Rom blockiert Kassenflüsse - Landesregierung nimmt Darlehen auf   

erstellt am
28. 08. 12

Bozen (lpa) - Zu einer ungewöhnlichen Maßnahme sieht sich die Landesregierung verpflichtet, nachdem Rom sich weigert, 350 Millionen dem Land zustehende Euro zu überweisen. "Weil die entsprechenden Prozesse noch eine Weile dauern und wir nicht Bürger und Betriebe in Schwierigkeiten bringen wollen, werden wir ein Darlehen über 150 Millionen Euro aufnehmen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Wie bereits mehrfach vorweggenommen, bringt die Weigerung Roms, Bozen 350 Millionen Euro zu überweisen (die dem Land aber zustünden), die Landesregierung in Liquiditätsprobleme. "Wir könnten ab Mitte Oktober unseren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, also weder Beiträge auszahlen, noch Rechnungen begleichen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Weil man damit aber die Probleme zwischen Rom und Bozen auf Bürger und Betriebe abwälzen würde, hat die Landesregierung heute beschlossen, dem Liquiditätsengpass durch ein Darlehen in Höhe von 150 Millionen Euro entgegenzuwirken. "Mit diesem Geld sichern wir die Zahlungen bis Mitte November", so Durnwalder, der ergänzt: "Nach diesem Termin haben wir auch in 'normalen' Jahren nie mehr Gelder ausgezahlt."

Der Landeshauptmann verhehlt allerdings auch nicht, dass das aufzunehmende Darlehen seine Kosten habe: "Der Kredit wird uns rund 1,5 Millionen Euro kosten, wir sind aber der Meinung, dass wir dieses Geld bereitstellen müssen, um nicht Bürger und Betriebe in Schwierigkeiten zu bringen", so Durnwalder.
     
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