Entscheidung über Weiterführung im Herbst – Verordnung brachte mehr Transparenz für
Autofahrer und hatte tendenziell preisdämpfende Wirkung - Umfangreiche Evaluierung zu allen Effekten läuft
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner will auf Basis einer umfangreichen Evaluierung
im Herbst über das weitere Vorgehen bei der Spritpreis-Verordnung, mit der im Juni und Juli an drei reisestarken
Wochenende die Spritpreise eingefroren waren, entscheiden. "Ein Zwischenergebnis zeigt, dass die Regelung
mehr Transparenz und Fairness für die Autofahrer gebracht hat und auch eine tendenziell preisdämpfende
Wirkung hatte. Darüber hinaus hat die Verordnung bewirkt, dass die Branche kundenorientierter agiert und Schritte
gesetzt hat, um der Unzufriedenheit der Autofahrer mit der Preisgestaltung zu begegnen", betont Mitterlehner.
"Vor einer eventuellen Verlängerung oder Adaptierung lassen wir allerdings noch die Markt-, Preis- und
Wettbewerbseffekte von der Bundeswettbewerbsbehörde analysieren, um eine objektive Entscheidungsgrundlage
zu haben. Dazu werden auch regionale Effekte und das Einhalten der Verordnung überprüft", so Mitterlehner.
"Zusätzlich werden wir Gespräche mit der Branchenvertretung, den Autofahrerclubs, der Wirtschaftskammer
und der Arbeiterkammer über mögliche Alternativen führen."
In den drei Anwendungszeiträumen der Verordnung haben die zeitlich begrenzten Fixpreise die Auswahl der günstigsten
Tankstelle erleichtert und die bisherigen Preisspitzen vor Feiertagen geglättet. Die Auswertungen des Spritpreisrechners
zeigen eine preisdämpfende Wirkung. Eine darüber hinaus gehende Wirkung zeigt sich daran, dass die Super-
und Dieselpreise am Montag nach dem letzten Wochenende der Spritpreis-Verordnung gemäß dem Treibstoffpreismonitor
noch weiter unter dem EU-Schnitt als sonst lagen.
Gleichzeitig bekräftigt Mitterlehner seine Einschätzung, dass es bei den Treibstoffpreisen trotz der
günstigeren Entwicklung seit den Spitzen zu Ostern 2012 keine Dauertendenz nach unten geben könne. "Erdöl
ist eine knapper werdende Ressource und Österreich ist zu rund 90 Prozent auf Importe angewiesen. Daher können
wir die internationale Preisentwicklung nicht umkehren, sondern nur sicherstellen, dass die Preistransparenz in
Österreich gegeben ist und der Wettbewerb funktioniert. Langfristig müssen wir unsere Abhängigkeit
von Erdöl in allen Bereichen weiter reduzieren", so Mitterlehner.
Über die Spritpreis-Verordnung
Gemäß Spritpreis-Verordnung musste der Tankstellenbetreiber seine Treibstoffpreise - so wie in vielen
anderen Wirtschaftsbereichen - für eine relativ kurze Zeitspanne stabil halten. Dabei galt der von den Unternehmen
selbst zu ihren Gestehungskosten kalkulierte Preis. Wer die Spritpreise zu hoch ansetzt, riskiert, dass ihm während
mehrerer Tage das Geschäft entgeht, weil die günstigsten Werte von den Kunden mit dem Spritpreisrechner
auf www.spritpreisrechner.at jederzeit abgefragt werden können. Wäre indes eine Senkung der Preise erlaubt,
wäre das Ergebnis am Treibstoffpreismarkt nicht anders als an den früheren starken Reisewochenenden gewesen
- nämlich zu Beginn des Ferienwochenendes sehr hohe Preise, die erst dann wieder gesenkt werden, wenn der
stärkste Reiseverkehr bereits vorüber ist. |