Einbindung der Koralmbahn in die Landeshauptstadt feierlich eröffnet   

erstellt am
03. 09. 12

LH Dörfler, Bgm. Scheider und ÖBB-Verantwortliche: Ein hervorragend gelungenes Bauwerk - Verkehrsinvestition bedeutsam für Sicherheit, Wertschöpfung und Arbeitsplätze
Klagenfurt (lpd) - Ein wesentliches Teilstück der Koralmbahn, die Einbindung der zweigleisigen Strecke in den Hauptbahnhof Klagenfurt, wurde am 31.08. feierlich eröffnet. Damit ging eine zweieinhalbjährige Bauzeit zu Ende. Mit der 1,2 km langen Einbindung ist auch die Errichtung moderner, behindertengerecht ausgeführter Bahnhaltestellen Klagenfurt-Ebenthal, die Unterführung der Ebenthaler Straße mit Geh- und Radwegen, die Einbindung der Flatschacher Straße, lärmschutztechnische Maßnahmen sowie weitere kleinere Sanierungen im Umfeld verbunden. Seitens der ÖBB-Infrastruktur AG und des Landes wurden 22 Mio. Euro investiert. Vertreter der Politik, der ÖBB, der Baufirmen sowie viele Anrainer kamen zum Eröffnungsfest, alle Redner lobten das gelungene Bauwerk und dankten für diese große und wichtige Gesamtinvestition.

Landeshauptmann Gerhard Dörfler dankte allen Beteiligten, insbesondere auch den Bauarbeitern und Anrainern sowie der ÖBB und den Baufirmen. Durch die neue Unterführung und den Wegfall der stark frequentierten Eisenbahnkreuzung würden sehr viele Staukilometer vermieden, somit handle es sich auch um eine große Umweltinvestition.

Die Koralmbahn ist ein Schlüsselprojekt der Baltisch-Adriatischen Achse, die von Danzig über Wien, Graz, Klagenfurt bis nach Bologna verläuft. Damit würden die Nordseehäfen mit den Adriahäfen verbunden, erklärte Dörfler das enorme Wirtschaftspotential, das sich entlang der Strecke und gerade für den Süden Österreichs ergeben werde. Es sei unverzichtbar, in die Schieneninfrastruktur zu investieren, unterstrich der Landeshauptmann und dankte den ÖBB und auch BM Doris Bures. Diese seien der größte Investor im Land, der Arbeitsplätze und damit Zukunft bringe. Umweltfreundliche Verkehrsachsen wie die Bahn seien auch Wohlstandsachsen. Die Dimension der Koralmbahn als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse sei noch nicht allen bewusst, bemängelte Dörfler.

Kärnten sei gemeinsam mit der Steiermark auch der Vorreiter für diese Hochleistungsstrecke gewesen. Es sei erfreulich, dass man sich mit diesem Projekt auch in Brüssel durchsetzen konnte. Auch die S-Bahn in Kärnten habe großen Zuspruch, was die Richtigkeit der Investition in die Schiene bestätige.

Franz Bauer, Geschäftsbereichsleiter Neu- und Ausbau und Prokurist der ÖBB-Infrastruktur AG, sprach von einer gelungenen Kraftanstrengung und dankte dem Land und der Stadt Klagenfurt. Die Baltisch-Adriatische Achse bedeute eine Standortaufwertung, weil die Wirtschaftsräume damit enger verbunden werden. Er kündigte an, dass noch heuer die 600 Meter lange Draubrücke Stein für die Koralmbahn begonnen werde. Im Herbst erfolge zudem die Ausschreibung für den Koralmtunnelabschnitt 3 (Kärntner Seite), der nächstes Jahr in Angriff genommen werde.

ÖBB-Projektleiter Klaus Berger sprach von einer optimalen Bauabwicklung, die allerdings technisch sehr herausfordernd war. Es wurde fast durchgehend bei laufendem Verkehr von Straße und Schiene gebaut. Er hob die im Land bleibende Wertschöpfung hervor.

Theo Obrietan, Chef der bauausführenden Firma Massivbau dankte dem Bauherrn, den ÖBB. Er wies auf die innovativen Lösungen hin, die durch das Arbeiten im Grundwasserbereich durchgeführt werden mussten.

Verkehrsstadtrat Peter Steinkellner wies auf die erhöhte Verkehrsflüssigkeit und -sicherheit durch den Bau der Unterführung hin. Er sprach die gute Kooperation aller Beteiligten an und sagte, dass man im Zuge der Einbindung auch Verkehrsflächen in der nächsten Umgebung saniert habe.

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider wies auf die modernen Verkehrs- bzw. Transportwege hin, die für die Wirtschaft der Stadt wesentlich seien. Die Investition sei hervorragend gelungen, auch eine Feinstaubreduktion sei damit gegeben. Durch die Errichtung der neuen Unterführung wird die letzte schienengleiche Eisenbahnkreuzung im Abschnitt Althofen/Drau - Klagenfurt beseitigt. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurde auch der Lückenschluss des überregionalen Radweges R 6 entlang der Ebenthaler Straße zwischen dem Südring und der neuen Unterführung Ebenthaler Straße errichtet.

Neben dem Baulos Frachtenbahnhof ist derzeit auch der Bauabschnitt Kühnsdorf in der Errichtungsphase, das Baulos Drauquerung Stein ist bereits in Vorbereitung. Zählt man den bereits im Jahre 2008 fertig gestellten Abschnitt von Althofen/Drau - Klagenfurt und die Maßnahmen im Bereich St. Paul/Lav. und den Erkundungstunnel Paierdorf hinzu, wurden alleine in Kärnten über 380 Millionen Euro in die Errichtung der Koralmbahn investiert. Zusätzlich wurde die Bleiburger Schleife inklusive der Bahnhöfe generalsaniert und auch die Lavanttalbahn, die in Zukunft als wichtige Zulaufstrecke fungieren wird, wird laufend saniert und ausgebaut.

All diese Baumaßnahmen wurden großteils von Kärntner Baufirmen umgesetzt, womit wichtige Arbeitsplätze geschaffen und die Konjunktur belebt wurde bzw. wird. Laut einer aktuellen Studie betrage die Wertschöpfung in der Region durch den Bau der Koralmbahn ca. 210 Millionen Euro im Jahr, so der Landeshauptmann.

Durch das Programm führte Norbert Sucher. Das Villacher Bläserquartett der Eisenbahner Musikkapelle Villach sorgte für die musikalische Untermalung. Unter den vielen Gästen befanden sich auch Ebenthals Bürgermeister Franz Felsberger und Volker Bidmon, Leiter des Landes-Kompetenzzentrums Straßen und Brücken.
     
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