Betreutes Wohnen   

erstellt am
16. 08. 12

Neuer Anfang für wohnungslose Familien in Wien
Wien (rk) - Im Projekt "wohnbasis" leben bislang wohnungslose Familien in eigenen Wohnungen und werden dort mobil betreut, bis sie wieder selbstständig wohnen können. Am 16.08. wurde das Projekt im Beisein von Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely der Öffentlichkeit präsentiert. "Wohnungslosigkeit bedeutet für alle Betroffenen eine unglaublich schwierige Situation. Das gilt umso mehr, wenn ganze Familien mit Kindern ihre Wohnung verlieren. In diesen Fällen braucht es maßgeschneiderte gezielte Begleitung zurück in ein eigenständiges Familienleben", so Wehsely.

Für das Projekt "wohnbasis" hat "wieder wohnen" in ganz Wien einen Pool von fünfzig Gemeindewohnungen angemietet. Die Betreuung durch SozialarbeiterInnen findet in der jeweiligen Wohnung statt. Ziel ist die Übernahme des Hauptmietvertrags durch die Familie. Die dafür notwendigen Ressourcen werden von den SozialarbeiterInnen gemeinsam mit der Familie erarbeitet. "Die erste Wohnung konnte 2007 an eine Familie übergeben werden. Seitdem haben wir insgesamt achtzig Familien auf diese Weise einen Neuanfang in ihrer eigenen Wohnung ermöglicht", freut sich "wieder wohnen"-Geschäftsführerin Monika Wintersberger-Montorio.

Neben der "wohnbasis" und ähnlichen Angeboten für betreutes Wohnen in eigenen Wohnungen stehen in der Wiener Wohnungslosenhilfe Plätze in Übergangswohneinrichtungen für Familien und Mutter-Kind-Einrichtungen zur Verfügung. "Insgesamt wurden im Vorjahr 730 Familien betreut - Ziel der Betreuung ist immer, die Familie wieder zu einem selbstständigen Leben in einer eigenen Wohnung zu befähigen", erklärt Kurt Gutlederer, der im Fonds Soziales Wien für die Wiener Wohnungslosenhilfe zuständig ist. "Bei vielen Familien ist das sehr rasch möglich, andere benötigen zunächst eine bedarfsgerechte Unterstützung."

Das Konzept der "wohnbasis" ähnelt dem in den vereinigten Staaten entwickelten Ansatz Housing First, bei dem die eigene Wohnung mit mobiler Betreuung der Ausgangspunkt der Unterstützung ist. Die "wohnbasis" findet daher in jüngster Zeit auch im europäischen Ausland Beachtung: Im zweijährigen EU-Forschungsprojekt "Housing First Europe" vergleichen zehn europäische Städte ihre Erfahrungen bzgl. der Umsetzung des Housing First-Ansatzes. Wien ist mit der "wohnbasis" vertreten.
     
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