Bescheid zur 3. Piste am Flughafen Schwechat  

erstellt am
11. 07. 12

Größtes UVP-Verfahren Österreichs abgeschlossen
St. Pölten (nlk) - Das größte UVP-Verfahren Österreichs mit einer Dauer von 5 Jahren wurde nun abgeschlossen. Das Projekt wurde strengstens geprüft und nach einem der größten Mediationsverfahren in Europa erlassen. Der Bescheid geht aus einem komplexen Verfahren hervor. Insgesamt 35 Sachverständige in 38 Sachgebieten waren involviert. Mehr als 50 Parteien haben 1.331 Einwendungen eingebracht. Die wesentlichen Inhalte der Einwendungen werden von der Flughafen Wien AG bereits umgesetzt. Das Projekt sieht strengere Regelungen als die gesetzlichen Normen vor, im Sinne einer besseren Lebensqualität.

In den Jahren 2000 bis 2005 wurde das europaweit größte Mediationsverfahren unter Einbindung von Bürgerinitiativen, sämtlichen Gebietskörperschaften, Gemeinden und dem Flughafen durchgeführt. Aus dem Mediationsverfahren entstand ein regelmäßiges Dialogforum zwischen dem Flughafen Wien-Schwechat und den 50 Parteien. Das Dialogforum repräsentiert insgesamt 130 Gemeinden mit 2 Millionen Menschen.

 

Valentin: Wien wird prüfen, ob Vorgaben erfüllt wurden
Minimierung der Emissionen für Betroffene soll Bestandteil sein
Wien (spw-k) - Nachdem seitens der verfahrensführenden Behörde, dem Land Niederösterreich, die Veröffentlichung des UVP-Bescheids für den Bau der 3. Piste am Flughafen Wien für diese Woche angekündigt wurde, erklärt SP-Umweltsprecher und Landtagsabgeordneter Erich Valentin, dass Wien den Bescheid nach Maßgabe der gültigen Beschlüsse des Wiener Gemeinderats prüfen wird: "Wir begrüßen den Bau der 3. Piste, da er ein substanzieller Beitrag zur Sicherung und zum Ausbau der wirtschaftlichen Position Wiens und der Centrope-Region darstellt."

Der SP-Landtagsabgeordnete hält allerdings auch fest, dass Wien bereits im Verfahren betont hat, dass negative Auswirkungen für die Bevölkerung, vor allem hinsichtlich der Fluglärmemissionen, zu minimieren sind: "Den angekündigten Bescheid werden wir daher auf diese Vorgaben prüfen, genauso wie die Vereinbarkeit des Bescheids mit dem UVP-Gesetz und der Wiener Stellungnahme im Zuge des Verfahrens." Sollten Mängel festgestellt werden, stellt der Wiener Abgeordnete auch das Ausschöpfen weiterer Rechtsmittel in den Raum.

Die in der Vergangenheit genannten Forderungen zur Fluglärmminimierung - mehr Transparenz bei der Flugspuren-Abbildung im Internet, Einhaltung der Jahreszielwerte insbesondere bei Landungen auf Piste 11 und 16 sowie bei Starts via 29, ehest mögliche Einführung des gekurvten Anflugs sowie neue Flugrouten bei Starts auf Piste 29 - bleiben ebenfalls aufrecht.

 

Aichinger: 3. Piste ist wesentlich für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Wien
Wien (övp-w) - "Die ÖVP Wien begrüßt den positiven Bescheid für den Bau der 3. Piste am Wiener Flughafen. Vor allem im Sinne des Wirtschaftsstandortes Wien stellt dies eine wesentliche Entwicklung dar. Weiters wird die 3. Piste auch in puncto Fluglärm zu einer entscheidenden Entlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner im dicht verbauten Gebiet führen", so ÖVP Wien Klubobmann Fritz Aichinger in einer ersten Reaktion.

 

Mahdalik: Rot-schwarze Flugverkehrslobby geht rücksichtslos vor
UVP und Bürgereinbindung reine Augenauswischerei
Wien (fpd) - Von Beginn an war die UVP für die 3. Piste am Flughafen Wien-Schwechat eine Farce und hat schon immer nur dazu gedient, die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau der dritten Fluglärmpiste zu schaffen, kritisiert der Fluglärmsprecher der FPÖ-Wien, LAbg. Toni Mahdalik.

Auch die Bürgereinbindung war reine Augenauswischerei, denn das Ergebnis im Sinne der Flugverkehrslobby stand schon vor Beginn des Verfahrens fest, weiß Mahdalik. Dem gegenüber steht allerdings eine Vielzahl von Problemen und negativen Begleiterscheinungen für die Wienerinnen und Wiener. Die Flugbewegungen werden von jährlich 260.000 auf satte 460.000 gesteigert. Das bedeutet etwa im 23. Bezirk eine Vervierfachung(!) der Starts über dichtbesiedeltem Gebiet. Insgesamt sind über 300.000 Menschen vom wachsenden Fluglärmterror betroffen und so auch einem um 20% höheren Herzinfarktrisiko ausgesetzt. Nicht zuletzt sind auch massive Einbußen bei der Lebensqualität und Wertminderungen bei Grundstücken und Wohnobjekten die Folge der dritten Piste, klärt Mahdalik auf.

Die FPÖ wird daher im Gemeinderat weitere Initiativen setzen, um das Wahnsinnsprojekt im Sinne der Bevölkerung zu stoppen, kündigt Mahdalik abschließend an.

 

 Petrovic: 3.Piste ist ökonomischer und ökologischer Unfug!
Grüne Niederösterreich zum positiven UVP-Bescheid: Ein Schlag ins Gesicht der Menschen in der Region
St. Pölten (grüne) - Der Bau der 3. Piste ist ein ökologischer Anschlag auf eine Region, die durch Lärm, Staub und Ozon ohnehin schon schwer belastet ist", so die Grüne Klubobfrau Madeleine Petrovic zum positiven UVP-Bescheid für die 3. Flughafenpiste. Für Petrovic ist das Projekt ein Gefälligkeitsakt für die Bauwirtschaft. "Es gibt keine stichhaltigen Prognosen, die den Bau der 3. Piste rechtfertigen. Stattdessen gibt es viele Unbekannte auf der Einnahmen- und Ausgabenseite des Projekts. Bei der öffentlichen Erörterung des Projekts wurden die Mängel des Verfahrens deutlich. So gibt es unter anderem keine Sicherheit für die Menschen der Region, wie die Lärmbelästigung in Zukunft aussehen wird: Flugrouten können verändert werden und die tatsächliche Anzahl der Flugzeuge ebenfalls." Die Grüne stellt einmal mehr klar: "Die 3. Piste ist ein ökonomischer und ökologischer Unfug!".

 

WK NÖ begrüßt positiven Umweltverträglichkeits-Bescheid des Landes
Wirtschaftskammer Niederösterreich begrüßt positiven Umweltverträglichkeits-Bescheid des Landes
St. Pölten (wknö) - Der positive (erstinstanzliche) Bescheid des Landes Niederösterreich, den Ausbau der dritten Piste des Flughafens Schwechat zu genehmigen, findet volle Zustimmung bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). Seitens der blaugelben Wirtschaftsvertretung wird auf die enorme ökonomische Dimension dieser Entscheidung hingewiesen. Der Vienna Airport habe sich als internationale Drehscheibe für Ost - und Mitteleuropa etabliert, diese Position gelte es zu halten und auszubauen. "Das Land hat für den Wirtschaftsstandort entschieden und die Weichen für eine positive wirtschaftliche Weiterentwicklung gestellt", bringt es WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl auf den Punkt. Mit einer dritten Piste wäre der Flughafen in Schwechat gegenüber der Konkurrenz in München, Frankfurt oder Zürich in einer besseren Position und hätte die besten Chancen, im internationalen Wettbewerb ganz vorne mitzumischen. Bereits jetzt sei der Flughafen Schwechat der größte Arbeitgeberbetrieb Niederösterreichs, von dem mannigfaltige positive wirtschaftliche Impulse auf die Umgebung ausgingen. "Dabei", so Zwazl, "geht es nicht nur um die Zukunft der Region." Die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens betreffe ganz Österreich.

 

Jank: Grünes Licht für 3. Piste ist wichtiges Signal für Standort Wien
Dritte Piste als Turbo für Wirtschaft und Tourismus - Jank: "Weichen für Steigerung der Transitpassagiere und Ausbau des Langstreckennetzes sind gestellt".
Wien (wkw) - "Der positive Bescheid zugunsten der dritten Piste ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg des Flughafen Wien zu einem international relevanten Player. Die zusätzliche Piste würde den Wirtschaftsstandort Wien und seine Drehscheiben-Funktion zwischen Ost-, Mittel- und Westeuropa langfristig absichern", kommentiert Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, das abgeschlossene UVP-Verfahren. "Nun sind auch die Weichen für die Steigerung der Umsteigepassagiere durch Ausbau des Landstreckennetzes gestellt. Während derzeit täglich nur 8 Direktflüge zu den wichtigsten Businessdestinationen von Wien aus bedient werden, bieten Zürich und München täglich jeweils mehr als 20 Direktflüge an."

Beschränkte Kapazitäten in Wien
Vor allem für den Tourismus und die tausenden Wiener Betriebe mit Geschäftsbeziehungen im CEE-Raum ist ein leistungsfähiger Flughafen unverzichtbar. Dabei geht auch um den Erhalt der 2. Und 3. Destinationen in den nahen Märkten. "Ohne eine starke Anbindung an Osteuropa würde unser wichtigster Standortvorteil verloren gehen, die Abwanderung in andere Städte mit besseren Verbindungen muss verhindert werden", sagt Jank. Allein im Vorjahr ist die Zahl der in Wien abgefertigten Flugpassagiere Richtung Osteuropa um 15 Prozent gestiegen. Spätestens 2020 stößt der Flughafen an seine Kapazitätsgrenzen.

Dritte Piste gegen Hub-Konkurrenz
Der Flughafen Wien steht dabei in direkter Konkurrenz zu anderen mitteleuropäischen Flughäfen mit Hub-Funktion, die besonders für Geschäftsreisende von Bedeutung ist. Während derzeit von Wien aus nur 2 Langstreckenflüge in den Fernen Osten gehen, sind es von Zürich aus 6 und vom Flughafen München 8. In die wichtigsten US-amerikanischen Städte geht von Wien aus 1 Flug, von Zürich sind es hingegen 9, von München 7. "Gerade für Businessflieger und Transitreisende sind direkte Flüge zu den wichtigsten Metropolen wichtig. Dazu müssen aber auch die Kapazitäten in Wien zur Verfügung stehen", sagt Jank.

Verkehrsinfrastruktur als Standortvorteil
In den vergangenen Monaten hatten viele Manager großer, international ausgerichteter Unternehmen bei der Wirtschaftskammer ihre Sorge im Zusammenhang mit dem UVP-Verfahren deponiert. Denn Wiener Unternehmen waren in den 1990er Jahren die ersten im CEE-Raum. Entsprechend groß ist ihr Netz an Filialen und Geschäftspartnern. Jank: "Ein international tätiges Unternehmen hat pro Jahr bis zu 12.000 Flüge von Wien aus. Soll Wiens Wirtschaft auch in Zukunft wachsen, muss die Verkehrsinfrastruktur - allen voran der Flughafen - ebenfalls seine Kapazitäten erhöhen." Wien ist derzeit noch Top-Adresse für internationale Ansiedler und Headquarters. In Wien sichern zurzeit etwa 1400 ausländische Investoren über 100.000 Arbeitsplätze. Die rund 300 Headquarters mit konzernübergreifender Funktion beschäftigen in Wien fast 29.000 Menschen. "Mit dem Bekenntnis zur dritten Piste zeigen wir, wie Wien sich in Zukunft präsentieren wird: als moderne und hervorragend erreichbare, internationale Metropole", sagt Jank.

 

Dialogforum Flughafen Wien veröffentlicht Evaluierungsbericht 2011
Vorbereitung auf mögliche Veröffentlichung des UVP-Bescheids zur geplanten 3. Piste eingeleitet
Wien (dialogforum) - Das Dialogforum hat heute den alljährlich erscheinenden Evaluierungsbericht für das Jahr 2011 veröffentlicht. Gleichzeitig wurden mehrere interne Sitzungstermine für Mitglieder der Verhandlungsplattform festgelegt, um die Inhalte des erstinstanzlichen UVP-Bescheids zur von der Flughafen Wien AG (FWAG) eingereichten Parallelpiste 11R/29L ("3. Piste") prüfen zu können, da dessen Erlass im Sommer erwartet wird.

DI Wolfgang Hesina, Geschäftsführer des Dialogforums: "Die Mitglieder des Dialogforums werden in diesem Fall zunächst die Einhaltung des Mediationsvertrags genau kontrollieren und weiters prüfen, ob der UVP-Bescheid die Umsetzung der Vereinbarungen und Maßnahmen gegen Flugverkehrsbelastungen behindert oder sogar unmöglich macht. Vom Ergebnis hängt dann die weitere Vorgangsweise ab."

Evaluierungsbericht 2011 - Licht und Schatten bei der Maßnahmenumsetzung
Das Dialogforum arbeitet ständig am Interessensausgleich von Flugverkehrsbetroffenen und Flugverkehrswirtschaft und evaluiert laufend die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen gegen die Flugverkehrsbelastungen. "Der Evaluierungsbericht zeigt, dass 2011 viele Maßnahmen erfolgreich umsetzen werden konnten, es aber auch zu Abweichungen von vereinbarten Zielen gekommen ist",berichtet DI Wolfgang Hesina, Geschäftsführer des Dialogforum Wien.

Nachtflugregelung weitgehend eingehalten
Die Vereinbarungen der Nachtflugregelung zur Pistenbenutzung sowie die Einhaltung der festgelegten Abflugrouten und Korridore wurden, wie auch schon die Jahre davor, nahezu zu 100 % erfüllt. Erfreulich war, dass der Zielwert von 4.700 Starts und Landungen im Gesamtjahr in der Nachtkernzeit (23:30 Uhr - 05:30 Uhr) nur um 50 Flugbewegungen überschritten wurde. Zwtl.: Rund 30 Prozent der Nachtlandungen erfolgten 2011 im kontinuierlichen Sinkflug

Im Jahr 2011 erfolgten 30,4 % aller Nachtlandungen im kontinuierlichen Sinkflug und damit so leise wie möglich. Der Vergleich zeigt, dass der Anteil des kontinuierlichen Sinkflugs in der Nacht gegenüber 2010 um 2,4 % gestiegen ist.

Fluglärmzonen - nur geringfügige Änderungen
Aufgrund der nahezu gleichen Zahl an Flugbewegungen hat sich 2011 keine signifikante Veränderungen der Fluglärmzonen ergeben. Knapp 14 % weniger Personen waren in den Taglärmzonen zu verzeichnen. Die Abnahme im Pegelbereich zwischen 45 dB bis 50 dB auf ist auf die geringere Anzahl von Landungen Piste 11 zurückzuführen. In der Taglärmzone über 65 dB befindet sich weiterhin kein besiedeltes Gebiet.

Die Nachtflugbewegungen zwischen 22:00 und 06:00 Uhr haben sich kaum verändert. Die Zunahme der Betroffenen um 6,2 % ist auf mehr Landungen auf Piste 29 und Starts schwererer Flugzeuge zurückzuführen, letzteres hat die 40 dB bis 45 dB Zone bei zwei Abflugstrecken Richtung Süden vergrößerte.

Anfragen und Beschwerden leicht rückläufig
Im Berichtsjahr 2011 wurden am Infotelefon (inklusive Web-Anfragen und E-Mails) 9.212 Anfragen entgegengenommen. Die Anrufe sind gegenüber 2010 um rund 4,0 %, die Anzahl der E-Mails um 8,4 % zurückgegangen Die Anzahl der Beschwerden und Anfragen aus Wien ist um 1,7 % gestiegen. Sie kamen vor allem aus dem 23., 14. und 13. Bezirk. In Niederösterreich und dem Burgenland ist die Zahl der Anfragen um 18,8 % zurückgegangen. Die Beschwerden bezogen sich vor allem auf Landungen Piste 16, gefolgt von Starts in Richtung der Piste 34.

Pistenverteilungsplan - erneut Abweichungen
Bei den Landungen Piste 34 (Zielwert: 41 %) kam es mit 42,6 % auch 2011 zu einer Überschreitung des Zielwertes. Überschritten wurden die Zielwerte auch bei den Landungen Piste 11 (Zielwert: 11,5 %; IST-Wert: 12,8 %) und Piste 16 (Zielwert: 27,5 %; IST-Wert: 30,0 %). Niederösterreichische Gemeinden wie u.a. Groß-Enzersdorf oder Trautmannsdorf sowie Teile des Wiener Stadtgebietes waren deshalb stärker vom Flugverkehr betroffen als das der Pistenverteilungsplan vorsieht. Deutlich unterschritten wurde der Zielwert von 20,0 % bei den Landungen über das Arbesthaler Hügelland (IST-Wert: 14,7 %).

Bei den Starts von Piste 29 wurde der vereinbarte Zielwert (63,0 %) um 5,9 %-Punkte überschritten. Die Siedlungsgebiete im Bereich der Abflugrouten von Piste 29 waren damit stärker belastet. Bei den übrigen Startrichtungen wurden die Zielwerte unterschritten, wodurch diese Siedlungsgebiete gegenüber den Zielwerten auch weniger betroffen waren.

Austro Control hat alle Maßnahmen ergriffen, um die Zielwerte zu erreichen, die atypisch häufigen Ost/Südostwindlagen in den letzen beiden Monaten des Jahres und mehr Windstilleperioden haben aber eine bessere Zielwerterreichung verhindert.

Unbefriedigend war wie die Jahre davor, dass die Sichtanflugthematik keiner Konfliktlösung zugeführt werden konnte, die Nachttransitions als wichtige Voraussetzung für den kontinuierlichen Sinkflug kurz nach deren Veröffentlichung ausgesetzt werden mussten und die Behandlung des Bodenlärmthema nur langsam angelaufen ist.

Über das Dialogforum
Das Dialogforum bietet rund zwei Millionen Menschen aus ca. 130 Gemeinden und drei Bundesländern in Ostösterreich die Möglichkeit, sich über Repräsentanten in Verhandlung sowie die Umsetzung und Kontrolle von Maßnahmen gegen die Flugverkehrsbelastungen einzubringen.

Der Evaluierungsbericht 2011 (Lang- und Kurzfassung) steht ab sofort ebenso wie die Evaluierungsberichte für die Jahre 2004 bis 2010 auf der Website des Dialogforums als Download zur Verfügung.

 

Flughafen Wien AG: Erstinstanzlicher Bescheid schreibt über 460 Auflagen zum Schutz der BürgerInnen und Umwelt vor
Zahlreiche Entlastungsmaßnahmen für die Bevölkerung werden auf Basis von Europas größtem Mediationsverfahren bereits heute umgesetzt
Wien (viennaairport) - Die Flughafen Wien AG bestätigt den Erhalt des erstinstanzlichen Genehmigungsbescheides betreffend des UVP-Verfahrens zur dritten Piste. Der Bescheid schreibt über 460 Auflagen zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt vor. Mit dieser erstinstanzlichen Genehmigungsentscheidung wurde ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Zukunftssicherung des Standortes und der Arbeitsplätze, nicht nur für den Flughafen, sondern für die gesamte Wirtschafts- und Tourismusregion Ostösterreich gesetzt.

Laut Bescheid sind Fluglärmbelästigungen so gering wie möglich zu halten
Der Bescheid formuliert sehr eindeutig, dass „es Ziel ist, ein optimiertes System zu schaffen, das die Fluglärmbelästigungen der betroffenen Bevölkerung so gering wie möglich hält.“ So werden Sicht- und Lärmschutzdämme verlangt, umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf einer Fläche von 5 Mio. m² und Lärmschutzmaßnahmen, die dort schützen, wo tatsächlich Lärm am Boden zu erwarten ist - ähnlich dem bereits bestehenden Lärmschutzprogramm des Flughafen Wien. Die bereits heute schon durch den Mediationsvertrag gültigen Lärmgrenzwerte sind sogar noch strenger als bescheidmässig erforderlich und werden vom Flughafen Wien auch weiterhin als gültiger Maßstab herangezogen. Zahlreiche weitere Auflagen sind enthalten, die vom Flughafen Wien in den nächsten Wochen intensiv aufgearbeitet werden.

Aufwendigstes UVP-Verfahren Österreichs
Der erstinstanzlichen Genehmigung ging das bislang aufwendigste UVP-Verfahren in Österreich voraus. Mit fünf Jahren Dauer und 35 bestellten Gutachtern für 38 Sachgebiete ist die Prüfung besonders umfassend und genau ausgefallen. Insgesamt wurden 1331 Einwendungen von 50 Parteien behandelt, was auf den ersten Blick viel klingt, in Wahrheit jedoch für ein Projekt dieser Größenordnung sehr wenig ist. Zum Vergleich: Gegen die 3. Piste in München gab es über 100.000 Einwendungen.

Bevölkerung von Beginn an eingebunden: Europas größtes Mediationsverfahren
Die vergleichsweise geringe Anzahl an Einwendungen ist vor dem Hintergrund eines europaweit einzigartigen Mediationsverfahren zwischen dem Flughafen Wien, den Standortpartnern Austro Control und Austrian Airlines und den betroffenen Bürgern, Bürgerinitiativen, Gemeinden sowie Bundesländern zu sehen. Im Rahmen dieser von den Jahren 2000 bis 2005 dauernden Verhandlungen wurden zivilrechtlich verbindliche Vereinbarungen getroffen, die weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinausgehen. So wurden die Nachflüge reduziert und ein umfassendes Programm für Lärmschutzmaßnahmen beschlossen. 2500 Haushalte werden mit Lärmschutzfenstern ausgestattet, wobei 90 Prozent dieser Arbeiten bereits erledigt sind. Im Einvernehmen mit der Austro Control wurden auch schonende Flugrouten festgelegt und viele andere Ausgleichsmaßnahmen für die betroffenen Bürger und Gemeinden vereinbart.

Umsetzung der Maßnahmen für die Bevölkerung bereits voll im Gange
Schon heute profitieren die Bürgerinnen und Bürger von den im Mediationsvertrag getroffenen Regelungen für den Bau einer 3. Piste. Viele Maßnahmen werden bereits jetzt schon umgesetzt: Die Nachtflugregelung, die zu einer Reduktion der Starts und Landungen führt, das Lärmschutzprogramm, mit dem Schallschutzmaßnahmen am Boden für zahlreiche Haushalte unterstützt werden sowie das Lärmgebührenmodell, bei dem Airlines durch lärmbedingte Zu- und Abschläge auf die Gebühren zum Einsatz leiserer Flugzeuge motiviert werden. Der Flughafen Wien steht zu diesen Vereinbarungen und fühlt sich selbstverständlich auch zukünftig daran gebunden. Im Rahmen des Dialogforums, das nach Ende des Mediationsverfahrens gegründet wurde, findet der langjährige Dialog seine Fortsetzung. Hier sind alle Parteien ? Bürgerinitiativen, Gemeinden und Flughafen ? zusammengeschlossen, um aktuelle Angelegenheiten und Probleme lösungsorientiert zu diskutieren.

Mehr Kapazität am Boden wird ab dem Jahr 2020 notwendig
Die Kapazität der beiden bisherigen Pisten werden aus heutiger Sicht ab Jahr 2020 ausgeschöpft sein. Dies auch darum, weil sie in V-Form angeordnet und daher nicht vollwertig als zwei getrennte Pisten nutzbar sind. Dadurch hat der Flughafen Wien nur die Kapazität von 1,6 Pisten anstelle von 2 Pisten zur Verfügung. Der Vienna Airport hat für Lufthansa und AUA eine wichtige Funktion als Drehscheibe insbesondere in die CEE-Region. Dafür sind vor allem in den Tagesrandzeiten Slots für Anschlussflüge notwendig. Schon jetzt sind Slots in diesen begehrten Zeiten kaum mehr verfügbar. Ab 2020 fehlt den Airlines ohne neue Kapazitäten schließlich jede Wachstumsperspektive. Die voraussehbare Folge wäre ein schrittweises Abwandern wichtiger Fluglinien weg aus Wien. Daher ist die 3. Piste für die wirtschaftliche Zukunft des Vienna Airport eine Notwendigkeit. Ein möglicher Baubeginn könnte seitens des Flughafens frühestens im Jahr 2016 erfolgen.

Drehkreuz-Funktion ist notwendig für Österreichs Wirtschaft
Am Flughafen Wien sind fast 20.000. Mitarbeiter in über 200 Unternehmen beschäftigt. Jede Million zusätzlicher Passagiere bedeutet rund 1.000 weitere Arbeitsplätze. Österreichweit hängen derzeit etwa 50.000 Jobs vom Erfolg des Flughafens ab. Somit ist der Vienna International Airport der wichtigste Job-Motor der Region. Die Abwanderung von Fluglinien und die Verringerung des Destinationsangebots hätte sehr negative Auswirkungen auf Österreichs Wirtschaft. Besondere Bedeutung hat der Airport mit seiner Drehscheibenfunktion in die CEE-Region für jene hunderte Unternehmen, die in Wien ihr Headquarter für Osteuropa eingerichtet haben. Viele dieser Unternehmen müssten ihre CEE-Zentrale in eine andere Stadt verlegen, falls die osteuropäischen Metropolen nicht mehr von Wien aus erreichbar sind. Das würde einen massiven Abfluss von Kaufkraft und ein Wegfallen zahlreicher Jobs bedeuten. Daher ist der Flughafen Wien nicht nur für Niederösterreich und Wien, sondern für ganz Österreich als modernes Infrastrukturunternehmen ein wichtiger Faktor für Wohlstand und Wachstum.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern (bis zum frühen Nachmittag) vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet
sich in der Regel nach deren Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der
Personen. Die Redaktion

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

 
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