Bozen (lpa) - Schritt für Schritt übernimmt das Land Immobilien, die die Eisenbahn-Verwaltung
in Südtirol nicht mehr nutzt. Am 27.07. etwa hat Landeshauptmann Luis Durnwalder einen Vertrag unterzeichnet,
mit dem Flächen im Ausmaß von rund 6,6 Hektar und im Wert von fast 9,5 Millionen Euro ans Land übergehen.
Damit "bezahlt" RFI einen Teil jener Arbeiten an Südtiroler Bahnhöfen, die das Land übernommen
hat.
Das Modell, nach dem der Tauschhandel zwischen dem Land und dem italienischen Schienennetzbetreiber RFI abläuft,
ist ein ähnliches wie beim Deal zwischen Land und Heer: Das Land übernimmt notwendige Bau- und Sanierungsarbeiten
in Südtirol, die staatliche Institution tritt im Gegenzug Immobilien im selben Wert ans Land ab. Im Falle
des RFI-Tauschhandels heißt dies konkret: Im Auftrag und auf Kosten des Landes wurden eine ganze Reihe von
Arbeiten an Südtirols Bahnlinien (etwa zum Ausbau der Pusterer Linie) und Bahnhöfen durchgeführt.
"Die Bahnlinien im Land entsprachen leider nicht mehr modernen Standards und auch die Bahnhöfe waren
weiß Gott kein Aushängeschild unseres Landes", so der Landeshauptmann. Sie hätten dringend
saniert und modernisiert werden müssen. "So können unsere Bahnnutzer auf mehr Komfort zurückgreifen
und auch der erste Kontakt der Urlauber mit Südtirol fällt so positiv aus", erklärt Durnwalder.
Nachdem die Landesregierung ihren Teil des Deals erfüllt hat, ist nun RFI an der Reihe, die Arbeiten abzugelten.
"Mit dem heutigen Vertrag übernehmen wir Immobilien, die zwei von vier Tranchen unseres Tauschhandels
abdecken, an den Tranchen drei und vier wird gearbeitet", so der Landeshauptmann. Insgesamt gehen nach der
Unterschrift Flächen im Ausmaß von 66.254 Quadratmeter in den Besitz des Landes über. Ihr Wert
wurde auf 9,48 Millionen Euro geschätzt.
Vom Übergang betroffen sind acht Gemeinden, wobei die Gemeinde Kiens die Liste mit über zwei Hektar (allesamt
in Ehrenburg, darunter auch eine ehemalige Lagerhalle der Eisenbahn) anführt. Es folgen die Gemeinden Bozen,
wo fast 1,7 Hektar in Zwölfmalgreien übernommen werden, Natz-Schabs mit 1,3 Hektar (alle in Aicha samt
dem dortigen Bahnhof), Meran (8700 Quadratmeter in Untermais), Toblach (ca. 4300 Quadratmeter), Niederdorf (1900
Quadratmeter) und Ritten (ca. 1200 Quadratmeter). Das Schlusslicht bildet Laas, wo das Land 350 Quadratmeter Fläche
erhält.
"Wir wissen, dass bebaubare Flächen in Südtirol Mangelware sind, weshalb die nun übernommenen
für uns umso wertvoller sind", so Durnwalder. Zufrieden ist auch der Betreiber des Schienennetzes RFI,
der durch Giorgio Botti vertreten wurde: "Dank unserer Vereinbarung", so Botti, "konnten und können
wir wichtige Anpassungsarbeiten an unseren Linien durchführen, die Bahnhöfe modernisieren und nicht mehr
gebrauchte Flächen der Allgemeinheit zukommen lassen." |