Zahlreiche Maßnahmen zum Schutz von Siedlungen und Infrastruktur nach Klima- und Bioschäden
durchgeführt
Salzburg (lk) - Sie heißen Uschi, Kyrill und Paula und haben im Salzburger Wald ihre teilweise
verheerenden Spuren hinterlassen. Aber nicht nur Stürme, Starkniederschläge, Hagel oder Schneebruch,
sondern auch Schadinsekten, Pilzkrankheiten, Schalenwild und Weidevieh haben dem Wald verstärkt zugesetzt
und dessen Schutzwirkung beeinträchtigt. Im laufenden EU-Förderprogramm 2007 bis 2013 ist die Schutzwaldsanierung
auch der Förderschwerpunkt. Auf 5.600 Hektar wurden Maßnahmen gesetzt, die mit insgesamt 11,01 Millionen
Euro Fördergeld von EU, Bund und Land Salzburg unterstützt wurden – davon auf 1.300 Hektar kleinflächige
Nutzungen zur Einleitung der Naturverjüngung, auf 2.300 Hektar Pflegemaßnahmen, auf 2.000 Hektar Aufforstungen
nach Katastrophenereignissen und Kulturpflegemaßnahmen sowie landesweit Forstschutzmaßnahmen im Kampf
gegen den Borkenkäfer. In Salzburg wurden 302 Aufforstungsprojekte zur Wiederbewaldung von 1.000 Hektar Privatwald
nach den Sturmschäden umgesetzt.
Mehr als 3.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer nahmen an diesem Förderprogramm teil. Zur rationellen, verwaltungsvereinfachenden
Umsetzung dieses ehrgeizigen Programms konnten der Waldverband Salzburg, die Regionalverbände, Waldpflegevereine
und Genossenschaften als Partner und Projektträger gewonnen werden.
Im Land Salzburg sind von 376.000 Hektar Waldfläche laut Waldentwicklungsplänen des Landes rund 160.000
Hektar als Schutzwald unterschiedlicher Wertigkeit eingestuft. Die Schutzwirkung des Waldes sichert den eigenen
Standort vor Erosion und Bodenabtrag und bewahrt Siedlungen und Infrastruktur (Verkehrswege, Stromleitungen, touristische
Einrichtungen) vor Hochwasser, Lawinen, Steinschlag und Muren. Gleichzeitig ist der Schutzwald Wasserspeicher und
Trinkwasserfilter und er wirkt ausgleichend auf das Klima. Ein gesunder Schutzwald ist für die Bewohnbarkeit
der Alpentäler, für die Bewirtschaftung und für den Tourismus eine Grundvoraussetzung.
Eine Million Euro für Umweltmaßnahmen
Für Umweltmaßnahmen für den Wald wurden in Salzburg seit 2007 bereits eine Million Euro an EU-,
Bundes- und Landesgeld eingesetzt. Damit sind vor allem seltene Baumarten, Bruthöhlenbaume sowie auch Totholzbäume
erhalten geblieben, auf 110 Hektar wurden natürliche Lärchwiesen wieder hergestellt und fallweise auch
Althölzer außer Nutzung gestellt, Waldränder neu gestaltet oder sonstige Waldbaumaßnahmen
zur Verbesserung der waldökologischen Vielfalt umgesetzt.
Sonderprogramm für Wiederbewaldung
Die Wiederbewaldung der Kahlflächen infolge der Sturm- und Käferschäden erfolgt über ein nationales
Sonderprogramm. Für Wälder mit hoher Schutzfunktion wurden dafür spezielle Richtlinien ausgearbeitet,
welche die naturnahe und strukturierte Aufforstung in Verbindung mit Naturverjüngung vorgeben. Als Voraussetzung
für eine erfolgreiche Wiederbewaldung wurden auch technische Begleitmaßnahmen gegen Schneeschub gefördert.
Die Wiederbewaldung ist nahezu abgeschlossen, in den kommenden Monaten erfolgt die Evaluierung und Erfolgskontrolle.
Aktuelles Bergwaldprojekt in Zederhaus
Verheerende Föhnstürme haben 2002 weite Flächen der Wälder im Lungau beschädigt. In den
vergangenen Jahren wurde durch Schutzwaldprojekte wieder aufgeforstet. Damit soll die beeinträchtigte Schutzwirkung
für Siedlungsgebiete und die Tauernautobahn wieder hergestellt werden. Freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus ganz Österreich helfen auch heuer mit, beim Bergwaldprojekt 2012, das noch bis 18. August läuft,
in den Bereichen Rothenwand und Bachjäger in Zederhaus den aufgeforsteten Wald nachzubessern und zu pflegen,
sowie Pflegesteige anzulegen. Vordringliche Maßnahmen sind daher die Nachbesserung und Pflege der Aufforstungen,
Anlage und Instandhaltung von Pflegesteigen und die Mischungsregulierung der Jungwüchse. Das Gelände
ist steil und teilweise unwegsam, und die Arbeiten erfordern daher einiges an körperlicher Fitness und Ausdauer. |