Wichtige Oö. Positionen bei EU-Kommissaren Oettinger, Hahn und Hedegaard
deponiert
Linz (lk) - Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer hat den zweitägigen Ausschuss der Regionen
(AdR) in Brüssel zum Anlass genommen, wichtige oberösterreichische Anliegen bei den EU-Kommissaren für
Energie, Regionales und Klimaschutz Günther Oettinger, Johannes Hahn und Connie Hedegaard zu deponieren. „Nach
dem Gespräch mit Günther Oettinger bin ich beruhigter und weiß, dass Brüssel auf dem richtigen
Weg ist, was die Beibehaltung des CO2-Reduktionsziels von 20 Prozent für Betriebsemissionen betrifft“, so
LH Dr. Josef Pühringer in Brüssel. „Eine Erhöhung des CO2-Reduktionsziels auf etwa 25 oder sogar
30 Prozent würde eine Standortgefährdung unserer energieintensiven Unternehmen bedeuten und somit
in Folge womöglich einen Verlust von wichtigen Arbeitsplätzen.“ Die Frage der CO2-Reduktion könne
nur weltweit gelöst werden, wie auch Oettinger selbst bekräftigte. „Es ist kontraproduktiv, wenn wir
die Industrie aus Europa vertreiben - und die Betriebe in anderen Ländern ihre Emissionen ohne Beschränkungen
in die Atmosphäre blasen können. Es ist gut, dass Europa wieder mehrheitlich auf dem 20-Prozent-Kurs
ist“, begrüßt Pühringer die Zusicherung von EU-Kommissar Oettinger.
Auch die Atomenergie war Thema. LH Pühringer betonte einmal mehr, dass Oberösterreich und Österreich
weiter ihren klaren Anti-Atomkurs fahren werden: „Europa kann - was ich sehr bedauere - sich beim Thema Atomenergie
nur am Weg der nuklearen Sicherheit einbringen. Oettinger hat aber zugesichert, dass die AKW-Stresstests ihren
Namen verdienen werden und mit voller Konsequenz und der nötigen Strenge durchgeführt werden“, begrüßt
Pühringer diese klare Ansage.
Mit EU-Regionalkommissar Johannes Hahn wurden die Rahmenbedingungen der EU-Regionalförderungen für die
neue Periode ab 2014 besprochen. Hahn habe zugesichert, dass auch wirtschaftlich erfolgreiche Länder wie Oberösterreich
künftig Regionalförderungen bekommen würden.
„Ich bestehe darauf, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht bestraft wird. Erneuerbare Energie, Bildung, Forschung
und Investitionen im ländlichen Raum sollen auch die künftigen Schwerpunkte sein. Uns ist wichtig, dass
wir im Grenzgebiet Mühlviertel-Südböhmen nicht mehr als 15 Prozent Förderunterschied haben
- sonst kommt es zu Abwanderungen. Bereits jetzt sind von den 444 oö. Gemeinden rund 200 Abwanderungsgemeinden.
Deshalb haben EU-Projekte vor allem im ländlichen Raum für uns auch so hohe Bedeutung“, informierte Pühringer
Hahn.
Zur Debatte rund um die Zukunft Europas merkte LH Pühringer an: „Wir brauchen in der Zukunftsdebatte keinen
Populismus. Genauso wenig kann aber der europäische Superstaat unser Ziel sein. Als überzeugter Europäer
spreche ich mich dagegen aus, dass Staaten ihre Souveränität verlieren. Es geht viel mehr darum, dass
die EU jene Möglichkeiten bekommt, in undisziplinierte nationale Haushaltspolitik einzugreifen. Jene, die
die Budgetdisziplin nicht einhalten, müssen wirksam wieder auf den Weg der Tugend zurückgeführt
werden“, so LH Pühringer.
„Wir haben unsere Positionen erneut effizient dargelegt und untermauert. Unsere Interessen sind und bleiben in
Brüssel gut vertreten“, so der Landeshauptmann abschließend. |