Wien/Salzburg (bmi) - Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner traf am Rande der Salzburger Festspiele
am 04.08. mit ihrer italienischen Amtskollegin Anna Maria Cancellieri in Salzburg zusammen. Im Zentrum des Gesprächs
standen aktuelle Themen der gemeinsamen Zusammenarbeit wie Asyl und illegale Migration, Rückübernahme
und die gemeinsame Arbeit an einem Polizeikooperationsabkommen.
"Italien ist nicht nur aufgrund unserer Partnerschaft innerhalb der Europäischen Union ein wichtiger
Partner für Österreich. Auch unsere geografische Nähe und unsere enge bilaterale Kooperation machen
Italien zu einem unserer wichtigsten Nachbarn", sagte Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner nach dem Treffen
mit der italienischen Amtskollegin Anna Maria Cancellieri.
"Aber nicht nur auf Ministerebene pflegen wir einen regen Austausch: Gerade erst im Mai haben Expertengespräche
stattgefunden, um Möglichkeiten einer stärkeren Zusammenarbeit im Rückübernahmebereich auszuloten.
Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Kooperation im Bereich Fremdenpolizei und Grenzkontrolle künftig noch
intensivieren werden."
Die steigenden Asylantragszahlen in Österreich stehen im engen Zusammenhang mit der zunehmenden illegalen
Migration. Italien ist ein stark frequentiertes Transitland für illegale Migrantinnen und Migranten. Aktuelle
Zahlen belegen, dass 34 Prozent der aufgegriffenen Illegalen über Italien nach Österreich gekommen sind.
Vor allem afghanische, tunesische und nigerianische Staatsbürger werden über die Südroute nach Österreich
geschleppt. "Italien ist für uns ein Schlüsselpartner zur Bekämpfung der illegalen Migration
aus dem Süden. Wir müssen daher die Kooperation intensivieren und den Schleppern den Kampf ansagen",
sagte Mikl-Leitner. Schon jetzt finden regelmäßig Treffen auf Expertenebene zwischen den italienischen
und österreichischen Asyl- und Fremdenpolizeibehörden statt.
Seit Mai 2012 sind österreichische Beamte in italienische Adria-Fährhäfen entsendet, die Drehscheibe
für illegale Migrantinnen und Migranten sind. "Neben enger bilateraler Zusammenarbeit sind wir jedoch
auch mit einer gesamteuropäischen Antwort gefordert", erklärte die Innenministerin. "Die europäische
Roadmap zur Bekämpfung des illegalen Migrationsdrucks ist dabei wegweisend. Nicht zuletzt aufgrund unseres
starken österreichischen Engagements wurde sie von allen EU-Mitgliedstaaten angenommen und befindet sich nun
in Umsetzung."
Gegenwärtig laufen die Gespräche zum Abschluss eines Polizeikooperationsvertrags zwischen Österreich
und Italien auf Hochtouren. "Ein zeitgemäßer Polizeikooperationsvertrag wird die Zusammenarbeit
unserer Polizistinnen und Polizisten etwa im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung weiter vereinfachen.
Österreich und Italien haben als direkte Nachbarn viele Berührungspunkte im Bereich der öffentlichen
Sicherheit. Oft sind wir von denselben kriminellen Gruppen betroffen", sagte Mikl-Leitner. "Daher haben
wir heute vereinbart, bis Jahresende mit voller Kraft den Abschluss der Verhandlungen des Polizeikooperationsvertrags
voranzutreiben." |