Gemeinden können Pleitefirmen oft nicht mehr belangen   

erstellt am
20. 08. 12

Absdorf (nöwpd) - Schon lange drängt die NÖ Wirtschaftskammer darauf, dass die Gemeinden ihre Aufträge an Betriebe nicht nach dem Billigst-, sondern dem Bestbieterprinzip vergeben sollen, damit auch lokale und regionale Unternehmen zum Zug kommen können. Wie wichtig die Erfüllung dieser Forderung ist, unterstreicht Franz Dam, Bürgermeister von Absdorf im Tullnerfeld, in einem Interview mit dem Gemeinde-Fachmagazin "Kommunal" an einem plakativen Beispiel.

"Vor acht Jahren haben wir unsere Schule generalsaniert und um einige Klassen sowie einen Hort erweitert", berichtet Dam. "Damals wurde das Billigstbieter-Verfahren angewendet, worauf die Aufträge an Unternehmen gingen, die ihren Sitz Hunderte Kilometer entfernt hatten. Nach acht Jahren müssen wir jetzt an der Schule immense Baumängel und Bauschäden beheben, können die damals tätigen Firmen aber nicht zur Rechenschaft ziehen, weil keine von ihnen mehr existiert. Die sind alle in Konkurs gegangen", erklärt Dam.

Wäre schon dazumal bei der Auftragsvergabe das Bestbieterprinzip zur Anwendung gekommen, hätte man die darauf folgenden Fehlentwicklungen verhindern können, meint der Absdorfer Ortschef, denn: "Als Bürgermeister kenne ich ja meine Betriebe. Das sind meistens bewährte Unternehmen, die vor Ort oder in der Region beheimatet sind. Die können es sich gar nicht leisten, bei ihrer Arbeit einen Pfusch abzuliefern."
     
zurück