Heinisch-Hosek: Frauen haben zu wenig Zeit für sich selbst   

erstellt am
06. 07. 12

"2. Frauenbarometer" widmet sich dem Themenkomplex Gesundheit und Wohlbefinden
Wien (bpd) - "Zwei Drittel der Frauen haben weniger als eine Stunde täglich Zeit für ihr eigenes Wohlbefinden und das unabhängig von Alter und Beruf, bei Männern sind das nur 20 Prozent", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 06.07. bei der Präsentation der Ergebnisse des "2. Frauenbarometers", einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Frauenministeriums. "Dem entsprechend sind Frauen auch viel häufiger im Stress und unzufrieden mit ihrer Work-Life-Balance. Denn Frauen sind nach wie vor hauptverantwortlich für Haushalt, Kindererziehung und Pflege. Dies alles geschieht auf Kosten ihrer eigenen Freizeit." Während Männer den Freizeitspaß mit ihren Kindern teilen, müssten Frauen den Alltag bewältigen, und während die Väter grillen, bliebe der Mutter die Küchenarbeit, so Heinisch-Hosek. "Ich plädiere daher für geteilte Familienarbeit und appelliere an die Männer, weniger Überstunden zu machen und dafür mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und im Haushalt zu helfen. 300 Millionen Überstunden im Jahr, das ist einfach zu viel."

Der neue Frauenbarometer widmet auch dem Thema Selbstbewusstsein ein eigenes Kapitel. "Gerade jetzt in der Badesaison, in der Bikini und leichte Kleidung angesagt sind, nagen unrealistische Schönheitsideale aus Werbung und Modelshows am Selbstbewusstsein der Frauen. Damit leidet auch ihr Wohlfühlen in der eigenen Haut", so die Frauenministerin.

Frauen wie Männer wüssten auch sehr genau, wie anfällig gerade junge Mädchen für diese unerreichbaren Ideale seien und immer häufiger an Magersucht erkranken oder sich sich einer Schönheitsoperation unterziehen wollen. "Über 90 Prozent der Frauen halten Bilder von perfekten Models schlecht für junge Menschen. 83 Prozent der Frauen, aber auch die Mehrzahl der Männer würden eine Kennzeichnungspflicht für retuschierte Werbefotos begrüßen." Ebenso forderten über 92 Prozent strengere Bestimmungen für Schönheitsoperationen. "Ich freue mich daher, dass eine dementsprechende Gesetzesänderung heute im Parlament beschlossen wird", schloss Frauenministerin Heinisch-Hosek.
     
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