Töchterle: Wichtige Tätigkeit von Lektorinnen und Lektoren wird formal aufgewertet   

erstellt am
12. 07. 12

Neues Aus-und Weiterbildungsprogramm bringt Zertifizierung - Anerkennung für die Botschafterinnen und Botschafter des Wissensstandortes Österreichs
Wien (bmwf) - Die Tätigkeit als Lektorin oder Lektor stellt besondere Anforderungen und verlangt eine Vielzahl an Kompetenzen. Bis dato war deren Erwerb jedoch nicht formalisiert bzw. mit Zeugnissen zu belegen. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) initiierte daher einen Zertifikatskurs, der das Lektorat nun auch formal aufwertet. "Die Unilektoratszeit ist in vielerlei Hinsicht besonders prägend, sie bildet nicht nur individuell, sondern stärkt auch den positiven Bekanntheitsgrad Österreichs im Ausland. In diesem Sinne ist das neue Aus- und Weiterbildungsprogramm ein wichtiges Signal der Wertschätzung und fachlichen Anerkennung", betont Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle im Rahmen des Empfangs anlässlich des ersten Zertifikatkurses "Kompetenzfelder Auslandslektorat. Eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Höherqualifizierung österreichischer Lektor/innen im Ausland" am 11.07.

Der Zertifikatskurs wurde vom BMWF initiiert und auch finanziert. Zuständig für die Abwicklung des Programms ist das Postgraduate-Center der Universität Wien, die sich bereit erklärt hat, diesen Kurs in einem Ausmaß von 20 ETCS zu zertifizieren und in ihr Kursangebot aufzunehmen. Nach dem nunmehr erfolgten Start des ersten Kurses werden 2014 die Zertifikate vergeben, die damit zugleich auch die ersten Abschlüsse des neuen Programms darstellen. Mit dem Zertifikatskurs soll das Absolvieren einer anerkannten Ausbildung ermöglicht werden, die anschließend auch bei der weiteren Jobsuche verwendet werden kann. "Die Erfahrungen und Tätigkeiten während der Lektoratszeit münden in wissenschaftlich gefragte und wichtige Kompetenzen. Schließlich bedarf es neben des Beherrschens des Lehrstoffes auch der Fertigkeit, dieses Wissen zu vermitteln und zu lehren. Die Fachdidaktik und die stetige Weiterbildung in dieser Materie sind wesentliche Indikatoren für hochwertige und fundierte Lehre", betont Töchterle.

Bestandteil des Kurses sind dabei unter anderem auch Vorortsbesuche des Nachfolgers, um bereits vorab eine geregelte Übergabe zu ermöglichen und damit das hohe Niveau des Programms zu sichern. Damit soll das Programm attraktiv erhalten und zugleich die Rückkehr von Lektorinnen und Lektoren in den Österreichischen Arbeitsmarkt ermöglicht werden.

Das Lektoratsprogramm entwickelte sich aus dem "Lektorenaustausch", um die Sprachinstitute an den Universitäten mit muttersprachlichen Lehrenden zu versorgen. Der Schwerpunkt lag damals auf Westeuropa, wobei ab 1989 eine große Anzahl von Lektoratsstellen in Mittel- und Osteuropa hinzukam. Mit dem Universitätsgesetz 2002 ist die Zuständigkeit für die incoming-Lektorate an die Universitäten übergegangen, die Vermittlung von Lektor/innen für deutsche Sprache, österreichischen Literatur und Landeskunde blieb als eigenes Programm erhalten. Die Standorte sind in West- sowie in Mittel- und Osteuropa, aktuell werden 116 Lektorate in 30 Ländern von der Österreichischen Austauschdienst-GmbH (OeAD) betreut.
     
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