Teilzeit orientiert sich an Lebensrealitäten von Familien - Nachfrage übersteigt Angebot
- Mix aus Geld-, Steuer- und Sachleistungen verbessert Rahmenbedingungen für Familien
Wien (bmwfj) - "Teilzeitarbeit aus ideologischen Gründen schlecht zu reden, bedeutet die
Wünsche von Familien zu ignorieren und geht an der Realität vorbei. Viele Eltern wollen Teilzeit arbeiten,
weil sie dadurch mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können. Ein weiterer Grund für Teilzeitarbeit
ist, dass sich damit Familie und Beruf einfacher miteinander vereinbaren lassen. Das gilt vor allem für den
Wiedereinstieg nach der Karenz", sagt Wirtschafts- und Familienminister Reinhold Mitterlehner zur aktuellen
Debatte um den Wert der Teilzeit. Für den falschen Weg hält Mitterlehner in diesem Zusammenhang Zwangsverpflichtungen
für Unternehmen und das Beschneiden der Entscheidungsfreiheit von berufstätigen Eltern. "Die Wirtschaft
lebt von Freiheit, dasselbe gilt für unsere Familien", stellt Mitterlehner klar. "Wir setzen daher
bei der Familienförderung auf einen Mix aus Geld- und Sachleistungen, zum Beispiel mit dem weiteren Ausbau
von bedarfsgerechten Kinderbetreuungsplätzen. Die gemeinsam mit den Ländern finanzierte Ausbauoffensive
für Kinderbetreuungsplätze verbessert das Angebot kontinuierlich", so Mitterlehner.
Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) unterstreichen, dass Teilzeit gewünscht wird und den Lebensrealitäten
entspricht. Demnach haben im Vorjahr 16 Prozent aller Arbeitssuchenden Teilzeitstellen gesucht, allerdings waren
nur 14 Prozent aller dem AMS gemeldeten Stellen Teilzeitstellen. Es konnten also nicht alle Wünsche befriedigt
werden. "Die Menschen wollen mehr Teilzeit, nicht weniger", so Mitterlehner. Auch aus gesamtwirtschaftlicher
Sicht ist Teilzeitarbeit positiv zu bewerten. "Durch Teilzeitarbeit können Arbeitskräfte mobilisiert
werden, die bisher gar nicht im Arbeitsprozess waren. Die Erwerbstätigkeit - auch in Teilzeit - heißt
für die Familien mehr Wohlstand und Eigenständigkeit", so Mitterlehner. Laut EU-Statistikamt Eurostat
wollen nur 12,1 Prozent der Teilzeitbeschäftigten in Österreich gerne mehr arbeiten, was im Umkehrschluss
bedeutet, dass rund 88 Prozent mit dem Beschäftigungsausmaß zufrieden sind. Damit liegt Österreich
um vieles besser wie der EU-Schnitt der mit ihren Arbeitszeiten nicht Zufriedenen von 20,7 Prozent. |