Bozen (lpa) - Auf dem Weg zurück in die Normalität befinden sich jene Gebiete im Wipptal, die
am Wochenende von schweren Unwettern heimgesucht worden sind. Die Infrastruktur ist zum Großteil wiederhergestellt
worden, vor allem in Pfitsch dauern aber die Aufräumarbeiten in Gebäuden und auf Wiesen an - auch mit
Hilfe von Feuerwehrleuten aus dem ganzen Land und 60 Soldaten.
Die Nacht auf den 07.08. ist im Unwettergebiet ruhig verlaufen. Die befürchteten Gewitter sind ausgeblieben,
nachdem die Gewitterfront südlich der betroffenen Gebiete durchgezogen ist. Deshalb mussten heute Vormittag
in der Bezirksleitstelle Sterzing keine Akutmaßnahmen koordiniert, sondern "nur" - wie in den letzten
und in den nächsten Tagen auch - die Prioritäten für die Instandsetzungs- und Aufräumarbeiten
abgesteckt werden. Betroffen sind davon vor allem die Ortschaften und Höfe in Pfitsch, wo es derzeit um die
Sicherung von Wohnhäusern und Hofstellen geht, bevor die Wiesen von Schlamm und Murmaterial befreit werden.
Das Gros der Arbeit übernehmen nach wie vor die Feuerwehren, allerdings haben jene des Bezirks nun Hilfe von
außen bekommen. So sind Feuerwehrleute aus dem ganzen Land angerückt, um die seit Samstagabend im Einsatz
stehenden Kameraden zu entlasten. Diesen hat Landeshauptmann Luis Durnwalder nch einmal auch im Namen der Landesregierung
für ihren Einsatz gedankt: "Die hervorragende Zusammenarbeit hat einmal mehr bewiesen, dass das in unserem
Land oft geübte Zusammenspiel zwischen allen Einsatz- und Hilfsorganisationen bestens funktioniert und im
Katastrophenfall den nötigen Schutz bietet", schreibt Durnwalder in einem Brief an die Feuerwehr-Spitzen
im Bezirk. In der Zwischenzeit hat auch das Militär seine Hilfszusage wahrgemacht: Derzeit sind 60 Mann in
zwei Gruppen vor allem in der Ortschaft Burgum im Einsatz, um dort Häuser vom Schlamm zu befreien.
Was das öffentliche Leben betrifft, so kehrt in den betroffenen Gebieten die Normalität wieder ein. Außer
der Pfitscherstraße, die noch etwa zwei Tage lang zeitweilig gesperrt wird, um die Räum- und Instandsetzungsarbeiten
schneller erledigen zu können, sind alle Straßen wieder offen. Gesperrt bleibt nach wie vor die Brennerbahnlinie
zwischen Sterzing und Brenner, allerdings hat dies wegen der Totalsperre nördlich des Brenners kaum Auswirkungen
auf den Reiseverkehr.
In der Zwischenzeit werden auch die Notunterkünfte abgebaut, die in der Nacht auf Sonntag für die Beherbergung
der Evakuierten gebraucht wurden. Gleichzeitig sind die Fachleute dabei, Areale in Pfitsch ausfindig zu machen,
auf denen Treibholz und Schutt zwischengelagert werden kann. |