Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik
Austria 2,2% (Mai 2,1%, April 2,3%). Preisanstiege für "Wohnung, Wasser und Energie" (+3,2%) verursachten
mehr als ein Viertel, jene für Nahrungsmittel (+2,6%) ein Achtel der Inflationsrate. Sinkende Treibstoffpreise
(-6,2% seit April 2012) führten im Juni 2012 zu einer verglichen mit früheren Monaten moderat steigenden
Jahresveränderungsrate bei Treibstoffen von 3,0%; der Effekt auf die Gesamtinflationsrate fiel damit insgesamt
geringer aus (Einfluss +0,13 Prozentpunkte).
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Juni 2012 lag bei 105,8. Gegenüber
dem Vormonat (Mai 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Ausgaben für Wohnen weiter Hauptpreistreiber
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss +0,60 Prozentpunkte)
war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Dazu trugen hauptsächlich höhere Wohnungsmieten (+5,0%) sowie
Preisanstiege bei der Instandhaltung von Wohnungen (+2,9%) bei. Haushaltsenergie verteuerte sich durchschnittlich
um 2,2% (Heizöl und Gas jeweils +3,9%, Strom -0,3%).
Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich
+3,0%; Einfluss: +0,36 Prozentpunkte) war überwiegend die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (durchschnittlich
+2,6%) verantwortlich. Teuerungen bei Fleisch und Fleischwaren (+4,7%), Brot und Getreideerzeugnissen (+3,8%),
Molkereiprodukten und Eiern (+2,7%) sowie Gemüse (+1,2%) wurden durch Verbilligungen bei Obst (-6,6%) kaum
kompensiert. Alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 5,3% mehr (Kaffee +8,5%).
In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,7%; Einfluss: +0,28
Prozentpunkte) waren höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (+2,2%) sowie für Schmuck und
Uhren (+11,1%) ausschlaggebend.
Die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,6% in der Ausgabengruppe "Verkehr" (Einfluss: +0,24 Prozentpunkte)
wurden überwiegend von im Jahresabstand teureren Treibstoffen (durchschnittlich +3%) verursacht. Preise für
Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 3,5%, neue Pkw verbilligten sich um 0,6%.
Die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -0,1%; Einfluss: ±0,00 Prozentpunkte)
war preisstabil. Während das Handy-Grundentgelt durchschnittlich um 32,5% stieg, ging das Handy-Gesprächsentgelt
durchschnittlich um 11,3% zurück.
+0,1% gegenüber Mai 2012
Der Preisauftrieb erhöhte sich gegenüber dem Vormonat Mai geringfügig um 0,1%, wobei die
Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte) die relativ
größte Preisdynamik aufwies. Dazu trugen vor allem saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +6,6%)
bei.
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -0,9%; Einfluss: -0,14 Prozentpunkte) wirkte hingegen
im Monatsabstand preisdämpfend. Ausschlaggebend dafür waren um 3,2% billigere Treibstoffe.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juni 2012: +2,2%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im
Juni 2012 bei 116,19 (Mai 116,19 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,2% (Mai 2,2% revidiert,
April 2,3%) und blieb damit unverändert zum Mai. Sie lag auch gleich hoch wie jene des nationalen VPI. Gewichtungsunterschiede
zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen) erhöhten zwar die Preisanstiege insbesondere in der
Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI), andererseits
dämpften Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils
geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) den HVPI gegenüber dem VPI, was insgesamt zu einem Ausgleich
der Teuerungsraten führte.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Juni 2012 bei +2,2%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Juni 2012 so wie beim VPI
2,2% (PIPH: Mai 2,2% revidiert, April 2,2%). Der Indexstand des PIPH lag bei 106,0 (Mai 105,9 revidiert). Preisanstiege
in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege", sowie bei Sozialschutzdienstleistungen (jeweils höhere
Gewichtsanteile im PIPH) ließen den PIPH gegenüber dem VPI steigen. In Gegensatz dazu schlugen Teuerungen
in der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht", bei Mieten sowie bei Treibstoffen (jeweils geringere
Gewichtsanteile im PIPH) im PIPH weniger durch als im VPI.
Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf jeweils +2,8% über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Juni 2012 um 2,8% (Mai 2,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe
enthält, stieg im Jahresabstand ebenso wie beim Mikrowarenkorb um 2,8% (Mai 3,3%). Ausschlaggebend dafür
waren die Teuerungen bei den Treibstoffen, die geringer als in den vergangenen Monaten ausfielen. |