Projekt soll bis Ende des Jahres ausgearbeitet sein
Klagenfurt (stadt) - Die nächsten Schritte bei der Ausarbeitung einer effizienten und umweltschonenden
Klagenfurter Energielösung wurden am Nachmittag des 13.08. von Bürgermeister Christian Scheider, Stadträtin
Mag. Andrea Wulz und Stadtwerke- Vorstandsdirektor DI Romed Karré im Rathaus präsentiert.
Der Zeitplan nach Ablehnung des GDK durch den Umweltsenat ist knapp, 2015 muss ja das alte Klagenfurter Fernheizwerk
in seiner jetzigen Form vom Netz gehen.
Nun hat sich die Stadt Klagenfurt "für eine Energiewende breit aufgestellt", sagte Bürgermeister
Christian Scheider in einer Pressekonferenz Montag Nachmittag. Davor hatten er und die Stadtwerke-Vertreter alle
Rathausparteien und die Bürgerinitiativen über die nächsten Schritte informiert.
"Ein Miteinander alle konstruktiven Kräfte", will Bürgermeister Christian Scheider erreichen.
Deshalb gibt es auch einen Arbeitskreis mit dem Energieland Kärnten, dem "umweltbüro", der
städtischen Umweltabteilung und der Stadtplanung. "Wir wollen keine Gegnerschaften wie einst mit Ebenthal
mehr zulassen, sondern ein Miteinander für die beste Lösung", betonte Scheider, der allerdings auch
keinen Zweifel daran ließ, dass Verzögerungen durch Gegner, die einfach aus Prinzip alle Vorschläge
ablehnen, nicht geben wird.
Die Eckpunkte der neuen Energielösung sind bereits klar: 15 MW Grundlast und 70 MW Mittellast sollen vorwiegend
durch Biomasse abgedeckt werden. Dies wurde von den Stadtwerken europaweit ausgeschrieben.
"Wir haben nicht die Erfahrung mit Holz und Biomasse und das ist gerade auf diesem Sektor wichtig. Deshalb
sollen uns Private diese so erzeugten Fernwärme liefern", erklärte DI Karré bei der Pressekonferenz.
Um einen stabilen Preis für den Endverbraucher zu bekommen, wurde auch der Verbraucherpreisindex in die Ausschreibung
eingebaut.
Bis Mitte September rechnet man mit dem Vorliegen der Angebote, bis Ende des Jahres soll das gewählte Projekt
beschlossen sein. Das Auftragsvolumen liegt bei rund 100 Millionen Euro.
Für die Abdeckung der Spitzenlast mit einem Bedarf von rund 70 MW wird das alte Fernheizwerk auf Gas umgerüstet.
"Und es muss die Sicherheit bieten, sofort den Fernwärmebedarf der Stadt decken zu können, sollten
beim privaten Produzenten Störungen auftreten", so Karré.
25 Prozent der Klagenfurter Fernwärme werden übrigens schon jetzt durch ein privates Kraftwerk aus Biomasse
erzeugt. 40 Prozent der Klagenfurter Haushalte sind an die Fernwärme angeschlossen, rund 5.000 weitere können
ohne weiteren Ausbau des Netzes angeschlossen werden.
Mit dem Mix Biomasse und Gas für die Spitzentage will die Stadt auch die europäischen Klimaziele (bis
2020 -20 Prozent CO2-Ausstoß, bis 2050 -50 Prztent) erreichen.
Stadträtin Mag. Andrea Wulz unterstützt mit der Umweltabteilung die Energiewende der Stadt und den Ausbau
der Fernwärme: "Mit dem neuen, gerade erst genehmigten EU-Projekt Seap-Alps können wir wichtige
Daten und internationales Know how schon für die laufende Ausschreibung liefern". Bei Seap Alps geht
es um die Erstellung eines nachhaltigen Energieplanes.
Als Standort für das oder die neuen Biomasse-Kraftwerke (je nach Anbieterkonzept kann es sich um eines oder
mehrere handeln) bietet sich Industriegebiete im Osten der Stadt an. Genaueres kann erst nach Abgabe der Anbote
entschieden werden.
Für den Leiter der Klagenfurter Stadtplanung, DI Robert Piechl, sind die zentralen Punkte, dass keine Wohngebiete
in der Nähe sein dürfen (Verkehrsaufkommen bei Anlieferung) und dass für eine schnelle Abwicklung
die Widmung Bauland - Industriegebiet gegeben sein sollte, denn Umwidmungsverfahren würden längere Vorbereitungszeiten
benötigen. |