Burgstaller eröffnet Sonderausstellung "Bionik - Natur inspiriert Technik" im Haus
der Natur: Vielfalt der Natur schützen
Salzburg (lk) - Ein Oberschenkelknochen war Vorbild für den Bau des Eiffelturms, der Bau von
Präriehunden war Anleitung zum Bau von Belüftungssystemen, der Nachbau des Felles des Eisbären galt
als transparente Wärmedämmung: Im Laufe der Evolution hat die Natur eine große Menge an außergewöhnlichen
Strukturen hervorgebracht, die sich der Mensch immer mehr zu Nutze macht.
"In der Natur, in den Pflanzen und Tieren steckt riesiges Potenzial, um die Technik effizienter und umweltschonender
und uns Menschen das Leben angenehmer zu gestalten", so Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller bei der Eröffnung
der Sonderschau "Bionik – Natur inspiriert Technik" im Haus der Natur am 17.07. "Nicht zuletzt deshalb
gilt es, unsere Natur zu schützen und ihre Artenvielfalt zu erhalten", so Burgstaller weiter. Das Haus
der Natur leiste mit dieser Sonderausstellung einen weiteren wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung, so Burgstaller,
die sich an dieser Stelle bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses der Natur für die Umsetzung
der Sonderausstellung bedankte.
Bionik bedeutet die Entschlüsselung von Erfindungen der Natur und ihre Umsetzung, Adaptierung und Weiterentwicklung
in der Technik. Bionik ist eine Wissenschaft, die gerade von der interdisziplinären Zusammenarbeit lebt: Naturwissenschafter
und Geisteswissenschafter arbeiten hier eng zusammen und erzielen dabei herausragende Leistungen. Abgeschaut und
nachgebaut aus der Natur wurde so beispielsweise der Klettverschluss: Als Vorbild dazu diente die Klette mit ihren
winzigen elastischen Häkchen, oder das Klebeband, wobei hier die Füße der Geckos als Vorbild dienten.
Ein Hersteller für Schwimmanzüge hat ein Material entwickelt, das sich an den Rillen der Haihaut orientiert
– damit gleiten die Schwimmer leichter durchs Wasser. Michael Phelps holte sich mit einem solchen Hightech-Schwimmanzug
bei den Olympischen Spielen 2004 acht Goldmedaillen.
Der Begriff Bionik wurde erstmals 1960 vom Amerikaner Jack Steele geprägt, doch bereits viele Jahrhunderte
zuvor hatte der Mensch begonnen, sich am Vorbild der Natur zu orientieren und daraus Ideen für technische
Neuerungen zu entwickeln.
In der Sonderausstellung "Bionik - Natur inspiriert Technik" kann man ab morgen, Mittwoch, 18. Juli,
die spannendsten Patente der Natur näher erforschen. "Und diese faszinierenden Einblicke in die Welt
der Bionik bestätigen eindrucksvoll: Die Natur ist und bleibt der beste Lehrmeister", so Burgstaller.
Eine halbe Million Menschen besucht pro Jahr das Haus der Natur
Das Haus der Natur in Salzburg wurde 1924 vom Zoologen Prof. Eduard Paul Tratz (1888 bis 1977) gegründet.
Er leitete das Haus bis 1976. Danach war Prof. Eberhard Stüber für 33 Jahre Direktor des Hauses. Im Juli
2009 übernahm Dr. Norbert Winding die Leitung. Das Haus der Natur bietet den Besucherinnen und Besuchern in
mehr als 80 Schauräumen Ausstellungen über verschiedene Bereiche der Natur, unter anderem ein Aquarium
mit mehr als vierzig Schaubecken. Nach der Generalsanierung und der Neueinrichtung eines Science Centers im ehemaligen
Carolino Augusteum wurde das Museum im Juni 2009 wiedereröffnet. 1993 wurden 294.257 Besucherinnen und Besucher
gezählt. 2010 waren es mehr als 500.000.
Das Haus der Natur ist Sitz mehrerer naturwissenschaftlicher Arbeitsgemeinschaften – und zwar für Entomologie,
Herpetologie, Ornithologie, Mineralogie und Paläontologie, Botanik und Astronomie. |