Berlakovich sichert Erhöhung der Sofortmaßnahmen für die Wildbach- und Lawinenverbauung
auf zwei Millionen Euro zu
Wien/St. Lorenzen (bmlfuw) - „Wir stocken die Mittel für die Wildbach- und Lawinenverbauung
von 1,5 Millionen auf 2 Millionen Euro auf“, sicherte Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich seines Besuches
gemeinsam mit Landesrat Johann Seitinger im steirischen Katastrophengebiet Sankt Lorenzen zu. Der Schutz der Menschen
und die Sicherung ihres Eigentumes habe oberste Priorität. Trotz wirksamer Schutzmaßnahmen ist die Region
schwer betroffen. Seit Mitte Juni sind rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung
in dieser Region pausenlos im Einsatz. „Was hier in St. Lorenzen passiert ist, ist ein Ereignis, das über
jede Bemessungsgrundlage geht. Ich bin davon überzeugt, dass das Ausmaß ohne die bereits gesetzten Maßnahmen
noch viel schlimmer gewesen wäre und dass die Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung noch gravierendere
Zerstörungen verhinderten“, unterstrich Berlakovich.
Einsatzkräfte rund um die Uhr im Einsatz
Derzeit werden Aufräumarbeiten vorgenommen und die Folgemaßnahmen geplant. Rund 400 Soldatinnen und
Soldaten des Österreichischen Bundesheeres sind im Einsatz. „Die aktuelle Situation zeigt, welche wertvolle
Arbeit das Bundesheer für die österreichische Bevölkerung leistet. Auch die Mitglieder der örtlichen
Freiwilligen Feuerwehr leisteten tatkräftige Unterstützung“, betonten Berlakovich und Seitinger.
„Absolute Priorität hat für die Betroffenen die umgehende Beseitigung der aufgetretenen Schäden.
Sowohl an der baulichen Infrastruktur im Ort als auch an den Flächen um den Ort sind massive Schäden
zu beklagen“, erklärte Seitinger.
Verbauungen in Österreich
Insgesamt wurde im Bezirk Liezen, in dem sich das Katastrophengebiet befindet, seit den 50er Jahren über 32
Millionen Euro in Schutzmaßnahmen investiert. Der Triebenbach etwa ist einer der bestverbauten Bäche
in Österreich. Die Bundesregierung hat nun zugesagt, den Katastrophenfonds, falls notwendig, aufzustocken.
Während des Besuchs forderte Berlakovich erneut ein ausnahmsloses Bauverbot in rote Gefahrenzonen: „Die roten
Zonen sind aufgrund der hohen Gefährdung von der Bebauung freizuhalten. Das Risiko ist zu groß. Ein
Bauverbot muss auch in der Praxis umgesetzt werden und nicht dem Baudruck nachgegeben werden. Die Sicherheit der
Menschen hat klaren Vorrang vor allen anderen Interessen.“
In der Obersteiermark laufen aktuell ua. große Wildbachverbauungsprojekte zum Schutz der Ortszentren von
Admont (Lichtmessbach: € 5,3 Mio.) und Kalwang (Teichenbach: 13 Mio.). Hinter all diesen Maßnahmen stehen
die Dienststellen der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), eine Organisation des Lebensministeriums, die unter
anderem für die Planung und Durchführung der Schutzmaßnahmen, die Erstellung von Gefahrenzonenplänen
und die Beratung und Sachverständigenleistung bezüglich der alpinen Naturgefahren zuständig ist.
Aktuell werden für 12.300 Wildbäche und knapp 6100 Lawinen in Österreich in den 27 Gebietsbauleitungen
der WLV von ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Jahr 55 Gefahrenzonenpläne erstellt, ca. 120 Projekte
im Gesamtausmaß € 120 Mio. ausgearbeitet und Schutzmaßnahmen um € 120 Mio. auf 850 Baufeldern durch
den eigenen Baubetrieb und private Unternehmungen durchgeführt. Nach einer Studie des WIFO bestehen in Österreich
Wildbach- und Lawinenschutzbauwerke im Gesamtwert von € 5,8 Mrd. |