Bozen (lpa) - Den in Südtirol ansässigen Frauen und Männern aus Nicht-EU-Ländern und
deren Situation auf dem Arbeitsmarkt ist das aktuelle Arbeitsmarkt-News der Landesabteilung Arbeit gewidmet, rund
28.000 Personen hat die Arbeitsmarktbeobachtungsstelle unter die Lupe genommen.
"Auf dem Arbeitsmarkt", betont der für das Arbeitswesen zuständige Landesrat Roberto Bizzo,
"wird sich die Präsenz von in Italien geborenen Ausländern in fünf bis zehn Jahren verstärkt
bemerkbar machen." Einwanderer aus Marokko, dem ehemaligen Jugoslawien und Albanien sind als Erste nach Südtirol
gekommen und leben zunehmend schon in der zweiten Generation hier. Auffallend ist, dass 70 Prozent dieser Männer
und Frauen zwischen 18 und 64 Jahre alt sind, nur 3 Prozent sind älter als 65. Unter den Minderjährigen
sind rund zwei Drittel in Italien geboren, und ein Drittel ist zugewandert.
"Erstmals", erklärt der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn, "haben wir auch die
Berufe erhoben, die von den Nicht-EU-Bürgern ausgeübt werden." Über 95 Prozent der ansässigen
und in einem abhängigen Arbeitsverhältnis stehenden Nicht-EU-Arbeitnehmer verrichten demnach Arbeitertätigkeiten.
Unter den Frauen arbeiten über die Hälfte als Reinigungskraft, Hausangestellte oder Hauspflegekraft.
Unter den Männern ist hingegen eine größere Bandbreite feststellbar: Die Hauptberufe sind Koch,
Reinigungskräfte und Fahrer, wobei diese aber nur rund 25 Prozent aller Berufe der Männer ausmachen.
Unter diesen herrschen eher unqualifizierte Tätigkeiten vor, wie "allgemeiner Arbeiter" und "Hilfspersonal".
Nur fünf Prozent der ansässigen Nicht-EU-Bürger werden als Angestellte eingestuft, und im Gegensatz
zu den italienischen Staatsbürgern erhalten sie öfters nur befristete Arbeitsverträge. |