5. Befragungswelle des Gesundheitsbarometers präsentiert
Eisenstadt (blms) - Das Institut für Strategieanalysen (ISA) hat im Auftrag des Burgenländischen
Gesundheitsfonds die fünfte Welle des Gesundheitsbarometers Burgenland durchgeführt. Ziel der telefonischen
Befragung war es, Basisdaten über die Einstellungen und Meinungen der burgenländischen Bevölkerung
ab 16 Jahren zur Gesundheitsversorgung im Bundesland zu erheben. 1.402 Personen wurden im Zeitraum vom 30. Mai
bis zum 20. Juni 2012 befragt. Die Befragung war auf drei Schwerpunkte ausgelegt: Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung,
Entwicklung der Gesundheitsversorgung und Reformen im Gesundheitsbereich.
Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung anhaltend hoch
87 Prozent der Befragten sind mit der Gesundheitsversorgung im Burgenland sehr oder eher zufrieden, davon
sind Personen unter 30 Jahren tendenziell noch zufriedener. BURGEF-Vorsitzender Dr. Peter Rezar: „Ich freue mich
sehr, dass die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem im Burgenland auch bei der fünften Befragung konstant
hoch ist. Neun von zehn Personen sind entweder sehr oder etwas zufrieden. Das ist sehr erfreulich und auch wichtig.“
Entwicklung der Gesundheitsversorgung
Die BurgenländerInnen sind auch sehr optimistisch, was die Zukunft betrifft: 44 Prozent rechnen mit
einer Fortführung der guten Situation, ein Viertel sieht sogar mögliche Verbesserungen auf sich zukommen
und nur ein weiteres Viertel glauben an Verschlechterungen, so die Studie.
Reformen im Gesundheitsbereich
Der Burgenländische Gesundheitsfonds nimmt die Aufgaben der Krankenanstaltenfinanzierung sowie erweiterte
Aufgaben, wie Fragen der Planung, Steuerung und Finanzierung des gesamten Gesundheitswesens, im Lande wahr. Es
ist auch die Aufgabe des BURGEF, Reformen oder Möglichkeiten der Kostendämpfung auszuloten. Das Burgenland
war in den vergangenen Jahren im Bereich der Ressourcenoptimierung beispielgebend. Durch gezielten und verantwortungsbewussten
Einsatz kostendämpfender Maßnahmen konnten im Jahr 2011 zehn Mio. Euro eingespart werden. Dadurch wurde
Spielraum für neue Leistungsausweitungen geschaffen – wie beispielsweise im Bereich der Orthopädie oder
HNO.
Kostendämpfende Maßnahmen wurden beispielsweise in folgenden Bereichen umgesetzt:
- Aufnahmestopp in den nicht medizinischen Bereichen
- Interdisziplinäre Tageskliniken in den Krankenanstalten in Kittsee, Güssing, Oberpullendorf und Oberwart
- Implementierung eines Zentrallabors
- Verbundlösungen
- Akutbettenreduktionen
- Interdisziplinäres Krankenhaus Güssing
- Zentrale Arzneimittelkommission
- Überleitungspflege
Die Studie erbrachte das Ergebnis, dass 60 Prozent der Befragten eine Ausgabenobergrenze im Gesundheitsbereich
ablehnen. Die gemeinsame Organisation des Gesundheitswesens und die gemeinsame Verwaltung des Budgets beurteilen
die Befragten hingegen positiv.
Die Möglichkeit für Ärzte, auch im Spital eine Praxis haben zu können, befürworten nur
rund 40 Prozent, während eine dortige Facharztpraxis von über 60 Prozent positiv bewertet wird. Vor allem
ältere Menschen und Frauen stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Hauptargumente gegen die Praxis im
Spital stellen die größere Distanz, die längeren Wartezeiten und der Wunsch, einen Arzt vor Ort
zu haben, dar.
Rezar: „Politik und Geschäftsführung müssen die Kostensteigerungen, die es im Gesundheitsbereich
gibt, ausloten. Das ist kein burgenländisches Phänomen, sondern ein österreichisches und internationales
Problem. Auf den BURGEF warten in Zukunft wichtige Aufgaben. Daher muss der Gesundheitsfonds finanziell gesund
sein, damit er handlungsfähig bleiben kann.“
|