"Mama Illegal"    

erstellt am
23. 07. 12

Ein Film von Ed Moschitz; Dokumentarfilm / A 2011 / OmU / 94 Min
Ab 28. September 2012 im Kino
Wien (apollo28) - Sie leben unter uns und bleiben dennoch unsichtbar. Sie putzen unser Klo, machen unsere Betten und pflegen unsere Eltern. Wir lassen sie in unser Haus, doch kaum jemand kennt ihre Geschichte. Drei Mütter verlassen die bittere Armut Moldawiens um illegal in Österreich und Italien als Putzfrauen zu arbeiten. Während diese Frauen getrennt von ihren Familien und ihrer Heimat dem Traum von einem besseren Leben folgen, wachsen ihre Kinder alleine auf. „Mama Illegal“ zeichnet sieben Jahre im Leben der drei Frauen nach. Die Kamera ist bei Schicksalsschlägen ebenso dabei wie bei Momenten der Freude. Ein Film über den Preis des Traumes von einem besseren Leben.

Der ORF-Journalist Ed Moschitz („Am Schauplatz“) legt mit seinem ersten Kino-Dokumentarfilm „Mama Illegal“ eine präzise Langzeitstudie vor: Sieben Jahre lang begleitete er drei Frauen aus einem kleinen moldawischen Dorf. Frauen, die mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen haben, doch deren Geschichte sich in einem entscheidenden Punkt ähnelt: Sie kommen aus einem Land ohne Perspektive.

Der vielfach Ausgezeichnete schafft mit „Mama Illegal“ ein berührendes Kinodebüt. Der Film zeichnet einfühlsam das Leben der drei Frauen nach: ihre Ängste und die Unsicherheit ihres illegalen Status, aber auch die Konsequenz und die Zähigkeit, mit der sie die Widrigkeiten ihres Lebens bewältigen. Moschitz ergreift in seinem Film nicht Partei, doch er wirft „eine Menge Fragen über jene Umstände auf, die zu illegaler Einwanderung, persönlicher Entscheidungsfindung und institutionellen Verantwortlichkeiten führen" .

„Mama Illegal“ entführt uns in die Alltagsrealität von Menschen, die unter uns leben und doch „unsichtbar“ bleiben. Der Film macht zum Thema, worüber normalerweise geschwiegen wird. Wo meist Vorurteile und Klischees das Meinungsklima beherrschen, zeigt dieser Film ein Stück authentischer Realität – und überlässt es den Zuschauern, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Ed Moschitz
Geboren 1968 in Judenburg, Steiermark, begann er seine journalistische Karriere noch während des Studiums 1994 mit ersten freien Arbeiten für Südwind Magazin, Falter und Presse.
Seit 1996 beim ORF, zunächst als Redakteur bei FM4, bald darauf im Kultursender Ö1. 1998 Wechsel zum Fernsehen in die Redaktion von „Am Schauplatz“, seither Reporter, Redakteur und Gestalter von inzwischen 100 Sendungen. Eine dieser Reportagen, „Dorf ohne Mutter“, ließ Ed Moschitz nicht mehr los. Seit 2004 besuchte er die in dieser Sendung portraitierten Frauen immer wieder, nun kommt das Ergebnis dieser jahrelangen journalistischen Beziehung als Dokumentarfilm „Mama Illegal“ ins Kino. Ed Moschitz, seit 2005 zudem Universitätslektor für „Fernsehreportage“ am Masterstudienlehrgang für Qualitätsjournalismus an der Universität Krems, ist Vater zweier Kinder und lebt in Wien.

Produktion: Golden Girls Filmproduktion & Filmservices, Autor, Drehbuch, Regie: Ed Moschitz. Produzenten: Arash T. Riahi & Michael Seeber. Mit Unterstützung von ÖFI, ORF Film- Fernsehabkommen, FFW, Land Steiermark Kultur
     
Informationen: http://www.mamaillegal.com    
     
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