Schulterschluss von Land und Vorarlberger Gemeinden für noch mehr gemeindeübergreifende
Zusammenarbeit
Bregenz/Dornbirn (vlk) - Im Vorarlberger Gemeindehaus in Dornbirn hat Anfang dieses Jahres ein neu
eingerichtetes Kompetenzzentrum die Arbeit aufgenommen. Seine Aufgabe besteht darin, für Vorarlbergs Gemeindeverwaltungen
innovative Organisationsabläufe und Standards zu entwickeln und die Kommunen bei laufenden bzw. neuen Kooperationen
professionell zu unterstützen. Für Ausstattung und Betrieb des Zentrums werden vom Land fürs erste
Tätigkeitsjahr 36.000 Euro bereitgestellt, informiert Landeshauptmann Markus Wallner.
Weil die Aufgaben der Vorarlberger Gemeinden nicht weniger werden, der finanzielle Spielraum und die zur Verfügung
stehenden Ressourcen auf der anderen Seite aber stark begrenzt sind, ist es sinnvoll, in jenen Bereichen, wo dies
möglich ist, nach Kooperationsmöglichkeiten und neuen Formen der Zusammenarbeit zu suchen. In Vorarlberg
sind die Gemeinden sehr weit. Schon jetzt arbeiten die Kommunen in vielfältiger Weise eng zusammen, etwa in
den Bereichen Baurechts-, Finanz- oder Personalverwaltung. "Die vielen erfolgreichen Beispiele motivieren
zusätzlich, den Ausbau der Gemeindekooperationen weiter voranzutreiben", betont Landeshauptmann Wallner.
Voraussetzung sei, dass die überörtliche Zusammenarbeit auf einem Konsens der Gemeinden beruhe - unabhängig
davon, in welchem Bereich sie stattfindet. Wallner: "Gemeindeautonomie und Kooperation mit anderen Gemeinden
stehen in keinem Gegensatz". Dementsprechend breit verankert sei auch die Bereitschaft der Vorarlberger Kommunen
zur Zusammenarbeit.
Neues Kompetenzzentrum
Deutlich sichtbar wird diese Bereitschaft beim Blick auf das neue Kompetenzzentrum, das die Gemeinden in Abstimmung
mit dem Vorarlberger Gemeindeverband bei der Gemeindeinformatik GmbH im Vorarlberger Gemeindehaus in Dornbirn eingerichtet
haben. In einem ersten Schritt wird es die Aufbau- und Ablauforganisation in den Kommunen erheben und dokumentieren.
In weiterer Folge geht es darum, die Abläufe effizienter zu gestalten und organisatorische Standards für
die Gemeindeverwaltungen festzulegen. Diese Standards sollen danach in den Organisationen systematisch umgesetzt
werden. Darunter fallen auch bestehende bzw. neu zu entwickelnde Softwareprodukte, erklärt der Präsident
des Vorarlberger Gemeindeverbandes, Harald Sonderegger: "Zudem wird sich das Kompetenzzentrum engagiert und
aktiv bei bestehenden und neu zu errichtenden Gemeindekooperationen einbringen". Gemeinden, die ihre Zusammenarbeit
in einem bestimmten Bereich verstärken wollen, werden den Vorteil haben, dass sie auf die Erfahrungen von
bereits laufenden und vom Kompetenzzentrum betreuten Kooperationen zurückgreifen können.
Das Kompetenzzentrum wird seine Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, dem Gemeindeverband, den interkommunal
tätigen Organisationen, den gemeindenahen Institutionen und dem Land wahrnehmen.
"Alle 96 Vorarlberger Gemeinden profitieren"
Erfreulich wertet der Landeshauptmann den Umstand, dass vom neuen Kompetenzzentrum alle 96 Vorarlberger Gemeinden
und alle bestehenden bzw. neu von Gemeinden ins Leben gerufenen Kooperationen profitieren werden. "Das Bündeln
der Kräfte bringt einen gemeinsamen Vorteil, weil die Herausforderungen nicht einzeln, sondern im Verbund
gelöst und Synergien genutzt werden können", betont Wallner. Durch Freiwerden von Kapazitäten
ließen sich andere Aufgaben noch effizienter erledigen. Mit einem Mehr an Effizienz ist auch eine Steigerung
der Qualität der kommunalen Leistungen verknüpft, was durch optimale Serviceleistung wiederum den Menschen
vor Ort zugute kommt, betonen Gemeindeverbandspräsident Sonderegger und Landeshauptmann Wallner unisono. Auch
deshalb hat das Land in Aussicht gestellt, die Arbeit des Kompetenzzentrums bis Ende 2016 mit 113.000 Euro zu fördern.
Das Land werde weiterhin ein starker und verlässlicher Partner der Gemeinden in Vorarlberg bleiben, verspricht
Wallner. |