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Kaiser Maximilian I. und die Kunst der Dürerzeit |
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14. 9. 2012 - 6. 1. 2013 in der Albertina Wien Wien (albertina) - Maximilian I. (1459-1519) zählt zu den faszinierendsten Persönlichkeiten der Geschichte und gilt heute zu Recht als einer der berühmtesten Habsburger. Als Meister der Selbstinszenierung war er der erste Regent, der die Medien und Künstler seiner Zeit gezielt für sich einsetzte. Um große Bekanntheit zu erlangen und seinen Nachruhm zu sichern, scheute er keine finanziellen Mittel. Maximilian ließ zahlreiche Portraits sowie andere aufwändige Auftragsarbeiten für sich anfertigen. Die Albertina verwahrt viele dieser bedeutenden Werke, die für seine Propaganda und Memoria entstanden und widmet dem Kaiser nun die erste Ausstellung seit 1959. Gezeigt werden Werke der wichtigsten Künstler seiner Zeit, darunter Albrecht Dürer, Hans Holbein der Ältere, Hans Burgkmair und Albrecht Altdorfer, die alle auch im Auftrag des Kaisers arbeiteten. Den Höhepunkt der Ausstellung bildet der von Albrecht Altdorfer und seiner Werkstatt gemalte Triumphzug des Kaisers - eine Arbeit auf Pergament, die in ihrer Gesamtheit ursprünglich über 100 Meter lang war. Nach einer langwierigen Restaurierung sind die erhaltenen Bögen, die einen gut 50 Meter langen Bilderfries bilden in dieser Ausstellung zum ersten Mal zu sehen. Weltweit gibt es kein vergleichbares Werk, das der Nachwelt überliefert wurde. Durch eine spezielle Ausstellungsarchitektur ist es erstmals möglich, dieses monumentale Meisterwerk der Kunstgeschichte so zu präsentieren, wie wohl nur Kaiser Maximilian I. es einst beauftragt und gesehen hat. Albrecht Dürer ist mit rund 40 Werken in der Schau vertreten. Neben Maximilians Grabmal in der Innsbrucker Hofkirche und der monumentalen Ehrenpforte ist der Triumphzug das bedeutendste und umfangreichste seiner Auftragswerke: Nach dem Vorbild antiker Triumphzüge sind Musikanten, Jäger, Bannerträger, Artillerie, prächtige kaiserliche Wagen, Landsknechte, Ritter und Fürsten, Standbilder von Maximilians habsburgischen Vorfahren, seine Hochzeit mit Maria von Burgund, Schautafeln der von ihm geführten Kriege und kostbare Kriegsbeute dargestellt. Der Triumphzug spiegelt somit die wichtigsten Personen und Ereignisse aus Maximilians Leben wider und sollte wie die anderen Großprojekte seinem ewigen Gedächtnis und dem Ruhm des Hauses Habsburg dienen. Nach mehr als einem halben Jahrhundert wird er nun nicht nur erstmals wieder in vollem Umfang präsentiert, sondern auch wissenschaftlich neu bewertet. Die anschließende Umsetzung des Triumphzugs in den Holzschnitt durch Hans Burgkmair, Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer und ihre Werkstätten illustriert die "Mehrstufigkeit" der Ausführung, die der Kaiser für fast alle seine Aufträge wünschte. Der Triumphzug, der ebenfalls in der Ausstellung präsentierte monumentale Holzschnitt der Ehrenpforte sowie die Buchprojekte Theuerdank, Weißkunig und Freydal sind formal und ideell auf das engste miteinander verflochten, behandeln sie doch die immer gleichen großen Lebensthemen Maximilians: seine edle Abkunft, seine herausragenden Fähigkeiten, seine pietas und seinen Waffenruhm. Eine Sektion der Ausstellung wird dem Rittertum und Georgsorden gewidmet sein, weitere Themenschwerpunkte gelten dem Interesse des Kaisers für Genealogie, der Antikenrezeption sowie dem Humanismus. Neben vielen bedeutenden Werken aus dem Besitz der Albertina runden Leihgaben aus zahlreichen internationalen Museen, wie dem Berliner Kupferstichkabinett, dem British Museum London, dem Metropolitan Museum of Art New York oder den Staatlichen Museen zu Berlin das Bild des Kaisers ab, der nicht zuletzt durch die Kunst, die er beauftragte unsterblich und unvergessen wurde. |
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Informationen: http://www.albertina.at | ||
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