Bilanz der Linzer Verkehrsplanung seit 2010   

erstellt am
17. 08. 12

Um 15 Prozent weniger Unfälle mit Personenschaden in Linz
Linz (stadt) - In den vergangenen zweieinhalb Jahren standen vor allem der Ausbau und die Attraktivierung öffentlicher Verkehrsmittel, die kontinuierliche Verkehrsberuhigung in den Wohngebieten, die Ausweitung und Planung von Begegnungszonen sowie der Ausbau von Stadtstraßen im Mittelpunkt der städtischen Verkehrsplanung.

Besonders greifen bereits die jüngsten Maßnahmen zur Unfallvermeidung. In den vergangenen drei Jahren sind die Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Linz um mehr als 15 Prozent von knapp 1.300 auf rund 1.000 zurückgegangen. Besonders signifikant, nämlich um fast ein Fünftel, ging die Zahl der an Unfällen beteiligten FußgängerInnen zurück. 2008 waren es noch 253, 2010 insgesamt noch 207 und 2011 nur mehr 181, berichtet der Linzer Verkehrsreferent Vizebürgermeister Klaus Luger.

Dieser Erfolg wurde nicht zuletzt durch umfangreiche zusätzliche Schutzmaßnahmen in stark frequentierten Kreuzungsbereichen und durch die Einrichtung von Fahrbahnteilern, verbunden mit der Verminderung von Querungslängen für FußgängerInnen erreicht.

Einen neuen Akzent setzte die Linzer Verkehrsplanung auch durch ein Gesamtkonzept für Begegnungszonen, das der Linzer Gemeinderat heuer beschlossen hat – Linz sei damit die erste größere Stadt Österreichs, die über ein Gesamtkonzept für Begegnungszonen verfügt, verweist Verkehrsreferent Luger auf eine weitere Innovation seines Ressorts.
Start für Verkehrssicherheitsprogramm

Gestartet wird heuer nach längerer Vorlaufzeit auch ein über mehrere Jahre laufendes Verkehrssicherheitsprogramm, mit dem der Verkehr in Linz noch sicherer gemacht werden soll. Analog zum österreichischen Verkehrssicherheitsprogramm soll mit diesem Instrumentarium detailliert die Zukunft der Verkehrssicherheitsarbeit in der Stadt Linz bis 2020 definiert werden.

Mehr Verkehrssicherheit für FußgängerInnen
Kontinuierlich vorangetrieben wurden die Bemühungen der Stadt Linz zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei neuralgischen Kreuzungen durch Schutzwege und bessere Beleuchtung. Zur schwächsten Gruppe im Verkehrsgeschehen zählen eindeutig Kinder und ältere Personen. Sie sind die am häufigsten von Verkehrsunfällen betroffenen. „Hier werden weiterhin Prioritäten gesetzt“, unterstreicht Verkehrsreferent Vizebürgermeister Klaus Luger seine Intentionen.
Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 15 Prozent

Die jüngsten Maßnahmen der Stadtplanung zur Unfallvermeidung im städtischen Straßenverkehr machen sich auch bereits bezahlt. In den vergangenen drei Jahren sind die Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Linz um mehr als 15 Prozent von 1.265 auf 1.018 zurückgegangen. Ebenso konnten ein maßgebliches Sinken der Todesfälle und ein Rückgang der allgemein Verunglückten festgestellt werden. Besonders signifikant, nämlich um fast ein Fünftel, ging die Zahl der an Unfällen beteiligten FußgängerInnen zurück. 2008 waren es noch 253, 2010 insgesamt noch 207 und 2011 nur mehr 181.

Der rückläufige Trend setzte sich auch im Vorjahr akzentuiert fort: Im Jahr 2011 ereigneten sich in Linz 1.018 Unfälle mit Personenschaden. Das sind um 10 Prozent weniger als 2010. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen in Linz insgesamt Verunglückten ist ebenfalls gesunken: von 1.447 im Jahr 2010 auf 1.281 im Jahr 2011 (-11,5 Prozent).

Dieser Erfolg wurde nicht zuletzt durch umfangreiche zusätzliche Schutzmaßnahmen in stark frequentierten Kreuzungsbereichen und durch die Einrichtung von Fahrbahnteilern, verbunden mit der Verminderung von Querungslängen für FußgängerInnen erreicht.
Begegnungszonen und Verkehrsberuhigung in den Stadtteilen

Nach zweijähriger Planungsarbeit hat der Linzer Gemeinderat im Frühjahr 2012 auch die Einrichtung von insgesamt 27 Begegnungszonen an verschiedenen Standorten im Linzer Stadtgebiet beschlossen, die sowohl zu einer Entschleunigung des Verkehrs als auch zur allgemeinen Hebung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Linzer Stadtteilen beitragen werden.

Detailplanung für 2. Schienenachse, Ausbau des Öffentlichen Verkehrs als die Hauptaufgabe der Linzer Verkehrspolitik
Einen besonders wichtigen Punkt sieht Vizebürgermeister Klaus Luger in der Detailplanung für die 2. Schienenachse, verbunden mit dem vom Gemeinderat mehrheitlich befürworteten Neubau einer leistungsfähigen Donauquerung. Weiters konnte erreicht werden, dass die Westumfahrung tatsächlich gebaut wird, was in Folge eine Neuorganisation und Beruhigung der Verkehrsströme in innerstädtischen Bereichen ermöglichen wird. Ebenso waren und sind die laufenden Gestaltungsmaßnahmen im Bereich der südlichen Landstraße, verbunden mit einem Konzept für die Ausweitung von Begegnungszonen in den Stadtteilen, prägende Elemente der städtischen Verkehrsplanung.

Auf dem Gebiet des Öffentlichen Verkehrs wurde die Streckenführung für die 2. Schienenachse zwischen Mühlkreisbahnhof und Bulgariplatz mit einer Länge von 6,6 km mit 15 Haltestellen festgelegt. Damit soll künftig der Osten von Linz für die Straßenbahn erschlossen und eine wesentliche Ergänzung zu bestehenden Straßenbahnführung geschaffen werden. Weiters erfolgt heuer mit der Errichtung einer Begleitstraße der Startschuss für die geplante Verlängerung der Straßenbahn nach Pichling.

Verlängerung der Straßenbahn nach Traun und Pichling
Auch die Pläne für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 nach Traun sind nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des Teilstücks der Linie 3 nach Leonding weit fortgeschritten. Wie gut diese Straßenbahnverlängerung bei der Bevölkerung angenommen wird, beweist, dass die neue Linie jährlich von rund 2,4 Millionen Passagieren benützt wird. Die Gesamtpassagierfrequenz der LINZ AG wird damit heuer erstmals die 100 Millionen-Marke überschreiten.

Neugestaltung der südlichen Landstraße
Ebenfalls Gestalt angenommen haben die seit Ende 2009 auf vollen Touren laufenden Planungen für die Neugestaltung der südlichen Landstraße, die das Stadtbild der Innenstadt bis zur Fertigstellung des Linzer Musiktheaters im Jahr 2013 beträchtlich aufwerten wird. Zwischen Musiktheater und Bismarckstraße werden Verkehrsflächen geschaffen, die die BesucherInnen zum Flanieren und Kommunizieren einladen, aber ebenso den Interessen der Wirtschaft und der Geschäftsleute in diesem Bereich entgegenkommen. Fast die Hälfte der rund 16.500 Quadratmeter umfassenden neu zu pflasternden Flächen ist bereits fertig gestellt. Im Bereich der südlichen Landstraße wird eine Begegnungszone verwirklicht. Im Vorfeld der Neugestaltung der Landstraße waren bereits 2011 die Platzbereiche vor der Landesbibliothek und vor der Martin-Luther-Kirche neu gestaltet und adaptiert worden.
Ausbau des Radwegenetzes

Großer Stellenwert bei der städtischen Verkehrsplanung wurde auch auf den weiteren Ausbau des Radwegenetzes gelegt. Den RadfahrerInnen gehört jetzt bereits mit 141 Kilometern rund ein Viertel des städtischen Rad- und Wegenetzes. In den vergangenen drei Jahren wurden knapp zwei Kilometer an Radwegen neu errichtet und zahlreiche Radweglücken geschlossen. Für weitere sieben Kilometer finden derzeit konkrete Planungsarbeiten statt.
     
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