AKH Wien: Innovation für die "Kleinsten"   

erstellt am
10. 07. 12

Neuartiges Verschluss-System für Herzwand-Defekte bei Kindern erstmals eingesetzt
Wien (akh wien) - Bei zwei Kindern mit einem Loch in der Vorhofscheidewand (ASD) hatte sich eine zunehmende Herzvergrößerung ausgebildet. Den beiden PatientInnen wurde unter der Leitung von Univ. Prof.in Ina Michel-Behnke, Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie des AKH Wien und der MedUni Wien, mittels Kathetertechnik ein neues Verschluss-System (GSO-Okkluder) minimalinvasiv eingesetzt. Das Implantat ist erst seit wenigen Wochen in Europa zugelassen und ein weiterer Fortschritt in der Behandlung angeborener Herzfehler. Das Material des "Schirmchens" ist ein Rahmen aus Platin und Nickel-Titan, die eigentliche verschließende Membran aus Polyfluortetraethylen (PTFE). Die Rahmenkonstruktion formt zwei Scheibchen, die sich der Trennwand des Herzens anschmiegen.

Die Implantation erfolgt über einen winzigen Schnitt in der Leiste. Im Laufe weniger Wochen wächst die eigene Herzinnenhaut der PatientInnen über das Implantat, sodass es sicher an der gewünschten Position verbleibt und kein Blutaustausch mehr stattfindet. Der Vorteil dieses neuen Schirmchens ist das sehr flache Design; welches das Risiko für Auflagerung von Gerinnseln nochmals reduziert. Die flexible Konstruktion passt sich der Bewegung des Herzens bei jedem Herzschlag an und eine Schädigung der dünnen Wände des Kinderherzens ist praktisch ausgeschlossen. Die Implantate sind in verschiedenen Größen verfügbar und werden je nach Körpergröße und -gewicht des Kindes sowie der Größe des Herzwand-Defektes (ASD) individuell ausgewählt.

Die Untersuchungen verliefen bei beiden PatientInnen, einem 6-jährigen aus Niederösterreich und einer 16-jährigen aus Wien, ohne jegliche Zwischenfälle und die PatientInnen konnten schon nach wenigen Tagen nach Hause entlassen werden. Die Schirmchentechnik wird bereits seit vielen Jahren angewendet und ist in den Händen erfahrener Kinderkardiologen sicher durchführbar. Dass es in Österreich gerade Kinder waren, die als erste von der fortschrittlichen Technik mit dem innovativen Implantat profitieren durften, ist eine große Erleichterung für die Kinder und ihre Eltern, da eine Operation am offenen Herzen vermieden werden konnte.
     
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