Stadt Wien würdigt Einsatz für Menschenrechte und musikalisches Lebenswerk
Wien (rk) - Am Abend des 10.07. hat die charismatische Grande Dame des Folksong, Joan Baez, beim
Konzert in der Wiener Stadthalle einen beeindruckenden Querschnitt ihres Lebenswerkes gezeigt. Nach dem Konzert
überreichte Vizebürgermeisterin Renate Brauner der Künstlerin und engagierten Bürgerrechtlerin
den Goldenen Rathausmann: "Ihr Einsatz für die Friedensbewegung, für BürgerInnen- und Frauenrechte
sowie ihre musikalischen Leistungen machen sie zu einer der wichtigsten Kämpferinnen für eine gerechtere
Welt. Joan Baez hat seit den 60er-Jahren für ihre Überzeugungen gekämpft und war bereits 1973 Gast
in der Wiener Stadthalle. Ich freue mich, dass sie seither immer wieder zurückgekommen ist".
Die Künstlerin hat während ihrer langen Karriere bereits viele internationale Auszeichnungen erhalten.
Die Würdigung der Stadt Wien hat sie ganz besonders bewegt: "The people from Vienna were a wonderful
audience so I felt very welcome and at the same time very honoured having received the "Golden Knight"
– from Vice-Mayor Renate Brauner tonight", sagte Joan Baez
Begeistertes Publikum – Standing Ovations
Wie schon im Konzerttitel "An Intimate Evening with Joan Baez" angedeutet, präsentierte
sich die Sängerin mit wenigen, ausgesuchten Musikern: ihrem Sohn Gabriel Harris (Percussionist), Dirk Powel
(Multi-Instrumentalist) und temperamentvollem Gast Marianne Aya Omac (Guitar and Vocals). Das Charisma, der Charme
und das Talent der 71-jährigen in der ausverkauften Halle begeisterten das Publikum zu Standing Ovations und
verleiteten zum Mitsingen bei "Suzanne", "Swing low, Sweet Chariot" und weiteren großen
Hits des American Songbooks. Sie präsentierte eigene Songs, ließ Kompositionen von Bob Dylan ebenso
aufleben wie jene der jüngeren Singer/Songwriter-Generation. Zwischen den Titeln erzählte Baez aus ihrem
bewegten Leben als Friedensaktivistin, das sie mit Martin Luther King oder Vaclav Havel zusammengebracht hat und
beim legendären Woodstock-Festival auftreten ließ. Beim Konzert in der Erste Bank Wiener Stadthalle
hat sie einen Song dem Arabischen Frühling gewidmet. Das Wiener Konzert war eines der letzten auf ihrer Europa-Tournee
2012. "Wir erlebten ein sehr persönliches, und großes Konzert von Joan Baez. Sie ist die Stimme
für mehrere Generationen, einerseits als weltbekannte Folksängerin, aber auch als Protestsängerin
gegen Gewalt und Krieg," dankte Wolfgang Fischer, Geschäftsführer Wiener Stadthalle.
Enormes Engagement für Bürgerrechte und den Frieden
Ihre politischen Aktivitäten haben sie immer wieder in rechtliche Schwierigkeiten gebracht, aber Baez
stand und steht immer noch zu ihren Überzeugungen: "You don’t get to choose how you are going to die
or when. You can only decide how you’re going to live. Now!” 1956 hörte sie zum ersten Mal eine Rede des jungen
Martin Luther King und bekam von den Eltern ihre erste Gitarre geschenkt, wodurch der Grundstein für die beiden
wichtigsten Aktivitäten ihres Lebens gelegt wurde. Vertreter der Organisation "Amnesty International"
waren beim Wiener Konzert anwesend, seit 2011 gibt es einen eigenen "Joan Baez-Award" für besonderen
Einsatz für Menschenrechte. |