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Wehrpflicht |
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erstellt am
10. 09. 12
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Einigung auf Fragestellung und Termin
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat sich mit Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ)
auf die Fragestellung und den Termin zur Volksbefragung über die Zukunft desÖsterreichischen Bundesheeres
und des Zivildienstes und auf die folgende Formulierung geeinigt:
"Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres?
oder
Sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes?"
Als Termin der Volksbefragung schlagen beide darüber hinaus den 20. Jänner 2013 vor.
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Darabos: Auch
nach Niederlage bei Volksberfagung kein Rücktritt
Verteidigungsminister im Interview: Zufrieden über Fragestellung - "Völliger
Schwachsinn", was Erwin Pröll behauptet
Wien (oe24) - Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) zeigt sich im Interview für die
Tageszeitung "Österreich" (Sonntag-Ausgabe) zufrieden über die mit Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner (ÖVP) getroffene Einigung über den Wortlaut der Volksbefragung am 20. Jänner. Darabos
zu "Österreich": "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns rasch auf die Frage geeinigt. Jetzt
ist klar: Es geht um die Alternative - alter Wehrdienst gegen neues Profiheer, wie es 24 von 27 EU-Staaten bereits
haben."
In Schweden und Deutschland hätte es mit der Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht keine Probleme gegeben.
Soziale Dienste und Katastrophenschutz würden weiter funktionieren. Darabos: "Deshalb ist es völliger
Schwachsinn, so wie Erwin Pröll zu behaupten, dass eine Professionalisierung von Heer und Zivildienst dazu
führen würde, dass die Rettung nicht mehr kommt. Und es ist eine glatte Lüge zu behaupten, dass
der Katastrophenschutz nicht mehr gewährleistet ist."
Persönliche Konsequenzen nach einer Niederlage bei der Volksbefragung schließt Darabos aus: "Das
ist der Wunschtraum der ÖVP, dass die Abstimmung über meinen Rücktritt und nicht über das in
jeder Hinsicht überlegene Thema Profi-Heer. Aber das wird's nicht spielen. Die Frage meines Rücktritts
stellt sich nicht - auch nicht am 21. Jänner" |
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Mikl-Leitner: Wehrpflicht ist bestes Modell
Die Innenministerin ist überzeugt, dass die allgemeine Wehrpflicht das beste Modell
ist, da es ein Heer aus dem Volk für das Volk ist.
Wien (övp-pd) - Innenministerin Johanna Mikl-Leitner stellt im Interview mit dem "Kurier"
klar, dass die allgemeine Wehrpflicht das beste Modell ist – Es ist ein Heer aus dem Volk für das Volk. Außerdem
liegt klar auf der Hand, dass das Modell der allgemeinen Wehrpflicht mit dem Zivildienst das zuverlässigste
und günstigste ist: „Denn ein Berufsheer ist in Friedenszeiten zu teuer, und für Katastrophenhilfe zu
klein.“ Die Innenministerin spricht sich, unter Beibehaltung der Wehrpflicht, auch für eine Modernisierung
des Bundesheeres aus, wie im Koalitionspakt seit Jahren festgeschrieben: „Wir fordern seit Jahren, dass s weniger
Systemerhalter geben muss, uns geht es ja um die Qualität in der Ausbildung der Präsenzdiener. Die Bürger
sollen nun über die grundsätzliche Frage entscheiden, ob wir die Wehrpflicht beibehalten sollen. Danach
ist Darabos gefordert, ein breites Reformkonzept auf den Tisch zu legen.“
Grundwehrdiener haben zentrale Rolle
Für Mikl-Leitner haben die Grundwehrdiener eine ganz besondere Bedeutung, da zum Zeitpunkt einer Katastrophe
eine ausreichende Mannstärke gewährleistet sein muss: „Ich denke an das Jahrhunderthochwasser bei mir
daheim in Niederösterreich, wo mehr als 13.000 Soldaten im Einsatz waren. 11.000 davon waren Präsenzdiener.
Denen kommt eine ganz zentrale Rolle zu.“
Die Innenministerin erinnert aber daran, dass es ohne Wehrpflicht auch keinen Zivildienst mehr geben kann, dass
ist klar in der Verfassung verankert. Daher zeigt sie sich erfreut, dass der Zivildienst auch in der Fragestellung
der Volksabstimmung vorkommt. |
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Kickl: Darabos will Zwei-Klassengesellschaft von Freiwilligen
Milizprämie ist Schlag ins Gesicht für andere Freiwilligenorganisationen
Wien (fpd) - "Minister Darabos diskriminiert mit seinem Miliz-Prämienmodell den Großteil
der Freiwillgenorganisationen in Österreich indem er eine Zwei-Klassengesellschaft von Freiwilligen etablieren
möchte", kritisierte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Der Freiheitliche unterstützte
mit seiner Kritik an Darabos die Aussagen von Spitzenrepräsentanten der Freiwilligen Feuerwehr zu dieser Thematik.
Die Prämie, mit deren Hilfe Darabos sein Milizmodell erkaufen möchte, sei generell ein Schlag ins Gesicht
aller anderen Freiwilligenorganisationen, so Kickl weiter. Die Frauen und Männer der Wasserrettung, der Feuerwehren
oder der Bergrettung, um nur einige zu nennen, würden Freizeit und Urlaube für Aus- und Weiterbildung
nützen, dafür nicht selten finanzielle Opfer in Kauf nehmen, stünden de facto rund um die Uhr in
Einsatzbereitschaft und seien oftmals in der Situation, bei Einsätzen ihr Leben riskieren zu müssen.
"Nach Darabos sollen sie alle zum Nulltarif arbeiten, während der Herr Minister sich um 5000 Euro pro
Mann und Jahr eine Miliztruppe zusammenkauft. Wenn das die sozialistische Interpretation von Gerechtigkeit ist,
dann gute Nacht", so Kickl, der dem Duo Darabos und Hundstorfer vorwarf, sich zur Durchsetzung eines ideologischen
Projekts zum Totengräber der Zivilgesellschaft in Österreich zu machen.
Für die FPÖ sei klar: Der Darabos-Plan für die Abschaffung der Wehrpflicht sei ein gemeingefährlicher
Murks, gespickt mit Ungereimtheiten. "Für Österreich ist eine Wehrpflicht auf Höhe der Zeit
in einer Kombination mit dem Zivildienst die beste Lösung für die Herausforderungen der Zukunft. Statt
sich Milizionäre zusammen zu kaufen und damit Ungerechtigkeiten herzustellen ist es viel zielführender,
mit diesen Mitteln die Arbeit der bestehenden freiwilligen Hilfsorganisationen zu verbessern", so Kickl abschließend. |
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Fauland: Totale Fokussierung auf Zwangszivildienst
Österreicher sollen über Gesamtkonzept entscheiden und nicht über Einzelpunkt Wehrpflicht
- BZÖ-Bürgerhilfe statt ÖVP-Zwangszivildienst
Wien (bzö) - "Die ÖVP mit ihrer Speerspitze Mikl-Leitner will lediglich mittels "totaler
Fokussierung" auf den Zwangszivildienst unseriös Stimmung für die Beibehaltung der Wehrpflicht machen.
Überdies ist der Innenministerin wahrscheinlich noch nicht geläufig, dass der Zivildienst ein Wehrersatzdienst
ist", kritisierte BZÖ-Bündniskoordinator Markus Fauland die Aussagen von Innenministerin Mikl-Leitner
in der Ö1-Serie "Im Journal zu Gast". Die BZÖ-Bürgerhilfe ist hingegen unverzichtbar,
um die jährlich zehn- bis dreizehntausend Sozialdienstleistenden zu sichern. Diese kann dann statt dem ÖVP-Zwangszivildienst
in Kraft treten", schlug Fauland vor.
"Das BZÖ Modell richtet sich an junge Menschen, Frauen wie Männer, die mindestens ein Jahr einen
freiwilligen Sozialdienst leisten wollen. Auch die 25.000 Langzeitarbeitslosen, die über ein halbes Jahr beschäftigungslos
sind - 5.000 sind es länger als ein Jahr - können über diesen Weg den Wiedereinstieg ins Berufsleben
schaffen. Und als dritte Säule soll, wie in Deutschland, Pensionisten ermöglicht werden, ihre Erfahrungen
im Rahmen der Bürgerhilfe gerade im Pflegebereich zu nützen. Für das Absolvieren der Bürgerhilfe
soll es Boni wie beispielsweise steuerliche Begünstigungen, Vorteile bei der Anstellung im Bundesdienst, eine
Pensionsanrechnung und eine kostenlose Ausbildung im Sozialbereich geben", erklärte Fauland.
"Grundsätzlich sollen die Österreicher über ein Gesamtsicherheitskonzept entscheiden dürfen
und nicht nur über den Einzelpunkt Wehrpflicht. Dabei soll eine rechtlich verpflichtende Volksabstimmung über
ein Gesamtkonzept betreffend die Zukunft der österreichischen Landesverteidigung mit einer neuen Sicherheitsdoktrin
Grundlage für eine Entscheidung sein. Auf alle Fälle wird das BZÖ im Parlament dazu einen eigenen
Antrag zum Thema Wehrpflicht-Volksbefragung einbringen", kündigte Fauland an. |
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Windbüchler: Unhaltbare Argumente von Mikl-Leitner
Grüne fordern existenzsichernden "Zivildienst neu"
Wien (grüne) - Die Grüne Zivildienstsprecherin Tanja Windbüchler-Souschill ist über
die Aussagen von Innenministerin Mikl-Leitner über Zivildienst und Freiwilligenarbeit verärgert: "Zu
behaupten, dass der Zivildienst maßgeblich für spätere Freiwilligenarbeit ausschlaggebend ist,
ist Humbug. Frauen sind ehrenamtlich tätig, Jugendliche sind ehrenamtlich tätig und viele Männer,
die auch ihren Dienst beim Bundesheer abgeleistet haben, sind ehrenamtlich tätig. Die Freiwilligenarbeit ist
in Österreich ein hohes Gut für alle Menschen, unabhängig ob sie Zivildienst gemacht haben oder
nicht. Mikl-Leitners Argumentation für den Erhalt des Zivildienstes in seiner bestehenden Form ist nur mehr
abstrus."
Eine Reform des Zivildienstes für die Zukunft auszuschließen sei nur mit völliger Ahnungslosigkeit
der ÖVP-Ministerin zu erklären. "Hätte Mikl-Leitner sich je mit dem Zivildienst und der Freiwilligenarbeit
ernsthaft auseinandergesetzt, wüsste sie, dass es in Österreich sehr wohl möglich ist, ein neues
System der entlohnten freiwilligen Dienste zu schaffen. Ein freiwilliger Zivildienst, existenzsichernd entlohnt
mit 1300 Euro brutto für Frauen und Männer ab 18 Jahren ist die Chance für eine solidarische, gleichberechtigte
und freie Gesellschaft", betont die Grüne. |
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