Wien (nöwpd) - Mehr als sieben Jahre nach seiner Entdeckung steht nun endgültig fest: Das Erdgasvorkommen,
das die OMV 2005 bei Strasshof im Marchfeld aufgespürt hatte, konnte die Erwartungen nicht erfüllen.
"Das Gasfeld Strasshof produziert jetzt noch ein wenig, aber viel wird nicht mehr kommen", erklärt
der für das Bohrgeschäft zuständige OMV-Vorstand Jaap Huijskes gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Dabei hatte der Energiekonzern alles unternommen, um dem Boden bei Strasshof den wertvollen Rohstoff abzuringen.
"Wir haben dort das volle Testprogramm gemacht, Proben und Simulationen durchgeführt. Aber nichts davon
hat funktioniert, das Gas kommt nicht raus", erklärt Huijskes. Daher habe man das Gasfeld Strasshof erneut
wertberichtigt, so dass es nun bis fast auf den Buchwert abgeschrieben sei.
Nach dem Erdgasfund Anfang 2005 hatte die OMV die Lagerstätte bei Strasshof noch auf ein Volumen von rund
vier Milliarden Kubikmetern geschätzt. Pro Tag wollte man mindestens 500.000, vielleicht sogar eine Million
Kubikmeter Erdgas fördern. Die letztlich vergeblichen Probebohrungen, die auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern
unternommen worden waren, hatten in eine Tiefe von mehr als 5.000 Metern gereicht.
Nichtsdestotrotz wird die OMV ihre weltweiten Explorationsaktivitäten verstärken und die Ausgaben dafür
deutlich erhöhen. Habe man bisher mit rund 300 Millionen Euro pro Jahr kalkuliert, "stellen wir jetzt
mittelfristig 600 Millionen bereit", kündigt OMV-Vorstandsvorsitzender Gerhard Roiss an. Im Rahmen seiner
Strategie "Profitables Wachstum" will der Energiekonzern 2014 in den europäischen Kernmärkten
Österreich und Rumänien konstant über 200.000 Fass Öläquivalent (boe) pro Tag fördern.
Im Vorjahr hatte die OMV im Weinviertel und im Wiener Becken 38.300 boe pro Tag aus dem Boden geholt. |