Berger trifft burgenländischen Amtskollegen
Bozen (lpa) - Die Südtiroler Dachmarke als Vorbild für das Burgenland? Bei einem Südtirolbesuch
hat sich eine von Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld angeführte Delegation aus dem Burgenland einen Überblick
über Entstehung und Anwendung der Dachmarke verschafft, Amtskollege Hans Berger hat das nötige Hintergrundwissen
beigesteuert.
Seit Jahren schon setzt man in der Landesregierung auf eine möglichst enge Verzahnung der einzelnen Wirtschaftssektoren,
die Dachmarke war in diesem Zusammenhang ein Meilenstein. "Als wir ihn gesetzt haben, haben wir vor allem
im Land viel Kritik einstecken müssen, mittlerweile sind aber wohl die meisten davon überzeugt worden,
wie gut die Dachmarke funktioniert und welchen Mehrwert sie uns bringt", so Landesrat Berger. Diese Überzeugung
hat sich indes nicht nur in Südtirol durchgesetzt, die Dachmarke hat mittlerweile auch Vorbildfunktion außerhalb
des Landes, wie der Besuch der burgenländischen Delegation zeigt. "Die Burgenländer sind wie wir
überzeugt, dass regionale Produkte mit Herkunftsgarantie immer stärker nachgefragt werden, das ganze
Potential aber nur durch eine möglichst einheitliche Vermarktung ausgeschöpft werden kann", so Berger,
der seinem Amtskollegen Liegenfeld und dessen Experten über Entstehung, Umsetzung und Anwendung der Dachmarke
informiert hat.
Von Liegenfeld selbst gab's Lob für Südtirols Weg: "Südtirol - hinter diesen Begriff verbergen
sich viele Eigenschaften: alpin, mediterran, Natur, Kultur und Tradition", so der burgenländische Landesrat
nach seinem Besuch. "Dadurch", so Liegenfeld, "wird Südtirol automatisch von einer geografischen
Bezeichnung zu einem Lebensgefühl; ein Umstand, der sich auf sämtliche Produkte der Marke Südtirol
überträgt." Dazu Berger: "Es freut uns natürlich, wenn unser Weg auch in anderen Ländern
Anerkennung findet, und zwar derart, dass man den selben Weg beschreiten will." Das bestätigt auch Bergers
Amtskollege: "Wir müssen", so Liegenfeld, "das Rad nicht neu erfinden, manches ist aus Südtirol
auf das Burgenland übertragbar."
Dabei ist der Austausch kein einseitiger, betont Landesrat Berger: "Wir brauchen nur an die Weinakademie Kaltern
denken, für die die Weinakademie Rust im Burgenland Pate steht", so Berger. Deren geistiger Vater sei
wiederum der ehemalige Landesrat Paul Rittsteuer, selbst Mitglied der Burgenländer Delegation auf Südtirolbesuch.
Entsprechend war beim Besuch auch der Wein ein wichtiges Thema. "Das Burgenland hat zwar ganz unterschiedliche
Voraussetzungen, etwa was die genossenschaftliche Organisation des Weinbaus betrifft, man hat aber auch dort wie
bei uns auf eine Qualitätsoffensive gesetzt und damit Erfolg gehabt", so der Landesrat. |