Die Gesundheit in Zeiten der Sparpolitik    

erstellt am
24. 07. 12

Experten aus Politik und Gesundheitswesen diskutieren Anfang Oktober beim 15. European Health Forum Gastein
Salzburg (lk) - "Die Krise als Chance? Gesundheit in Zeiten der Sparpolitik" lautet das Thema des diesjährigen – inzwischen 15. Europäischen Gesundheitsforums Gastein (EHFG), das vom 3. bis 6. Oktober in Bad Hofgastein stattfinden wird.

Das Thema im Jubiläumsjahr 2012 könnte aktueller nicht sein. Nach Jahrzehnten der Hochkonjunktur bedroht die anhaltende Finanzkrise viele Lebensbereiche der Europäerinnen und Europäer – gerade das Gesundheitswesen ist ein besonders von Sparmaßnahmen betroffener Bereich. Immerhin zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der Europäischen Union gehen auf das Konto des Gesundheitssektors, der sich auch jetzt als einer der wenigen Jobmotoren erweist. Manche Experten befürchten, dass die griechische Krise Vorgeschmack darauf gibt, was anderen EU-Staaten noch bevorsteht. So ist beispielsweise während der sich kontinuierlich verschlechternden wirtschaftlichen Situation in den ersten sechs Monaten 2011 die Anzahl von Suizidfällen im Vergleich zum Jahr zuvor um 40 Prozent gestiegen, und eine wachsende Zahl der Menschen beschreibt sich selber als krank. Die Forscherinnen und Forscher der Universität Cambridge, die eine Studie dazu veröffentlicht haben, machen zu einem guten Teil die Budgetkürzungen im Gesundheits- und Sozialwesen für diese Entwicklung verantwortlich, darunter unter anderem auch die Sparmaßnahmen bei der Betreuung Suchtkranker, deren Zahl ebenfalls steigt.

Das EHFG ist die führende gesundheitspolitische Konferenz Europas. Das Hauptziel ist die Herstellung eines Rahmens zur Beratung und Entwicklung einer europäischen Gesundheitspolitik unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips. Bei den Teilnehmern handelt es sich um Entscheidungsträger aus den Bereichen Politik und Verwaltung auf EU-, nationaler und regionaler Ebene, Wirtschafts- und Industrievertreter, Vertreter von Versicherungen und Dienstleistungsanbieter sowie Experten und Forscher aus den Bereichen Gesundheitsversorgung und öffentliche Gesundheit. Auch für das diesjährige Forum werden wieder hochrangige Entscheidungsträger aus aller Welt erwartet, darunter zahlreiche Minister und Staatssekretäre sowie Mitglieder der EU-Kommission. Folgende Hauptredner haben bereits zugesagt: John Dalli (EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik), Alois Stöger (Minister für Gesundheit, Österreich), Zsuzsanna Jakab (Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO für Europa) und Martin McKee (Professor an der London School of Hygiene and Tropical Medicine).
     
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