Weiterhin große öffentliche Unterstützung für Strategie Europa 2020
Brüssel (ec.europe) - Laut Standard-Eurobarometer vom Frühjahr 2012, der zweimal im Jahr
von der Europäischen Kommission durchgeführten Meinungsumfrage, stoßen die Initiativen der EU für
Wachstum, Stabilität und Beschäftigung bei den Europäern auf breite Unterstützung. Nach dem
„Europäischen Semester“ liegt der Ball jetzt in der zweiten Jahreshälfte im Feld der Mitgliedstaaten.
Sie müssen die Arbeitsmärkte modernisieren, um Arbeitsplätze zu schaffen, und Arme sowie sozial
Ausgegrenzte unterstützen – das sind die wichtigsten Prioritäten in der öffentlichen Meinung der
EU-Bürger. Die jüngste Umfrage macht auch deutlich, dass die von der EU vereinbarten vorrangigen Ziele
– wie eine Arbeitsplatzgarantie für drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung – den Europäern
zufolge die Richtigen sind (s. Anlage). Die Meinungen zur Strategie 2020, d.h. der Wachstumsstrategie der EU, insbesondere
zum Umfang der Initiativen und zu den Zielvorstellungen, sind ermutigend. Insgesamt sind 40 % der Europäer
(+ 2 Prozentpunkte) der Ansicht, dass die EU auf dem richtigen Weg ist, um aus der Krise zu kommen und sich neuen
globalen Herausforderungen zu stellen.
Trotz signifikanter Unterschiede zwischen einzelnen Ländern gibt es Anzeichen dafür, dass die Europäer
allmählich weniger pessimistisch eingestellt sind, denn mehr Menschen glauben, dass der Tiefpunkt der Krise
hinter uns liegt. 30 % der Europäer sind der Ansicht, dass der Höhepunkt der Auswirkungen der Krise auf
dem Arbeitsmarkt bereits erreicht ist (+ 7 Prozentpunkte seit der letzten Umfrage im Herbst 2011).
Mehr als acht von zehn Europäern glauben, dass die Mitgliedstaaten der EU infolge der Krise enger zusammenarbeiten
sollten, und über die Hälfte vertraut darauf, dass die EU langfristig gestärkt aus der Krise hervorgeht.
Wie in früheren Umfragen fallen die Antworten zur Lage der nationalen Wirtschaft je nach Mitgliedstaat sehr
unterschiedlich aus. Während über drei Viertel der Befragten in Schweden, Luxemburg und Deutschland die
Wirtschaftslage für gut halten, teilen weniger als 5 % der Befragten in Irland, Portugal, Spanien und Griechenland
diese Auffassung. In den letzten sechs Monaten blieb der Anteil derjenigen, die die derzeitige Wirtschaftslage
in ihrem Land für gut halten, mit 27 % (d.h. -1 %) und derjenigen, die sie für schlecht halten, mit 71
% (unverändert) insgesamt stabil.
Die Bürger sehen die EU neben den nationalen Regierungen weiterhin als wirksamsten Motor, um die Folgen der
Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Die Eurobarometer-Umfrage zeigt die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede in
der öffentlichen Meinung der Bürger der EU-Mitgliedstaaten bei den Hauptproblemen auf (Arbeitslosigkeit,
Inflation und Wirtschaftslage).
Hintergrund
Die Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr 2012 wurde zwischen dem 12. und dem 27. Mai 2012 in persönlichen
Gesprächen durchgeführt. Insgesamt wurden in den 27 EU-Mitgliedstaaten und in den Beitrittsländern
32 728 Personen befragt.
Der Bericht mit den ersten Ergebnissen wird heute veröffentlicht. Er enthält die Wahrnehmung der derzeitigen
Wirtschaftslage durch die Europäer und deren Zukunftssorgen sowie ihre Meinungen zur Krise und zur Strategie
Europa 2020. Ferner werden Trendergebnisse zu den EU-Organen und Daten zu Fragen zur Bürgerschaft veröffentlicht.
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