Migration/Integration  

erstellt am
11. 07. 12

 Kurz startet Qualifizierungsoffensive für Pflegeberufe
Staatssekretariat für Integration und der BAG soll Menschen mit nicht deutscher Muttersprache gezielt für qualifizierte Pflege- und Gesundheitsberufe vorbereiten
Wien (bmi) - "Bereits letztes Jahr hat der nationale Expertenrat das Problem erkannt und vorgeschlagen, Menschen mit Migrationshintergrund vermehrt in qualifizierte Pflege- und Gesundheitsberufe zu bringen", sagte Integrationsstaatsekretär Sebastian Kurz am 11.07. Die neue Qualifizierungsoffensive, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) entwickelt wurde, wird einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Höherqualifizierung von Migrantinnen und Migranten leisten. "Ich bin sehr froh, dass wir in Zusammenarbeit mit den BAG-Trägern dem Vorschlag des Expertenrats Rechnung tragen und nun im Handlungsfeld Gesundheit einen wichtigen Schritt umsetzen", betonte Kurz. Zu den BAG-Trägern gehören Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe. Die Maßnahmenumsetzung ist auf die Projektträger der BAG aufgeteilt: Die BAG-Organisationen bieten Beratung und Ausbildung in ihren eigenen Einrichtungen an, die zentrale Anlaufstelle ist beim Wiener Hilfswerk in der Schottenfeldgasse angesiedelt.

Die Initiative wird aus Mitteln des Staatssekretariates für Integration finanziert. Ziel ist es, Menschen mit nicht deutscher Muttersprache auf die Ausübung von qualifizierten Pflegeberufen vorzubereiten oder in qualifizierte Pflege- und Gesundheitsberufe zu bringen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen durch eine Qualifizierung in die Pflege-Regelausbildung des AMS übernommen werden können.

Damit soll der schwierigen Lage im Gesundheitsbereich zumindest partiell begegnet werden: "Die Pflege- und Betreuungssituation wird sich in den nächsten Jahren in Österreich massiv verändern: Die Anzahl der Pflege- und Hilfsbedürftigen steigt, die Familienstrukturen verändern sich, Fachkräfte werden zur Mangelware. Wenn Pflege und Betreuung auch in Zukunft im Sozialstaat Österreich gewährleistet bleiben soll, dürfen Strukturreformen im Bildungssektor und Arbeitsmarkt nicht mehr weiter aufgeschoben werden", zieht Mag. (FH) Erich Fenninger, Geschäftsführer Volkshilfe Österreich und Vorsitzender der "Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt" (BAG), Bilanz.

MigrantInnen für Pflegeberufe vorqualifizieren
"Unsere Erfahrung zeigt, dass MigrantInnen großes Interesse haben, im Pflege- und Betreuungsbereich beruflich Fuß zu fassen. Viele scheitern aber an den verlangten Deutschkenntnissen", berichtet Esmir Kavazovic vom Pflegemanagement des Wiener Hilfswerks, wo eine Beratungsstelle die Initiative eingerichtet wurde.

"Ziel ist es, Menschen nicht deutscher Muttersprache einerseits über die Möglichkeiten der Dienstleistungsberufe Pflege und Betreuung zu informieren und persönlich zu beraten. Andererseits bieten wir gezielt Vorqualifizierungskurse, in denen Deutsch gelehrt wird und gezielte Berufsfeldinformation und Praxiserfahrung im Fokus stehen."

Interkulturelle Vielfalt nutzen
In Österreich besteht auf Grund des demographischen Wandels ein steigender Bedarf an Fachkräften in der Langzeitpflege. Die Gewinnung und Qualifizierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Pflege und Betreuung ist daher ein wichtiges versorgungspolitisches Ziel. Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, muss die interkulturelle Vielfalt genutzt werden: die Qualifizierungsoffensive setzt einen ersten Schritt, um Migrantinnen und Migranten die Integration in den heimischen Arbeitsmarkt im Bereich der Pflege und Betreuung zu erleichtern.

"Um Berufe in Pflege und Betreuung attraktiver zu machen, bedarf es verschiedener Maßnahmen", fasst Mag.a Monika Wild, Leiterin des Bereiches Gesundheits- und Soziale Dienste des Österreichischen Roten Kreuzes, zusammen. "Es müssen ausreichend Finanzmittel vorhanden sein, die Ausbildung muss durchlässiger, die Arbeitsbedingungen müssen verbessert und Umschulungsmaßnahmen müssen besser unterstützt werden."

Die Initiative startete am 1. Juni und endet am 31. Dezember 2012. Sie schließt an das erfolgreich durchgeführte Projekt "diversity@care" an, das von 2005 bis 2007 von der BAG umgesetzt wurde.

 

Hofer: Noch mehr Zuwanderung aus Drittstaaten keine Lösung für Fachkräftemangel
Wir haben die falschen Arbeitskräfte ins Land gelockt
Wien (fpd) - Die FPÖ erteilt dem Vorschlag von Sozialminister Hundstorfer, einem Fachkräftemangel in Zukunft durch noch mehr Zuwanderung zu begegnen, eine Absage. Hundstorfers Parteifreund Klubobmann Christian Illedits spricht in diesem Zusammenhang am Beispiel des Burgenlandes auch klar von einer Verdrängung heimischer Arbeitskräfte und von Lohn- und Sozialdumping. Laut den von der SPÖ vorgelegten Zahlen ist die Beschäftigung im Burgenland im ersten Quartal 2012 gewachsen, allerdings auf Kosten der Inländer. Von Jänner bis März gab es insgesamt 2476 mehr Beschäftigte im Land - ein Plus von 2625 bei den Ausländern ermöglicht durch ein Minus von 149 inländischen Beschäftigten. Auch der ÖGB unterstreicht diesen Missstand. Der Verdrängungswettbewerb finde nicht nur zwischen österreichischen und ungarischen Beschäftigten statt. Auch die Konkurrenz zwischen den schon länger im Land beschäftigten ausländischen Arbeitnehmern und jenen, die neu auf den Arbeitsmarkt drängen, sei gegeben.

FPÖ-Vizeparteiobmann Norbert Hofer stellt als Reaktion auf Hundstorfers Aussagen klar, dass schon jetzt auf Arbeitskräfte aus der Europäischen Union zugegriffen werden könne und aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in vielen Staaten der Europäischen Union zweifellos Interesse an Österreich bestehe. Eine weitere Einwanderung von Personen aus Drittstaaten erfolge in der Regel vor allem als Einwanderung in den Sozialstaat. Österreich habe, so ehrlich müsse man sein, in vielen Fällen die falschen Arbeitskräfte ins Land geholt und bei diesen Personen Erwartungen geweckt, die der Arbeitsmarkt nicht erfüllen kann.

Hofer: "In Wirklichkeit werden in einigen Branchen so niedrige Löhne bezahlt, dass man alleine aus diesem Grund auf billige Arbeitskräfte aus Drittstaaten schielt. Hier haben die Sozialpartner versagt. Ich empfehle jedem Politiker, sich einmal als Kellner, Botenfahrer oder als 24-Stunden Betreuungskraft zu versuchen und dann von diesem Lohn mit einer Familie zu leben. Was Mangelberufe anbelangt, so liegt es in der Verantwortung des Arbeitsministers, die jetzt in Österreich befindlichen Menschen einer Qualifizierungsoffensive zuzuführen, statt auf noch mehr Zuwanderung zu setzen. Wir haben trotz guter Löhne in diesem Bereich keine Dreher, wir haben keine Schweißer, wir haben zu wenige Menschen auch in den gehobenen Diensten des Gesundheitsbereiches."

Die Mittel für die Masse wenig nützlicher und unzusammenhängender Schulungen, die vom AMS zur statistischen Beschönigung der Arbeitslosenquote permanent veranstaltet werden, sind, so die FPÖ, zugunsten des Erwerbs konzentrierter, aber verwertbarer Kenntnisse in nachgefragten Bereichen umzuverteilen. Durch diese Restrukturierung soll die Dienstleistungsfunktion des AMS für den Steuerzahler wieder verstärkt unter Beweis gestellt und evaluiert werden. Im Bereich der Pflege hat der Sozialminister ja bereits Aktivitäten angekündigt.

Faktum ist, dass ein hoher Anteil der heute in Österreich lebenden Ausländer entweder gar nicht berufstätig oder aufgrund eines geringen Ausbildungsniveaus überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen ist. Hofer: "Wir können diesen Umstand nicht wegdiskutieren oder die Augen davor verschließen und ich warne davor, Kritikern dumpfen Ausländerhass vorzuwerfen. Wir müssen Menschen nach Österreich einladen, die sich tatsächlich in unseren Wirtschaftsprozess einbringen können und damit auch die Möglichkeit haben, sich hier eine Existenz aufzubauen und eine neue Heimat zu finden. Wer aber nichts kann, was in Österreich nachgefragt ist, wer aufgrund fehlender Qualifikationen hierzulande immer wieder arbeitslos wird oder gar keinen Job findet und - nicht selten mit zahlreichen Familienmitgliedern - von jenem Sozialsystem lebt, das Generationen von Menschen in Österreich mühsam geschaffen haben, muss zur Kenntnis nehmen, dass sein Lebensglück auf Kosten Dritter auf Dauer nicht finanziert werden kann."

 

Fauland: Hundstorfer will Verdrängungswettbewerb am Arbeitsmarkt erzeugen
SPÖ-Sozialminister soll sich am BZÖ-Ausländercheck orientieren
Wien (bzö) - BZÖ-Bündniskoordinator Markus Fauland erteilte der "hochsommerlichen Idee" von SPÖ-Sozialminister Hundstorfer nach mehr Migration eine klare Absage. "Was sich hier Hundstorfer an den derzeitigen lauen Sommerabenden ausgedacht hat, ist ein weiterer Versuch der SPÖ, mittels Zuwanderung einen noch stärkeren Verdrängungswettbewerb am Arbeitsmarkt zu erzeugen", kritisierte Fauland und weiter: "Ebenfalls würden mit diesen Vorschlag ältere Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt gedrängt und durch billigere jüngere Arbeitskräfte ersetzt, was wiederum das Sozialsystem massiv belastet".

"Hundstorfer soll sich daher lieber am BZÖ-Ausländercheck orientieren, denn mit diesem Check wird sichergestellt, dass nur die Guten von den Besten als Schlüsselarbeitskräfte nach Österreich geholt werden können. Es geht nicht darum, Zuwanderung generell zu verhindern, sondern mittels Punktesystem nach kanadischem oder australischem Vorbild sich diejenigen Arbeitskräfte ins Land zu holen, die die Wirtschaft wirklich braucht und aus dem eigenen Arbeitslosenpool nicht zu besetzen sind. Verliert ein ausländischer Staatsbürger seinen Arbeitsplatz, bedeutet das nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit den Verlust der Aufenthaltsgenehmigung und die Verpflichtung, Österreich wieder zu verlassen", erklärte Fauland.

 

 Korun: Chancengleichheit durch anonyme Bewerbungsverfahren
Grüne: Entscheidend sind Können und Qualifikation - nicht die Herkunft
Wien (grüne) - "Es ist sehr erfreulich, dass die Wirtschaftskammer Mentoring-Programme durchführt und diese nun bundesweit fortsetzen wird", freut sich Alev Korun, Menschenrechtssprecherin der Grünen, über die Initiative von Wirtschaftskammer und AMS (siehe unten)..

"Man sollte aber nicht auf halbem Weg stehen bleiben, denn es ist leider Tatsache, dass selbst qualifizierte Migrantinnen oft unter ihrer Qualifikation arbeiten. Wegen ihrer ausländisch klingenden Namen oder ihrem Aussehen, das auf eine ausländische Herkunft hindeutet, scheiden sie oft vorzeitig aus dem Bewerbungsverfahren aus. Um Chancengleichheit am Arbeitsmarkt herzustellen schlagen wir daher der Wirtschaftskammer vor, in der Wirtschaft und in ihren Mitgliedsbetrieben Werbung für anonyme Bewerbungsverfahren zu machen und dafür einzutreten, dass wirklich nur das Können und die Qualifikation zählen, und nicht die Herkunft. Die richtige Frage muss lauten: ,Was kannst du?' und nicht ,Woher bist du?'", fordert Korun.

"Die Fehler der letzten 40 Jahre dürfen sich nicht wiederholen. Damit Neuzuwandernde ihre Qualifikationen in Österreich gleich einsetzen können, brauchen wir ein bundesweites Begleitprogramm, das vom ersten Tag an greift. Das bedeutet sofortige Erhebung der mitgebrachten Qualifikationen, Unterstützung bei Behördengängen zur Anerkennung dieser Qualifikationen, Orientierung am Arbeitsmarkt und auch spezielle Deutsch-für-den-Beruf-Kurse", sagt Korun und ergänzt: "Wenn die Politik und maßgebliche Institutionen unserer Gesellschaft an einem Strang ziehen, dann werden wir gemeinsam Chancengleichheit für alle in Österreich lebenden Menschen schaffen."

 

Mentoring für MigrantInnen wird erstmals österreichweit angeboten
Wirtschaftskammer, AMS und Integrationsfonds schaffen Chancen für Zuwanderer - bisher über 700 Mentoring-Paare - positive 1-Jahres-Bilanz zu Rot-Weiß-Rot-Karte
Wien (pwk) - Das im deutschsprachigen Raum einzigartige Programm "Mentoring für MigrantInnen" von Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Arbeitsmarktservice (AMS) und Österreichischer Integrationsfonds (ÖIF) wird nunmehr erstmals in allen österreichischen Bundesländern angeboten. Das gaben WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser, die stv. Geschäftsführerin des ÖIF, Beatrix Lewandowski, und AMS-Vorstand Johannes Kopf in einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Das Programm, das 2008 ins Leben gerufen und im Vorjahr von der EU als Vorzeigeprojekt ausgezeichnet wurde, unterstützt gut qualifizierte MigrantInnen dabei, am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

"Wir müssen an allen möglichen Schrauben drehen, um dem immer größer werdenden Problem des Fachkräftemangels beizukommen - im Inland durch Reformen etwa im Bildungs- und Pensionsystem und indem wir die Ressourcen bei Personen mit Migrationshintergrund besser nutzen. Das Mentoring-Programm ist dazu eine konkrete und praxistaugliche Maßnahme", betont WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser. Gefordert sei zudem eine pro-aktive Migrationspolitik mit dem Ziel, im Ausland nach den besten "Talenten" zu fischen. Die Rot-Weiß-Rot-Karte sei hier "ein wichtiges Element, das sich bereits gut bewährt hat - und das, obwohl für Fachkräfte in den Mangelberufen das erleichterte Zuwanderungsverfahren erst seit Mitte Juni gilt." Hochhauser: "Nach der Rot-Weiß-Rot-Karte muss der Fokus nun auf die Rahmenbedingungen gesetzt werden. Gefordert sind etwa eine gezielte Bewerbung der Karte, eine 'attraktive Willkommenskultur' sowie konkrete Unterstützung für Zuwanderer z.B. durch Schnuppertage in den Betrieben und den stärkeren Einsatz betriebsnaher Ausbildungen."

"Viele ZuwanderInnen bringen wertvolle Qualifikationen und Fähigkeiten nach Österreich mit. Leider bleiben diese oft ungenutzt, da MigrantInnen die beruflichen Netzwerke fehlen, um einen Job zu finden, der ihrer Ausbildung entspricht. Hier setzen wir mit dem Mentoring-Programm an: Die Mentees profitieren von der Erfahrung der MentorInnen und finden in der Folge deutlich häufiger eine adäquate Beschäftigung", betont die stellvertretende ÖIF-Geschäftsführerin Beatrix Lewandowski. "Für uns bedeutet 'Integration durch Leistung' nicht nur, Engagement und Leistungsbereitschaft einzufordern. Ebenso wichtig ist es, leistungsbereite MigrantInnen zu fördern und ihnen den ersten Schritt zu erleichtern. Wenn sie ihre mitgebrachten Fähigkeiten hier optimal einsetzen können, profitiert letztlich die gesamte Gesellschaft", fasst Lewandowski zusammen.

"MigrantInnen sind deutlich öfter von Arbeitslosigkeit betroffen als ÖsterreicherInnen. Während die Arbeitslosenquote von Personen ohne Migrationshintergrund im Vorjahr bei 6,3 Prozent lag, so lag sie bei Personen mit Migrationshintergrund mit 11,3 Prozent deutlich höher", betont AMS-Vorstand Johannes Kopf. Die Gründe dafür seien vielfältig. "Neben mangelnden Sprachkenntnissen sind sehr oft auch das Fehlen des persönlichen Netzwerks und der informellen Kenntnisse über den Arbeitsmarkt Ursache für die geringe Arbeitsmarktintegration. Das Projekt 'Mentoring für MigrantInnen' setzt daher genau am richtigen Punkt an: Durch die Hilfe von engagierten MentorInnen gelingt es oftmals, MigrantInnen die Tür zu einem Vorstellungsgespräch zu öffnen und damit die Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen." Als Beispiele nannte Kopf, der selber auch als Mentor aktiv war, zwei besondere Erfolgsgeschichten: So hat eine 37jährige Migrantin aus Polen, die an der Wirtschaftsuni in Polen ein Marketing und Managementstudium absolviert hat, mithilfe des Mentoringprojektes rasch eine adäquate Arbeitsstelle in einer internationalen Hotelkette in Oberösterreich gefunden. Ebenso hat eine 40jährige Migrantin aus China, die den Master of Business Administration in International Management in China und Frankreich absolviert hat, über das Mentoring-Projekt einen Vollzeitjob beim Austrian Institut of Technology (AIT) gefunden und ist jetzt für die Ausweitung der Firma in den chinesischen Markt zuständig.

Das Programm Mentoring für MigrantInnen richtet sich an Personen mit Migrationshintergrund, die mindestens einen Lehrabschluss oder eine höhere Ausbildung haben, ausreichend Deutsch können und Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt haben. Ab heuer wird das Projekt erstmals in ganz Österreich angeboten: Im Frühjahr dieses Jahres startete zum ersten Mal ein Durchgang in Salzburg (neben Tirol und der Steiermark), ab dem Herbst wird das Programm nunmehr zusätzlich auch in Kärnten angeboten. In den 19 abgeschlossenen und 3 laufenden Projektdurchgängen konnten über 700 Mentoring-Paare gebildet werden. Der Bewerbungsschluss für die nächste Programmrunde in Wien und Niederösterreich endet am 7. September 2012.

Das Projekt Mentoring für MigrantInnen wird von go international, der gemeinsamen Internationalisierungsoffensive von Wirtschaftsministerium und WKÖ, unterstützt.

 

 Kapsch: Migration sichert Zukunft
Klares Bekenntnis der Politik zu Zuwanderung erfreulich - Instrument Rot-Weiß-Rot-Card weiter verbessern - Zuwanderung ähnlich aufwerten wie Integration
Wien (pdi) - "Es ist sehr erfreulich, dass die heimische Politik die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich klar zur Notwendigkeit der Zuwanderung nach Österreich bekennt", so der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Georg Kapsch, am 11.07. anlässlich des einjährigen Bestehens der Rot-Weiß-Rot-Card. So hatte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 10.07. darauf hingewiesen, dass in Österreich in den nächsten acht Jahren allein aus demografischen Gründen 170.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fehlen würden. "Wir kommen an mehr Zuwanderung nicht vorbei. Wir müssen daher erstens die bestehenden Instrumente noch weiter verbessern und zweitens das Thema Zuwanderung politisch ähnlich aufwerten, wie das Thema Integration", so Kapsch. Mit der Schaffung des Staatssekretariats für Integration sei ein wichtiger Schritt gesetzt worden: "Das Engagement von Staatssekretär Sebastian Kurz hat viel positive Resonanz erzeugt, durch sein Engagement konnten Ängste abgebaut und das Thema Integration aufgewertet werden."

Die Bilanz der Rot-Weiß-Rot-Card, ein Jahr nach ihrer Einführung, sei "erfreulich, aber verbesserungswürdig". Insgesamt habe es 1.921 Anträge und mehr als 1.500 Genehmigungen gegeben. Als kriteriengeleitetes Zuwanderungsmodell sei die Rot-Weiß-Rot-Card in Europa mittlerweile vorbildhaft, nicht zuletzt durch die seit Mitte Juni bestehende Möglichkeit, über die Mangelberufssäule in einem der 26 Berufsfelder einen Arbeitsmarktzugang nach Österreich zu erhalten. "Die Rot-Weiß-Rot-Card ist damit eines der wichtigsten Instrumente für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts", so der IV-Präsident. Allerdings bestehe weiterer Verbesserungsbedarf, wie Kapsch betonte: So solle die Zuwanderungsmöglichkeit nach Österreich im Ausland stärker beworben und eine gezielte Anwerbungen von Personen aus Drittstaaten ermöglicht werden. "Leider gibt es vereinzelt immer noch bürokratische Hürden, die einen effizienten Ablauf der Antragstellung im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Rot-Weiß-Rot-Card erschweren. Hürden gibt es darüber hinaus nicht nur bei der Antragstellung, sondern auch bei der Bearbeitung", sagte Kapsch. So müsse beispielsweise die Antragstellung auf elektronischem Weg so rasch wie möglich gelingen.
     

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