"Wien 1900"   

erstellt am
13. 08. 12

MAK gestaltet neue Schauräume zu "Wien 1900 (Wiener Kunstgewerbe 1890-1938)" – Pae White entwickelt künstlerisches Gesamtkonzept und Einzelausstellung
Wien (mak) - Am 20.11. eröffnet das MAK drei grundlegend neu konzipierte Schauräume, die der Entwicklung des Wiener Kunstgewerbes zwischen 1890 und 1938 gewidmet sind. Angelehnt an die bisherige Praxis des MAK, der Gestaltung dieser Säle ein künstlerisches Gesamtkonzept zu Grunde zu legen, wurde die kalifornische Künstlerin Pae White mit dem Entwurf einer künstlerischen Intervention betraut.

Im Zuge der Neupositionierung des Hauses durch MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein bildet die Neugestaltung dieses zentralen Museumsbereichs, die als einer der Höhepunkte im Rahmen der VIENNA ART WEEK 2012 eröffnet wird, den Auftakt zur sukzessiven Erneuerung der permanenten, seit 1993 unveränderten Schausammlung des MAK. Positioniert in den bisherigen Schausälen "Wiener Werkstätte", "Jugendstil Art Déco" und "20./21. Jahrhundert Architektur" zielt die Neuaufstellung darauf ab, das MAK als internationales Kompetenzzentrum der Wiener Moderne zu verankern.

Kuratorisch werden neue Maßstäbe der Kontextualisierung gesetzt. Christian Witt-Dörring, der mit der inhaltlichen Konzeption betraut wurde und diese in Zusammenarbeit mit den KustodInnen des MAK erarbeitet, verfolgt das erklärte Ziel, die Ausstellungsobjekte als Ausdruck eines sich stetig wandelnden Wertesystems in Erscheinung treten zu lassen und damit ihre Aktualität erfahrbar zu machen. Gegliedert in drei Kapitel begibt sich die Neuaufstellung, eingebettet in einen breiten zeitlichen Rahmen, auf eine historische Suche nach einem modernen Wiener Stil.

Parallel zum künstlerischen Gesamtkonzept für die Neuaufstellung Wien 1900 entwickelt Pae White (*1963, lebt und arbeitet in Los Angeles) eine raumgreifende Installation für die MAK-Schausammlung Gegenwartskunst. Im Rahmen von ORLLEGRO, ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Österreich, wird sie vieldeutige und prozessuale Aspekte der spartenübergreifenden MAK-Sammlung thematisieren. White konzentriert sich auf weniger bekannte Aspekte der Sammlung wie Spielzeug, Geschenkpapier, persönliche Briefe und Ephemera von ambivalentem Wert.

In ihrem vielfältigen Oeuvre nutzt Pae White Synergien zwischen bildender und angewandter Kunst, Architektur und Design. Indem sie die Wahrnehmung des Betrachters in die Entwicklung ihrer Skulpturen, Installationen und szenischen Raumlösungen einfließen lässt und alltägliche Gegenstände oder visuelle Reize durch subtile Verschiebungen überhöht, lässt sie Objekte mit Gebrauchswert scheinbar aus dem Gleichgewicht kippen und evoziert einen erweiterten Blick.

Ein besonderes Augenmerk legt sie auf Materialien, die in handwerklichen Verfahren hergestellt werden, sowie auf eine dynamische Entwicklung der Form. Große Gebilde breitet sie durch Erhöhung von Raumillusion und plastischer Wirkung in die Fläche aus, Bewegung und Dreidimensionalität erzielt sie durch abstrakte Linienelemente und farbige Schattierungen.

Zur Neuaufstellung der Schausäle und zu Pae White's ORLLEGRO erscheint ein MAK/ZINE.
     
Informationen: http://www.mak.at    
     
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