|
Gesundheit im Parlament |
|
erstellt am
06. 07. 12
|
Stöger:
Mehr Qualitätssicherung und Patientenrechte bei Schönheits-OPs
Besonderer Schutz für junge Menschen notwendig
Wien (sk) - "Die Neuregelung ästhetischer Operationen sichert mehr Qualität im österreichischen
Gesundheitswesen und schützt die Patientinnen und Patienten", betonte Gesundheitsminister Alois Stöger
am 06.07. im Nationalrat. Es gäbe zahlreiche Erfahrungen von Männern und Frauen, die aufgrund von Qualitätsproblemen
enttäuscht von Schönheitsoperationen sind. "Deshalb versuchen wir die Qualität zu verbessern
und sicherzustellen, dass nur mehr jene Ärztinnen und Ärzte ästhetische Eingriffe vornehmen können,
die über die entsprechende Ausbildung verfügen", erklärte Stöger. Ganz wesentlich sei
es auch, junge Menschen zu schützen und Werbung im Feld der Schönheitsoperationen zu verbieten oder stark
einzuschränken.
Zum Schutz der jungen Menschen werden Wartefristen eingeführt, in denen die Patientinnen und Patienten genügend
Zeit zur Reflexion über den Eingriff haben. "Gemeinsam mit Psychologinnen und Psychologen soll überlegt
werden, ob man die Operation wirklich will, was der Eingriff bedeutet und von wem man möglicherweise beeinflusst
wird", erläuterte der Gesundheitsminister. Bis zum 16. Lebensjahr werden ästhetische Operationen
- wenn nicht medizinisch indiziert - überhaupt verboten.
Der Gesundheitsminister sprach der Ärztekammer besonderen Dank aus, die an dem Gesetzesentwurf intensiv mitgearbeitet
hat. "Mit diesem Entwurf ist uns eine Verbesserung der Qualität und ein Stärkung der Patientenrechte
gelungen", betonte Stöger. |
|
|
|
Rasinger: Moderne Regelungen für acht medizinische Assistenzberufe
Neues Gesetz trägt wachsendem Markt für Schönheitsoperationen Rechnung
Wien (övp-pk) - Um Gesundheit ging es am 06.07. in der letzten Nationalratssitzung vor dem Sommer.
"Nach harten Verhandlungen ist es gelungen, die zum Teil schon 50 Jahre alten Regelungen des Sanitätshilfsgesetzes
neu zu regeln. Mit dem Medizinischen Assistenzberufe-Gesetz (MAB-Gesetz) sei "ein guter Wurf" gelungen,
stellte ÖVP- Gesundheitssprecher Abg. Dr. Erwin Rasinger in der Debatte im Nationalrat fest.
Mit dem neuen Bundesgesetz über medizinische Assistenzberufe werden moderne Regelungen für acht medizinische
Assistenzberufe geschaffen: Desinfektionsassistenz, Gipsassistenz, Laborassistenz, Obduktionsassistenz, Operationsassistenz,
Ordinationsassistenz, Röntgenassistenz und Medizinische Fachassistenz. "Außerdem wird die Tätigkeit
in der Trainingstherapie für Sportwissenschafterinnen und Sportwissenschaftern ermöglicht", verwies
Rasinger in diesem Zusammenhang auf die 200.000 Personen, die jährlich auf Kur- oder Rehabilitationsaufenthalten
sind. Gleichzeitig bedauerte er, dass es seit Jahrzehnten nicht möglich sei, mehrere hundert Kinder-Rehabilitationsaufenthalte
zu schaffen. Es sei notwendig, endlich etwas für Kinderkrebs- oder Kinderrheumapatienten zu tun, bot Rasinger
dem Gesundheitsminister hier seine Unterstützung an. "Die Qualität eines Gesundheitswesens erkennt
man daran, wie man mit den Kleinsten bzw. Schwächsten umgeht."
Bei diesem MAB-Gesetz seien auch die Übergangsbestimmungen von großer Bedeutung. Dadurch werde sichergestellt,
dass bisherige MTF-Fachkräfte ihre Tätigkeiten im Bereich Labor und Radiologie weiter ausüben können.
Ziel des Gesetzes soll sein, dass die Berufsgruppen gehoben tätig sein können. Der neu geschaffene Beruf
Röntgenassistenz darf einfache standardisierte CT- oder MRT-Untersuchungen auf ärztliche Anordnung und
unter ärztlicher Aufsicht durchführen. Komplizierte Untersuchungen wie z.B. Anwendung von Kontrastmittel
bzw. Angiographien sind den gehobenen Fachdienst vorbehalten - ebenso wie die Aufsicht. "Wir wollen keine
Vermischung von Berufsbildern, aber das allgemeine Niveau soll noch ein wenig angehoben werden - für zufriedenere
Patientinnen und Patienten und zufriedenerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so Rasinger. Ein weiteres Gesetz
nimmt auf den wachsenden Markt für Schönheitsoperationen Bezug. 30 Prozent der Operationen würden
bereits Männer betreffen. Das Bundesgesetz über die Durchführung von ästhetischen Behandlungen
und Operationen sei ein Präventionsgesetz. "Nicht jede Maßnahme soll gesetzt werden, auch wenn
sie technisch möglich ist. Vor allem Jugendliche werden damit geschützt. Es muss nicht jeder wie Michael
Jackson oder Elvis Presley aussehen", so Rasinger weiter.
Auch die Beratung spiele eine große Rolle. "So ist die Aufklärungspflicht umso strenger, je weniger
dringlich der Eingriff ist. Auch in der Werbung wird marktschreierischen Methoden, die der Patient nicht nachvollziehen
kann und die ihn eventuell sogar in die Irre leiten könnten, ein Riegel vorgeschoben", hob Rasinger hervor.
Abschließend ging der ÖVP-Gesundheitssprecher auf die Situation der Hausärzte ein. "Wenn es
so weitergeht, werden uns in zehn Jahren die Hausärzte ausgehen", verwies Rasinger auf die um 50 Prozent
geringere Bezahlung und die schlechte Ausbildung im Spital. Daher habe er als ÖVP-Gesundheitssprecher auch
auf das im Regierungsprogramm enthaltene Hausarztmodell gedrängt, appellierte Rasinger an den Gesundheitsminister,
dieses endlich umzusetzen. Sonst droht uns der Supergau in der Versorgung. In den USA und Deutschland sind ganze
Landstriche "Hausarzt"-frei, so der ÖVP-Abgeordnete. |
|
|
|
Belakowitsch-Jenewein: FPÖ verhindert Lohndumping gegen Radiotlogietechnologen
Abänderungsantrag in letzter Minute anerkennt dreijährige akademische Ausbildung
Wien (fpd) - FPÖ-Gesundheitssprecherin NAbg. Dagmar Belakowitsch-Jenewein begrüßt
das Einlenken der Regierungsparteien beim MAB-Gesetz, das die Tätigkeit von medizinischen Assistenten regelt.
"Der ursprüngliche Entwurf hätte die Radiologietechnologen krass benachteiligt, die eine dreijährige
akademische Ausbildung zu durchlaufen haben. Ihre Tätigkeit hätte auch von anderen, nicht speziell ausgebildeten
medizinischen Assistenten ausgeführt werden können, was unweigerlich zu Lohndumping geführt hätte",
erläutert Belakowitsch-Jenewein die Problematik. Mit einem Abänderungsantrag wurde dieses Problem nun
in letzter Minute behoben. "Unser Widerstand und unsere klare Kritik im Ausschuss haben sich für die
Radiologietechnologen ausgezahlt", hält Belakowitsch-Jenewein fest.
Befremdlich seien jedoch die Äußerungen des SPÖ-Abgeordneten Spindelberger, der sich von den Mails
der Betroffenen, die berechtigte Befürchtungen zum Inhalt hatten, terrorisiert fühlte. "Dem Herrn
Kollegen sei gesagt: Politik ist kein Selbstzweck, sondern hat für die Menschen in diesem Land da zu sein.
Aber dies scheint innerhalb der SPÖ noch nicht allen klar zu sein. Anders ist es auch nicht zu erklären,
dass der ehemalige Gewerkschafter Stöger als Gesundheitsminister ein Gesetz vorgelegt hat, das eine ganze
Berufsgruppe um die Früchte ihrer Ausbildung gebracht und der Gefahr von Lohndumping ausgesetzt hätte",
so die FPÖ-Gesundheitssprecherin. |
|
|
|
Markowitz: Schönheits-OPs müssen auf internationalen Standards beruhen
Die Qualitätskriterien für Schönheits-OPs sind ja bekannt und die Ärztekammer
wird das kontrollieren
Wien (bzö) - Der BZÖ-Abg. Stefan Markowitz forderte in der Debatte zu strengeren Regeln für
Schönheits-OPs, dass "in Zukunft nicht Jeder derartige Operationen durchführen dürfe, sondern,
dass diese auf internationalen Standards beruhen müssen". "Das ist ein Punkt, der mir persönlich
sehr wichtig erscheint und der in Zukunft auch kontrolliert werden muss", so Markowitz weiter.
"Die Qualitätskriterien für Schönheits-OPs sind ja bekannt und die Ärztekammer wird das
kontrollieren und ebenso gibt es in dem Bereich viele Fortbildungsmaßnahmen. Wichtig ist aber auch, dass
Psychotherapeuten bei der Betreuung, bei der Aufklärung und auch bei der Nachbetreuung eine gewichtige Rolle
spielen. Es kann bei einer OP immer etwas schiefgehen, daher muss man Hilfe besonders auch jenen anbieten, die
mit einer OP nicht so zufrieden sind. Ebenso brauchen wir Kampagnen, damit die jungen Menschen mehr Selbstbewusstsein
bekommen", sagte Markowitz. |
|
|
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion
|
Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
|
|
zurück |
|
|