Staatssekretär Waldner diskutierte die Beschlüsse und Auswirkungen des Rio-Gipfels beim
Institut für Umwelt-Frieden-Entwicklung (IUFE)
Wien (bmeia) - "Das Abschlussdokument der Konferenz ist ohne Zweifel das Resultat eines globalen
Interessensausgleichs", erklärte Staatssekretär Wolfgang Waldner am 10.07. anlässlich der vom
Institut für Umwelt-Frieden-Entwicklung (IUFE) veranstalteten Dialogrunde an der Politischen Akademie zur
Nachlese der VN Umwelt- und Entwicklungs-Konferenz Rio+20. "Das Ergebnis des Gipfels stellt einen Kompromiss
dar. Immerhin war Rio+20 die größte von den Vereinten Nationen jemals organisierte Konferenz."
Die unterschiedlichen Standpunkte zwischen dem Norden und dem Süden waren dabei die größte Herausforderung
bei der Durchsetzung einiger ehrgeiziger Ziele der EU.
"Schon im Vorfeld von Rio+20 hatte sich Österreich nachdrücklich in den Bereichen Energie, Wasser,
Nahrungsmittelsicherheit eingebracht und damit wesentliche Kapitel der Verhandlungen mitgestaltet", so Waldner,
der die österreichische Delegation in Rio leitete. "So fand zum Beispiel das Konzept der ‚Grünen
Wirtschaft' als Grundlage für nachhaltige Entwicklung globale Anerkennung." Weiters ist es der EU und
ihren Mitgliedsstaaten gelungen, die Energieziele des Generalsekretärs der Vereinten Nationen ‚Nachhaltige
Energie für Alle' im Abschlussdokument zu verankern. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) konnte
gestärkt und ein Prozess zur Formulierung von Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals), die auch
für Industrienationen maßgeblich sind, eingeleitet werden."
Der Dialog zu Rio+20 wird nun fortgesetzt. Jetzt geht es darum, diese Nachhaltigkeitsziele im Detail auszuarbeiten.
Auf EU-Ebene haben dazu bereits Arbeitsgruppen des Rats getagt. Ein entsprechender Bericht wird im Herbst 2013
der VN-Generalversammlung vorliegen. Zur Überprüfung der Umsetzung des Abschlussdokuments von Rio wurden
Unterziele und Indikatoren festgelelgt. Sie sollen die drei Dimensionen der nachaltigen Entwicklung - Soziales,
Wirtschaft, Umwelt - gleichermaßen berücksichtigen.
"Was von Rio+20 unterm Strich bleibt, ist die Tatsache, dass Großveranstaltungen dieses Formats immer
noch taugliche Instrumente sind, Prozesse einzuleiten und globale Fortschritte zu erreichen", so Waldner.
Die Konferenz hat die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit wieder erfolgreich auf das Umwelt- und Entwicklungsthema
gelenkt. Alle Verhandlungspartner wurden an einen Tisch gebracht. "Nicht zuletzt konnten während der
Konferenz mehr als 50 Milliarden Euro für Energie-Projekte anlässlich der VN-Initiative ‚Nachhaltige
Energie für Alle' in Aussicht gestellt werden", so der Staatssekretär abschließend. |