-Strategie ist ein Forschungsfinanzierungsgesetz unumgänglich.
Außerdem müssen die Grundlagenforschung und die Hochschulbildung dringend gestärkt werden."
"Österreichs Ausgaben für Grundlagenforschung liegen mit 0,53 Prozent des BIP weit hinter jenen
der führenden Innovationsnationen. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung und zeigt, dass zwischen den
Worten und den Taten der Bundesregierung große Lücken klaffen", meint Lichtenecker.
Auch das von Minister Mitterlehner angesprochene Energieeffizienzgesetz lässt seit Monaten auf sich warten.
Lichtenecker fordert ein ambitioniertes Energieeffizienzgesetz, dass eine zukunftsorientierte und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
sichert. "Der effiziente Umgang mit Energie ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern stabilisiert
bzw. senkt die Kosten für Unternehmen und Haushalte", betont Lichtenecker. |
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Hochhauser: Top-Position Österreichs durch Reformen absichern
Österreich im EU-Vergleich sehr gut aufgestellt - Wachstum durch Reformen ist jetzt
Priorität und Voraussetzung für stabile Staatsfinanzen, Beschäftigung und Wohlstand
Wien (pwk) - "Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise steht Österreich im europäischen
Vergleich sehr gut da: Die Arbeitslosenrate ist so niedrig wie sonst nirgends in der EU, unser Wirtschaftswachstum
war in jedem einzelnen der vergangenen zehn Jahre höher als das der EU bzw. der Eurozone und bei der Wirtschaftskraft
pro Kopf der Bevölkerung liegen wir jetzt sogar auf dem dritten Stockerlplatz. Nun gilt es, diese rot-weiß-rote
Erfolgsstory dauerhaft abzusichern", betont Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser
zum Wirtschaftsbericht 2012.
In Österreich sei es gelungen, "eine gute Balance zwischen der nötigen Budgetkonsolidierung und
wachstumsfördernden Impulsen" zu finden. Bei den Exporten zähle Österreich sogar zu den ganz
wenigen Ländern in Europa, die das im Sog der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 verlorene Terrain bereits innerhalb
von zwei Jahren wieder wettmachen konnten. Vor diesem Hintergrund wird Österreich heuer einen Zuwachs der
Wirtschaftsleistung erreichen, während der Eurozone insgesamt eine Rezession droht.
"Diese im EU-Vergleich hervorstechende Performance verdanken wir dem umsichtigen und vorausschauenden Wirken
unserer Betriebe, die zudem von der Regierung in einer nicht einfachen Situation durch gezielte Maßnahmen
unterstützt wurden - sei es durch die Internationalisierungsoffensive, die Förderungen für die thermische
Sanierung oder steuerliche Erleichterungen etwa für KMU", so Hochhauser: "Bei aller Kritik, die
auch seitens der Wirtschaft dann und wann angebracht wird, gilt es, hierfür Respekt zu zollen."
Nun sei es notwendig, den Reform- und Erneuerungskurs weiterzugehen, zumal es Anzeichen für eine neuerliche
wirtschaftliche Eintrübung gibt. " In der Eurozone herrscht nach wie vor große Unsicherheit, die
globale Wirtschaft schwächt sich ab und unter den österreichischen Unternehmen ist nach dem guten Jahr
2011 eine zunehmende Investitionszurückhaltung bemerkbar", stellt Hochhauser fest. "Gezielte Impulse
für Wachstum und Beschäftigung sind notwendig. Zudem muss der Reformkurs konsequent fortgesetzt, ja sogar
beschleunigt werden."
Wichtige Wachstumsimpulse könnten nach Ansicht der Wirtschaftskammer durch die Einführung einer reformierten
Investitionsprämie, den Ausbau der thermischen Sanierung und Erleichterungen bei Betriebsgründungen gesetzt
werden. Auch an Reformen in der öffentlichen Verwaltung, bei der Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters
und im Gesundheitssystem, wo die kürzlich erfolgte Grundsatzeinigung "Anlass zu großen Hoffnungen
gibt", führe kein Weg vorbei.
Hochhauser abschließend: "Das gemeinsame Ziel von Wirtschaft und Regierung muss sein, dass Österreich
mit einer gezielten Wachstums- und Reformpolitik auch in Zukunft unter den Top-Ländern der EU rangiert. Wachstum
und Reformen sind die Voraussetzung für stabile Staatsfinanzen, für eine gute Beschäftigungslage
und für dauerhaften Wohlstand. Der richtige Mix aus guten Maßnahmen macht den Erfolg aus." |
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Foglar: Anstrengungen verstärken
Sozialstaat sichern heißt Wachstum schaffen
Wien (ögb) - "Österreichs Wirtschaft steht im europäischen Vergleich gut da,
wie auch der Wirtschaftsbericht der Bundesregierung heute gezeigt hat", sagt ÖGB-Präsident Erich
Foglar. "Viele richtige Maßnahmen wurden gesetzt, einiges davon auf Initiative der Sozialpartner, wie
etwa die Konjunkturpakete gegen die Krise, Kurzarbeit oder das Gesetz gegen Lohn- und Sozialdumping. Das ist noch
nicht genug, in Österreich und in Europa müssen die Anstrengungen verstärkt werden. Es geht nun
darum, Wachstum und Beschäftigung zu schaffen, vor allem für junge Menschen. Und es geht darum, den Sozialstaat
abzusichern, fairer als bisher zu finanzieren und auszubauen. Sozialabbau ist kein tauglicher Weg, um die Budgets
zu konsolidieren."
Es sei erfreulich, dass laut Bericht der Regierung die Wirtschaft auch heuer wieder stärker wachsen werde
als der EU-Schnitt, und dass die Arbeitslosigkeit, auch die bei den jungen Menschen, niedriger sei. "Zur Absicherung
dieser relativ guten Entwicklung müssen aber nun rasch die nötigen Impulse gesetzt werden", sagt
der ÖGB-Präsident.
Sozialstaat sichern, Vermögenssteuer auf EU-Niveau
"Alles, was nachhaltig Wachstum und Beschäftigung schafft, ist geeignet, die Krise zu überwinden",
so Foglar. "Investitionen in Zukunftsbranchen, in Infrastruktur, in Pflege und Betreuung werden wir dringend
brauchen. Sie schaffen Arbeitsplätze, sorgen für Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge
und entlasten das Budget zusätzlich." Dass die heimische Bundesregierung nicht, wie in anderen Staaten
Europas, in Sozialabbau den Weg aus der Krise gesehen habe, schreibt der ÖGB-Präsident auch dem Engagement
der Gewerkschaften zu. "Löhne und Pensionen senken, Sozialleistungen kürzen, Bildungsausgaben zusammenstreichen
- die Bundesregierung hat diesen Weg zum Glück nicht gewählt. Nun kommt es darauf an, die nächsten
Schritte zu gehen."
Der Sozialstaat habe wesentlich dazu beigetragen, dass die Regierung heute einen positiven Wirtschaftsbericht präsentieren
konnte. "Der Sozialstaat war das Instrument, um besser durch die Krise zu kommen als andere Staaten, und er
ist auch ein wesentlicher volkswirtschaftlicher Faktor", sagt Foglar. "Jetzt muss Augenmerk darauf gelegt
werden, ihn zu verbessern und fairer als bisher zu finanzieren. Dafür brauchen wir in Österreich endlich
vermögensbezogene Steuern auf EU-Niveau, wir brauchen in Europa ein Ende von Steuerbetrug und Steuerflucht
und wir brauchen die Finanztransaktionssteuer. Ohne neue Einnahmen wird die Budgetkonsolidierung nicht gelingen."
INFO: ÖGB-Kampagne
"Sozialstaat fairbessern" lautet die aktuelle Kampagne des ÖGB und der Gewerkschaften. Die Kampagne
stellt die konkreten Leistungen des Sozialstaats für alle Menschen in den Mittelpunkt: für arme und vermögende,
junge und alte, kranke und gesunde, arbeitende und pensionierte, Firmen und Beschäftigte. In der Kampagne
wird auch deutlich gemacht, was jeder und jedem einzelnen ohne Sozialstaat fehlen würde: Neben den Klassikern
wie Pensionen, Gesundheitsversorgung oder Arbeitslosengeld sorgt der Sozialstaat für viele Selbstverständlichkeiten
wie Schulbuch, Müllentsorgung, sauberes Trinkwasser, öffentlichen Verkehr. |
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Tumpel: Regierung soll mehr für Wachstum und leistbare Preise tun!
Auch wenn die wirtschaftliche Situation in Österreich im internationalen Vergleich
relativ gut dasteht, muss das auch bei den Menschen ankommen.
Wien (ak) - Damit Wachstum und Konsolidierung tatsächlich kein Widerspruch sind, wie die Finanzministerin
heute, Montag, anlässlich der Präsentation des Wirtschaftsberichts meinte, gehören Verteilungsthemen
in den Vordergrund gerückt. "Zur Abfederung der Euro-Krise müssen auch vermehrt Vermögenssteuern
herangezogen werden", sagt AK Präsident Herbert Tumpel. "Damit die Kaufkraft nicht sinkt, muss die
Regierung auch auf leistbare Preise schauen. Außerdem muss den prognostizierten niedrigen Wachstumsraten
gegengesteuert werden." Es braucht daher dringend Maßnahmen für mehr Wachstum und leistbare Preise
sowie mehr Vertei-lungsgerechtigkeit. Die Regierung muss hier rasch etwas tun!
"Auch wenn die wirtschaftliche Situation in Österreich im internationalen Vergleich relativ gut dasteht,
muss das auch bei den Menschen ankommen. Denn die hohen Preise ma-chen vielen von uns das Leben kaum leistbar",
sagt Tumpel. Die jüngsten Eurostat-Daten geben der AK recht: Im Jahr 2006 lag das österreichische Preisniveau
für Kon-sumausgaben der privaten Haushalte unter Deutschland, Frankreich und Italien. Ab 2007 zeichnet sich
ein starker Preisschub ab. Nun ist nur noch Frankreich teurer als Österreich. Gerade bei den Ausgaben des
täglichen Lebens - Essen, Wohnen, Verkehr - ist diese Entwicklung für die Menschen problematisch. Bei
den Nahrungsmittelausgaben liegt Österreich seit 2007 deutlich höher als Deutschland oder Italien. Überdies
erwartet das Wifo über 52.000 mehr Arbeitslose für 2012 als zu Beginn der Krise. Und dabei sind die Menschen
in Schulungen noch nicht mitgezählt. Die Arbeitslosenquote steigt 2012 nach nationaler Berechnung auf 7,1
Prozent.
Die AK verlangt:
Finanztransaktionssteuer endlich einführen
Die ArbeitnehmerInnen leiden unter großen Belastungen, zu viel Steuern und hohen Preisen. Und der
Beitrag von Menschen mit großen Vermögen ist immer noch ungenü-gend. Dafür braucht es Steuern
auf große Vermögen und eine Finanztransaktionssteuer. Außerdem muss Steuerhinterziehung stärker
bekämpft werden. Die Einnahmen müssen in Zukunftsinvestitionen wie Bildung, Kinderbetreuung und Pflege
fließen. Das schafft neue Chancen auf Beschäftigung und bringt neue Steuereinnahmen.
Mehr Mittel für Beschäftigung
Das Geld soll für Ältere und gesundheitlich Beeinträchtigte eingesetzt werden. Auf EU-Ebene
müssen Gelder zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bereitgestellt werden. Die von Infrastukturministerin
Bures geplanten ökologischen Infrasturkturinvestitionen werden von der AK begrüßt. Das bringt auch
mehr Beschäftigung.
Wirksames Bankeninsolvenzrecht und Finanzmarktregulierung
Es braucht ein effektives Banken-Insolvenzrecht, das Aktionäre und Gläubiger stärker in
die Pflicht nimmt, die Finanzmarktaufsicht anstelle von Gerichten als Abwicklungsbehör-de, die gesellschaftsrechtliche
Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking sowie transparentere und einfachere Konzernstrukturen. Außerdem
muss Ziel sein, die Kernfunktion des Finanzsektors wieder ins Zentrum der Betrachtungen und der Regulierungsmaßnahmen
zu stellen - nämlich die Finanzierung langfristiger Investitionen realwirtschaftlicher Unternehmen, Haushalte
und der öffentli-chen Hand.
Wettbewerbspaket endlich umsetzen
Das Wettbewerbspaket "steht", nur weil dem Parlament der Beschluss der Beweis-lastumkehr offenbar
zu heiß war. "Den Preisexplosionen muss auf den Grund gegangen werden", sagt Tumpel. Daher braucht
es rasch das Wettbewerbspaket mit schlagkräftige-ren Behörden und faireren Preisen für die KonsumentInnen. |
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Neumayer: Politik muss weiter Hausaufgaben machen
Bericht gibt grundsätzlich Zuversicht, Wirtschaft zählt zu Österreichs Stärkefeldern
- Nachhaltige und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen sicherstellen
Wien (pdi) - Als "erfreulich und grundsätzlich positiv" bewertete der Generalsekretär
der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, den heute, Montag, veröffentlichten Wirtschaftsbericht
Österreich 2012. "Der Wirtschaftsbericht zeigt, dass Österreich dank der starken heimischen Betriebe
seinen Wachstumsvorsprung gegenüber der Eurozone und damit die Top-Platzierung bei der Beschäftigung
behalten konnte", so Neumayer. Dies gebe grundsätzlich Zuversicht, dürfe jedoch nicht dazu führen,
in Eigenlob und Selbstzufriedenheit zu verfallen. "Die Politik muss weiter ihre Hausaufgaben machen, um Wettbewerbsfähigkeit
und damit die Chance auf Wachstum und Jobs weiterhin sicherzustellen", betonte der IV-Generalsekretär.
Österreich könne seit Jahren mit ständigen Leistungsbilanzüberschüssen überzeugen.
Die Volkswirtschaft produziere demnach mehr als sie konsumiert. "Das ist ein untrügliches Zeichen dafür,
dass die Wirtschaft jedenfalls weiterhin zu den Stärkefeldern des Landes zählt.", betonte Neumayer.
Seitens der Politik gelte es vor diesem Hintergrund, glaubhafte Maßnahmen zu setzen, um Wirtschaft und Konsumenten
aus der Vertrauenskrise zu führen. Höhere Staatsschulden und höhere Staatsausgaben führten
bekanntermaßen zu keinem dauerhaften selbsttragenden Aufschwung, vielmehr brauche es dafür Strukturreformen
sowie das Anspringen privater Investitionen. "Im Zentrum der Bemühungen müssen nachhaltige und wachstumsfreundliche
Rahmenbedingungen stehen, um die privaten Investitionen in unserem Land weiter anzukurbeln", so Neumayer.
Zudem müsse Österreich seine Anstrengungen im Zukunftsbereich Forschung und Entwicklung intensivieren,
um als 'Innovation Leader' wieder in die erste Liga der europäischen Innovationsstandorte vorzustoßen.
"Österreich muss als attraktiver Innovations- und Wirtschaftsstandort wahrgenommen werden, damit internationale
Leitbetriebe und Hauptquartiere weiterhin in den Standort Österreich investieren und zusätzlich Unternehmenszentralen
gewonnen werden, wodurch Arbeitsplätze nachhaltig gesichert bzw. geschaffen werden", so Neumayer.
Der IV-Generalsekretär verwies darauf, dass Österreichs größte Herausforderung weder die Konjunkturschwankungen
noch eine Konsumzurückhaltung sei, sondern das niedrige und weiterhin sinkende Potenzialwachstum. Mit den
Sanierungsplänen und der Schuldenbremse sei man in Österreich immerhin in der europäischen Wirklichkeit
angekommen. Damit habe man aber noch nicht "das Ende der Fahnenstange" erreicht. "Wir sind in der
glücklichen Lage, alleine durch Effizienzsteigerungen - und damit ohne Leistungseinbußen für die
Gesellschaft - weitere vier Prozent des BIP an Staatsausgaben senken zu können. Steuererhöhungen sind
jedenfalls der falsche Weg und kosten gerade in konjunkturell sensiblen Zeiten Wachstum und damit Arbeitsplätze",
so Neumayer: "Es gibt noch viel zu tun. Wir dürfen vorhandenes Potenzial nicht weiterhin ungenutzt lassen." |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
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sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
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