Mit Spenden der Boznerinnen und Bozner soll nach dem Erdbeben soll Kindergarten neu entstehen
Bozen (stadt) - Wer in den kommenden Wochen und Monaten Feste und Veranstaltungen in Bozen besucht,
wird in der Nähe der Kassa die Einladung finden, für den neuen Kindergarten von Medolla zu spenden, ein
konkretes Projekt, für welches bereits alle Pläne vorliegen. In enger Zusammenarbeit mit den Vereinen
der Stadt will Bozen die 6.350-Einwohner Gemeinde Medolla (Modena) unterstützen, die vom Erdbeben im Mai scher
getroffen wurde.
Am 18.07. waren der Bürgermeister von Medolla Filippo Molinari sowie dessen Stellvertreter Giuseppe Ganzerli
zu Gast im Bozner Rathaus und Bürgermeister Luigi Spagnolli und Sozialstadtrat Mauro Randi stellten das Projekt
den Medien vor.
"Das ist wirkliche, konkrete Städtepartnerschaft", sagte Spagnolli, "bei der es um Konkretes
geht". Stadtrat Randi erläuterte, dass die Wahl auf Mdeolla gefallen sei, "weil wir direkte Kontekte
zu dieser vom Erdbeben schwer getroffenen Gemeinde haben".
Der Großteil der Produktionsgebäude sei zerstört, erläuterte Medollas Bürgermeister Molinari,
"die Gebäude der Gemeinde sind in Mitleidenschaft gezogen, viele Menschen leben in Zelten. Jetzt widmen
wir uns mit voller Kraft dem Wiederaufbau, einer schwierigen Phase, weil sehr Vieles zu berücksichtigen ist".
Molinari dankte der Stadt Bozen für die Initiative. Was ihn besonders freue, sei, dass auch öffentliche
Verwaltungen einen Weg gefunden haben, sich zu unterstützen. Die Stadt Bozen kann nämlich laut Statut
nicht direkt einen Beitrag an eine andere Gemeinde geben. Daher die Initiative, die sich über die Vereine
direkt an die BürgerInnen wendet.
"Mit dem Kindergarten haben wir ein ganz konkretes Projekt, das die BürgerInnen unterstützen können",
betonte Stadtrat Randi. Das sei nachvollziehbar und nachverfolgbar. Die Stadt Bozen werde selbstverständlich
über den Fortgang der Arbeiten berichten.
Der neue Kindergarten soll in Modulen gebaut werden, erläuterte Vizebürgermeister Ganzerli, "was
bedeutet, dass wir bauen können, so lange Geld da ist. Unser Ziel ist es, den Kindergarten bis Dezember eröffnen
zu können."
Dass das Projekt jetzt schon vorliegt, hat mit der Vorgeschichte des Kindergartens zu tun. In Medolla gibt es für
die rund 200 Kinder im Kindergartenalter zwei Einrichtungen, den öffentlichen und einen konventionierten Kindergarten.
Der öffentliche Kindergarten war bereits vor dem Erdbeben renovierungsbedürftig; ein Projekt lag bereits
vor. Nun sei der Kindergarten nicht mehr nutzbar, umso dringender die Umsetzung des Projekts. "Dass wir gerade
mit einer Einrichtung für unsere Kleinsten mit dem Wiederaufbau beginnen, hat auch Symbolwert", so Bürgermeister
Molinari. |